Kapitel 10

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Wartend sah ich auf die Uhr und verfolgte den Zeiger bis er endlich bei der zwölf angekommen war und ein Klingeln den leeren Schulhof erweckte. Ich sah zur Tür des Gebäudes und sah wie die Schüler aus der Tür strömten. Ich legte mein Handy weg und stand auf, begab mich zu der Menschenmasse und hielt währenddessen nach der Person Ausschau, auf welche ich gewartet hatte. Es hatte nicht lange gedauert bis sich unsere Blicken trafen und ich in ihre wundervollen braunen Augen sah. Sofort legte sich ein Lächeln auf meine Lippen. Sie kam auf mich zu und musste genauso lächeln wie ich. Ich zog sie gleich in meine Arme als sie vor mir zum Stehen kam. Ihre Lippen legten sich auf meine und sie verschmolzen zu einem. Als sie sich von mir löste nahm sie meine Hand und zog mich vom Schulhof. Wir gingen die wenigen Meter zu mir nach Hause, damit sie ihre Sachen herbringen konnte und wir weiter konnten. Wir liefen durch halb Doncaster, bis wir an unserem Lieblingsplatz ankamen. Wir ließen uns auf der Wiese nieder und sahen auf den kleinen Fluss vor uns. Keiner von uns sagte etwas. Man hörte nur das plätschernde Wasser vor uns und die singenden Vögel, welche über uns hinweg flogen oder sich auf den einzelnen Bäumen niederließen. Mein Blick legte sich auf das Mädchen neben mir, was sie wohl zu merken schien, da sie sich kurz darauf auch zu mir drehte. Wir mussten beide lächeln. Ehe ich mich versah, saß sie auf meinem Schoß, ihre Hände lagen in meinem Nacken. Ich sah zu ihr hoch, wobei mir die Sonne ins Gesicht schien und ich blinzeln musste. Eine ihrer Hände fuhr durch meine Haare, wobei ich eine leichte Gänsehaut bekam. Sie bemerkte dies wohl, da sie anfing zu grinsen. Sie lehnte sich zu mir herunter um meine und ihre Lippen zu vereinen. Ich liebe dich", sagte sie leise als wir uns lösten. Ich liebe dich auch", sagte ich lächelnd und küsste sie noch ein weiteres Mal. Ich werde dich für immer lieben.", hauchte sie in mein Ohr.....
Landon? Alles Okay?", wurde ich von einer Stimme geweckt, wobei es nicht die gleich Stimme war, wie in meinem Traum. Ich öffnete meine Augen und sah direkt in Lyns. Ich wollte dich nicht wecken, aber du hast die ganze Zeit etwas vor dich hin genuschelt." Ich setzte mich langsam auf, achtete keinesfalls auf Lyns Worte, sondern sah mich erst einmal um. Wo sind wir?", fragte ich aus dem nichts, wobei es eher an mich selbst, als an Lyn ging. Wir sind in unsere Wohnung!" Sie musste kichern, wurde dann jedoch rot und versteckte ihr Gesicht. Ich sah zu ihr und konnte nicht anders, als zu lächeln. Manchmal ist sie wirklich süß. Wir sollte heute vielleicht ein paar Möbel herbringen? Auf der Couch kann ich nicht noch einmal schlafen!", beschwerte sie sich. Außerdem kann man auch niemanden auf dieser Couch durchnehmen, also... wir brauchen definitiv ein Bett!" Ich lachte wegen meiner Feststellung und sah zu Lyn, welche allerdings nicht lachte sondern nachdenklich zu mir sah. Hatte ich etwas falsches gesagt? Ich denke nicht. Wir holen aber mein Bett her!", sagte ich noch dazu und sie nickte einverstanden. Ich kramte mein Handy heraus und telefonierte kurz, merkte aber auch wie ich von Lyn beobachtet wurde. Als ich mein Handy zur Seite legte, fragte sie auch gleich mit wem ich telefoniert hatte. Ich gab ihr keine Antwort, sondern stand auf und betrat unsere neue Küche. Magst du sie vielleicht einweihen?", fragte ich meine Mitbewohnerin, als ich merkte dass sie mir gefolgt ist. Sie nickte und schubste mich etwas zur Seite, damit sie genug Platz hatte um uns Frühstück zu machen. Ich setzte mich währenddessen auf die Küchentheke und konzentrierte mich auf mein Handy. Ich hatte ein paar Nachrichten von meinen 'Freunden', welche gerade dabei waren eine Zeit für den heutigen Tag auszumachen. Wäre ich nicht Landon, wenn ich nicht zusagen würde? Ich starrte auf mein Handy, während die Nachricht gerade versendet wurde und dachte wieder über meinen Traum nach. Es ist jetzt drei Jahre her. Wieso kann ich nicht einfach abschließen, wie jeder normale Mensch? Jedes Mal wieder tauchen diese Erinnerungen in meinen Träumen auf und wollen einfach nicht vergessen werden. Ich weiß nicht mehr was ich machen soll. Sollte ich mir Hilfe suchen? Ich kann nicht mehr. Es lässt mich immer wieder zurückfallen. Jedes Mal zurück zu meinen Freunden. Oder sollte ich lieber sagen zu fremden Menschen, die ich Freunde nannte, obwohl sie es nie waren? Ich war so in Gedanken, dass ich nicht ein mal merkte, wie sich Lyn vor mich gestellt hatte und schon mehrmals versuchte mich anzusprechen. Ich sah nun fragend zu ihr runter. Das Essen ist fertig. Oder muss ich dich jetzt schon füttern?", fragte sie und verdrehte dabei ihre Augen. Wenn du nichts dagegen hättest..."; setzte ich an doch sie unterbrach mich gleich. Vergiss es Thomson!" Also stand ich auf und setzte mich zu ihr an den Tisch, sah kurz noch einmal zu ihr und fing dann an zu essen. Ich half ihr noch beim aufräumen, ging danach aus der Küche und suchte mir Sachen raus. Ich ging in unser neues Bad und sah mich kurz um, legte meine Sachen zur Seite, zog meine jetzigen aus und ging unter die Dusche. Das warme Wasser floss über meinen Körper und ich konnte endlich etwas entspannen. Ich hoffte, dass Lyn nicht fragte wo ich hin wollte. Sie würde mich abhalten wollen, da sie wusste worauf es hinaus laufen würde. Ich muss mich heute und auch in Zukunft wirklich zusammenreißen, denn ich habe jetzt keinen Noah mehr, welcher mich einfach abholen könnte. Lyn würde es nicht machen. Sie wäre enttäuscht von mir und würde mich in meiner Ecke liegen lassen. Ich hatte keine Ahnung wie ich das heute machen sollte. Ich stieg aus der Dusche und trocknete mich ab, um mich dann anzuziehen. Ich verließ das Bad und wollte gerade zur Haustür. Wo willst du hin?", fragte sie mich. Ich machte keine Anstalten mich zu ihr umzudrehen. Nur etwas erledigen. Ich weiß nicht wann ich wieder komme, also wunder dich nicht.", sagte ich um dann die Wohnung zu verlassen, damit Lyn keine weiteren Fragen stellen konnte. Und so machte ich mich dann auf den Weg zu unserem Treffpunkt. Der Tag nahm seinen Lauf. Das Treffen verlief wie jedes Mal ab. Drogen, Alkohol und Girls. Mit dem Unterschied das ich nicht mitmachen konnte, irgendetwas hielt mich davon ab oder eher gesagt jemand hielt mich davon ab?

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