Wir waren zwar schon mit dem Essen fertig, aber hatten uns entschieden noch etwas sitzen zu bleiben.
,,Ich liebe diese Gegend. Soho ist einfach wundervoll. Ich hab schon seit längerem überlegt hierher zu ziehen.", erzählte Lyn.
,, Du willst die WG verlassen?", fragte ich nach.
,, Nein vorerst nicht. Ich hab noch nicht genug Geld zusammen."
,, Hast du denn schon nach einer Wohnung gesucht?"
Sie nickte sofort und meinte:,, Sie wäre perfekt. Na ja... Vielleicht etwas zu groß für mich alleine, aber ansonsten..."
Sie dachte also wirklich darüber nach auszuziehen. Ich weiß nicht, was ich davon halten soll. Aber eigentlich sollte es mir doch egal sein, oder? Sie kann machen, was sie will und ich werde sie auch nicht daran hindern. „Was ist mit dir? Hast du auch vor mal die WG zu verlassen?", fragte sie mich plötzlich. „Wenn ich ehrlich bin, weiß ich es noch nicht. Wir wohnen zwar nicht in der schönsten Gegend, aber bisher hat es mich nicht gestört.", sagte ich wahrheitsgemäß. Ich hatte natürlich schon überlegt auszuziehen, aber das war zu der Zeit, wo Lyn und Ashley eingezogen waren. Mittlerweile waren mir die Beiden egal. Ich hatte sie ignoriert und habe mein Leben so weiter gelebt wie davor. Drogen, Alkohol und Party sind seit drei Jahren schon ein fester Bestandteil meines Lebens, wobei die Drogen eher im Laufe der Zeit dazukamen. „Sei ehrlich, dir fehlt doch einfach nur das Geld", sagte sie. „Keine Sorge. Wie vorhin schon erwähnt, habe ich genug Geld und könnte wahrscheinlich auch deine dämliche Wohnung bezahlen", antworte ich und verdrehte die Augen. „Also willst du jetzt mit mir da einziehen oder was hast du gerade versucht?", fragte sie grinsend. Ich hatte ja eigentlich kein Problem mehr mit Lyn und sie würde sich mehr als nur freuen, würden wir zusammen umziehen, außerdem würde ich ihr ja auch so mehr Hoffnungen machen. „Klar, wieso nicht?", gab ich also nur zurück und war gespannt auf ihre Reaktion. „Wirklich?", hakte sie nach und ich konnte sehen wie ihre Augen leuchteten. Und wieder hatte ich ihr Hoffnungen gemacht. Ich nickte nur und versuchte mein Grinsen zu verstecken. „Soll ich dir die Wohnung mal zeigen?", fragte sie aufgeregt. Ich stimmte zu und ehe ich mich versah, hatten wir den Laden verlassen und waren ein paar Minuten unterwegs, bis Lyn vor einem Haus stehen blieb. „Das ist es!", präsentierte sie stolz und ich sah mir das Haus genau an. Ich weiß nicht was sie an diesem Haus so besonders fand, da ich behaupten würde, dass es hier in London sicherlich mehrere von diesen Häusern gibt, aber ich sagte dazu erst mal nichts. „Warst du schon mal drinnen?", fragte ich, woraufhin sie auch gleich nickte. „Aber wir können es uns auch gerne noch einmal zusammen ansehen", schlug sie vor und ich nickte. Sie lächelte zufrieden und den Weg zurück nach Hause, schwärmte sie nur von dieser Wohnung und der Gegend. Ich hörte ihr dabei zu und tat so, als würde es mich interessieren, aber eigentlich fand ich es schrecklich langweilig. Nur weil ich ihr Hoffnungen auf diese Wohnung gemacht habe, muss ich mich nicht wirklich dafür interessieren. Ich war froh, als wir endlich zu Hause ankamen und ich in meinem Zimmer verschwinden konnte. Ich war zwar nicht lange allein, da Lyn wenig später nachkam, aber es hatte gereicht.~2 Wochen später~
In den letzte zwei Wochen ist nicht viel passiert. Lyn und ich hatten uns die Wohnung angesehen und sie hatte recht, für eine Person wäre sie wirklich zu groß gewesen. Ich war auch wie immer ein paar Abende mit Freunden unterwegs, wobei Noah mich wieder abholen musste, aber zu Hause und wie jeden Abend lag Lyn schlafend in meinem Bett. Ich weiß nicht wieso, aber mittlerweile schliefen wir nur noch in einem Bett, was aber keinen von uns beiden störte. Ab und zu hatte ich sie auch wieder geküsst, aber sicherlich nicht aus dem Grund, dass ich sie liebe. So weit würde das alles nicht kommen. Allerdings wusste ich aber, dass es Lyn beschäftigte, da sie nicht wusste was zwischen uns lief. Sie dachte sicherlich, dass ich sie auch mag, aber so war es nicht. Mir gefiel es sie glücklich zu sehen, aber auch wenn sie verletzt ist und ich kann mir nicht mal erklären wieso. Ich saß gerade in der Küche und hatte die Nudeln gegessen, die Lyn mir gemacht hatte. Währenddessen war ich am Handy und schrieb mit Freunden um abzuklären, wo es diesen Abend hingeht. Lyn war in ihrem Zimmer verschwunden um sich umzuziehen, da sie sich wohl noch mit Freunden treffen wollte. Ich wusste nicht mal, dass sie überhaupt Freunde hat, da noch nie welche hier waren. Noah ist nur noch selten hier, denn meistens ist im Krankenhaus bei Ashley und ich weiß bisher immer noch nicht, was zwischen den beiden läuft. Ich räumte meinen Teller weg, was ich eigentlich nie machte, und ging danach in mein Zimmer. Auf meinem Schreibtisch entdeckte ich ein paar Briefe, woraufhin ich zu meinem Schreibtisch ging um nachzusehen von wem sie sind. Keiner der Briefe erschien mir als wichtig. Der letzte Brief aber erst interessierte mich. Anfangs wusste ich gar nicht von wem er war, erst als ich den Brief umdrehte und die mir bekannte Adresse sah, wurde mir alles klar. Kurz überlegte ich, ob ich ihn öffnen sollte oder nicht. Doch wie jeder Brief meiner Familie landete auch er in meinem Mülleimer. Seit ich ausgezogen bin kriege ich ständig Briefe, aber habe bisher keinen geöffnet. Ich lies von meinem Schreibtisch ab und ging zu meinem Bett um mich auf diesem niederzulassen. Ich war gerade dabei mein Handy aus meiner Hosentasche zu holen, als Lyn ins Zimmer gestürmt war und auf mein Bett, sowie auf mich zu springen. „Wir haben die Wohnung!", schrie sie glücklich und ich wusste erst gar nicht wie ich reagieren sollte. „Ist doch gut... Komm mal etwas runter. Es ist doch nur eine Wohnung.", meinte ich woraufhin sie mich aber verbesserte: „Nein. Es ist unsere!" Sie lächelte und man konnte sehen wie glücklich sie ist, „Wir können jetzt jeder Zeit einziehen.", fügte sie noch zu und ich nickte nur. „Ist alles okay?", fragte sie besorgt. Ich nickte wieder und setzte mich auf, was mir etwas schwer fiel, da Lyn ja noch auf mir saß. Sie kaufte mir mein Nicken ab und ehe ich mich versah, lagen ihre Lippen auf meine. Es war der erste Kuss der von ihr ausging und nicht wie sonst von mir.Als wir uns wieder lösten sah sie in meine Augen und sagte: „Ich liebe dich"
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Good For You #Wattys2018
Teen FictionNichts im Leben ist Perfekt. Es gibt viele Sachen die in einem Leben Einfluss nehmen. Angefangen mit der Entscheidung, was mache ich nach der Schule? Sollte ich studieren oder arbeiten? Jeden Tag feiern gehen, trinken und Drogen n...