21. Dezember

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Stress vor dem Fest! Es muss noch so viel gemacht werden!


»Sieht so aus, als würden wir dieses Jahr tatsächlich weiße Weihnachten bekommen!«

Ich seufzte. Eigentlich wollte ich Miks Stimmung gar nicht durch Realismus versauen. Ich war froh, dass es ihm gut ging, dass er sich über den Schnee freute und glücklich zu sein schien. und trotzdem konnte ich mich nicht zurückhalten.

»Toll. Glatte Straßen, vereiste Kurven, rutschige Autobahnen. Perfekt, um ewig weit mit dem Auto zu fahren.«

Fast bereute ich es, meine Bedenken ausgesprochen zu haben, als Mik plötzlich verstummte.

»Vielleicht solltest du nicht zu deiner Familie fahren? Es ist wirklich nicht ganz ungefährlich.«

Ich seufzte, schüttelte aber den Kopf.

»Nein. Ich will vor Weihnachten noch ein Mal zu ihnen, ihnen ihre Geschenke bringen und einfach nochmal da gewesen sein.«

»Wir fahren doch eh am zweiten Feiertag zu ihnen. Bist du dir sicher?«

Ich seufzte. Auch, wenn Mik es nur gut meinte - ich war kein kleines Kind.

»Ja. Ich bin mir sicher.«

Mik sagte eine Weile lang gar nichts und hätte er nicht irgendwann meine Hand genommen und sie wortlos gedrückt, hätte ich mir Gedanken gemacht, ob ich ihn mit meinen Worten irgendwie verletzt hatte.

»Dennis? Was ist, wenn ich dich morgen begleite? wäre das okay für dich?«

Ich runzelte die Stirn.

»Was willst du denn da? Ich werd mich mit Freunden treffen und wahrscheinlich auf den Weihnachtsmarkt gehen. Und willst du Ivy auch mitnehmen oder was?«

»Ja, ich ... Du kannst dich ja mit deinen Freunden treffen und ich gehe währenddessen mit ihr spazieren, schau in die Stadt oder so, esse etwas. Ich kann auch verstehen, wenn du dort Zeit mit ihnen alleine verbringen willst.«

»Mik? Was ist los? Warum willst du auf ein Mal mit?«

»Ich hätte einfach den ganzen Tag kein gutes Gefühl, wenn ich wüsste, dass du bei dem Wetter Auto fährst.«

Ich lächelte leicht, kuschelte mich ein Stück näher an Mik. Das war einfach wahnsinnig süß.

»Also bauen wir lieber zusammen einen Unfall?«

Ich zwinkerte ihm zu, doch Mik reagierte nicht. Irgendwie hatte ich ein schlechtes Gefühl dabei, als wäre es wirklich genau das, was er dachte.

»Hey. Nicht so gemeint. Uns passiert schon nichts. Wenn du willst, kannst du gerne mitkommen. Meine Leute haben bestimmt nichts dagegen, wenn du morgen auch dabei bist.«

Mik nickte bloß, schien wirklich erleichtert.

»Danke.«

Eine ganze Weile lang passierte nichts, wir lagen bloß auf dem Sofa, merkwürdig aneinander gekuschelt und mit immer noch miteinander verschränkten Fingern, bis Mik sich auf ein Mal ein bisschen aufsetzte.

»Wenn ich morgen nicht da bin, muss ich jetzt noch etwas tun. Geschenke einpacken, Karten schreiben, einen Brief an meine Omi. All das, was ich für morgen vorgehabt hatte.«

Ein Blick auf die Uhr ließ mich zweifeln.

»Mik? Es ist halb zwölf. Vielleicht solltest du das wann anders machen?«

»Quatsch.«, der Dunkelhaarige grinste schief, »Keine Zeit. So langsam kommt der Vorweihnachts-Stress. Und ich will nicht am 23. noch alles machen müssen. Du kannst ja schon ein Mal ins Bett gehen, ich komme dann nach.«

Ich seufzte.

»Nein, ich mache mit. Lieber jetzt Stress als am Tag vor Weihnachten. Aber nur unter einer Bedingung.«

Mik schmunzelte.

»Lass hören.«

»Wir machen uns dabei schöne Musik an oder schauen einen Film. Frozen. Auf Englisch. Oder irgendetwas Weihnachtliches. Und wir bleiben noch ein paar Minuten liegen.«

Mik grinste und ich spürte, wie er sich näher an mich kuschelte.

»Einverstanden.«

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