11. Dezember

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Weihnachtsfeier!!

»Okay. Danke erst einmal, dass ihr alle gekommen seid. Wir haben ja Glück, dass das Wetter sich heute wieder etwas gebessert hat. Sonst hätten wir den Abend heute wohl verschieben müssen, so viel Schnee, wie es gestern gab. Aber, naja, ich will mich nicht beschweren, vielleicht gibt es dieses Jahr ja endlich mal wieder weiße Weihnachten.«, Mik deutete nach draußen, wo immer noch, wenn auch nur noch leicht Schnee auf die weiße Landschaft fiel.

»Eigentlich wollte ich euch bloß eben alle herzlich Willkommen heißen. Es freut mich, dass wirklich fast alle Zeit hatten, auch so vielbeschäftigte Leute wie Ali zum Beispiel. Schön, dass du es geschafft hast. Schließlich bist du einer der Fossile der Serie, die von Anfang an dabei waren. Genauso du, Dennis«, er lächelte nun genau mich an, »Dass du damals direkt von Anfang an mit eingestiegen bist, war die beste Entscheidung, die du hättest treffen können. Auch ohne dich wäre Tubeclash in allen Staffeln niemals das geworden, was es ist. Und dass du mein Leben nicht nur in Sachen Tubeclash bereicherst, muss ich glaube ich nicht extra erwähnen, dass kann jeder sehen.«

Ein lautes »Naaaw« ging durch die Menge unserer Gäste und Freunde und augenblicklich wurde ich rot.

»Ich will jetzt auch nicht vom Thema abschweifen, ansonsten könnte ich jedem von euch eine stundenlange Dankesrede halten, denn ohne euch alle wäre dieses wunderbare Projekt nie zustande gekommen. Nico, du zum Beispiel, für deine wunderbare Musik. Oder Bibi, dafür, dass du immer wieder für uns singst. Und auch sonst jeden von euch! Um auf den Punkt zu kommen: Danke. Danke euch allen. Und jetzt feiert schön.«

Kaum hatte Mik geendet, drängte er sich durch die Gäste unserer Tubeclash-Weihnachtsfeier auf mich zu und sah mich schief grinsend an.

»War ich ganz schlimm? Ich hab nur sinnloses Zeug geredet.«

Ich lachte leise, griff beruhigend nach der Hand meines Freundes.

»Du warst super. Danke.«

Für den Bruchteil einer Sekunde legte Mik seine Lippen auf meine, bevor wir uns gemeinsam unseren Weg durch die Leute bahnten und mit fast jedem eine Weile redeten, wobei manche von unseren Gästen, die weniger mit uns privat als mit Tubeclash an sich zu tun hatten, fast ausschließlich zu dem schwarzhaarigen Produzenten sprachen. Wenn ich die Leute nicht kannte, stellte Mik mich als seinen Freund und Head of Animation vor, danach jedoch wurde das Gespräch fast nur zwischen ihm, dem Produzenten und der jeweiligen Person geführt. Ich hörte bloß zu, lächelte und warf ab und zu etwas ein. Natürlich hätte ich auch einfach weiter gehen können, aber das wollte ich nicht. Ich wurde öfters gefragt, ob ich nicht ab und zu das Gefühl hatte, in dieser ganzen Youtube-Sache immer irgendwie in Miks Schatten zu stehen und ob mich das nicht störte. Und ja, tatsächlich war es oft so, aber stören tat es mich meistens nicht wirklich. In unserem Privatleben, unserer Beziehung, wo es mir wirklich wichtig war, war dem schließlich überhaupt nicht so und niemand stellte den anderen in den Schatten. Und was Youtube anging, war Mik nunmal der größere, erfolgreichere Youtuber, ihm gehörte nunmal die Idee von Youtube und ich war mehr als glücklich, an diesem Projekt mitarbeiten zu dürfen, denn ich konnte mir kaum eine schönere Arbeit vorstellen, auch wenn es oftmals stressig war. Noch dazu merkte ich, wie Mik selbst versuchte, nicht zu sehr in den Vordergrund zu treten und mich stets auf gleiche Höhe zu heben, was einfach unglaublich süß von ihm war, schließlich hätte er es verdient, allein im Rampenlicht zu stehen. So hatte er auch als wir den Webvideopreis gewonnen hatten mit der ersten Staffel sofort gewartet und uns vorausgehen lassen, damit jeder sehen konnte, dass das UNSER Projekt war und nicht seines. Wie immer war er selbstlos gewesen. Auch, wenn Mik immer meinte, dass er gar kein so guter Mensch war, wie alle glauben würden, war ich vom Gegenteil überzeugt. Ich konnte mir keinen perfekteren Menschen vorstellen als diesen Jungen, den ich so sehr liebte.

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