#Kostory-Adventskalender

19. Dezember

Baumkauf!!

"So viel zu 'nichts großes'. Der ist riesig!"

Mik legte den Kopf schief und betrachtete die Fichte, die vor uns stand, genauer.

"Aber er ist toll. Bis jetzt der beste hier. Und wenn wir uns schon einmal etwas echtes holen und nicht nur so einen Plastikbaum...", das Ende seines Satzes ließ er offen. Ich seufzte.

"Bist du dir ganz sicher? Ich meine, der passt wahrscheinlich nicht einmal in unsere Wohnung!"

Mik sah mich an.

"Ach quatsch. Jetzt übertreib mal nicht. Sooo riesig ist er jetzt auch nicht. Und es ist der schönste Baum hier. Mit Abstand."

Ich seufzte, verdrehte die Augen.

»Okay. Dann nehmen wir den.«

Mik grinste mich erst an, dann verfinsterte sein Gesichtsausdruck sich.

»Nein.«

»Hä?«

»Nein, das ist unfair. Immer wenn es um unsere Wohnung geht, versuche ich, meinen Willen durchzusetzen. Du willst den Baum doch gar nicht. Wir sollten einen anderen suchen.«

Ich lächelte. Es war süß von Mik, dass er an mich dachte, obwohl er eigentlich bekommen hatte, was er wollte.

»Ist schon gut. Du hast ja recht. Es ist Weihnachten. Jetzt haben wir dieses Jahr schon einen Adventskranz, dann brauchen wir auch einen vernünftigen Christbaum. Und zwar keinen, unter den man noch einen Tisch stellen muss, sondern einen... erwachsenen. Oder zumindest einen Teenager.«

»Der hier ist auf jeden Fall schon erwachsen.«

»Dann ist es so. Solange er nicht an die Decke stößt.«

»Und ansonsten müssen wir eben... oben etwas abschneiden oder so.«

Ich sah Mik kurz an, dann begann ich zu lachen.

»Hattet ihr nie einen echten Baum?«

»Doch, klar, warum?«

»Weil du nicht allzu viel Erfahrung damit zu haben scheinst.«

»Naja, meine Mum hat sich immer darum gekümmert. Und vergiss nicht, ich war nicht älter, als ich von Zuhause ausgezogen bin, als du.«

»Jaja, schon gut.«, ich drückte meinem Freund einen Kuss auf die Wange, »Wir werden nicht die Spitze abschneiden. Wenn schon kommt unten etwas weg.«

»Auch gut. Dann nehmen wir den?«

»Ja.«

»Danke.«

Mik umarmte mich fest, man konnte ihm ansehen, wie glücklich er war. Das brachte mich zum lächeln.

»Wir brauchen noch einen Ständer.«

Mik grinste anzüglich.

»Das sollte sich einrichten lassen.«

»Du bist ein Kindergartenkind, weißt du das?«

»Hallo? Welches Kindergartenkind macht bitte solche Anspielungen?«

»Dann eben ein pubertierender sechsklässler oder so. Keine Ahnung, wie alt man bei sowas ist.«

»Heutzutage wahrscheinlich acht oder so.«

»Also ich war ja nie so!«

Mik lachte auf.

»Als ob.«

»Klar!«

»Glaub ich dir nicht!«

»Pfff.«

Ich tat auf beleidigt, aber als mein Freund hinter mich trat und seine Arme um mich schlang, konnte ich ein Lächeln nicht zurückhalten.