Stille. Ich sitze in einen kleinen dunklen Raum. Der einzige Lichstrahl kommt von einem Fenster, das in unereichbarer Höhe ist. Immer wieder sehe ich die Bilder der Ernte vor mir.
"Ember Everdeen", höre ich immer wieder die Worte von Effie in meinem Kopf. Ich höre meine Mutter schreien. Sehe meinen Bruder vor mir wie er gerade aus starrt und kein Wort von sich gibt. Ich sehe Effies bemitleidenden Blick auf mir Ruhen. Zweimal waren meine Eltern in der Arena und jetzt sind ihre beiden Kinder dran um, um ihr Leben zu kämpfen.
Als die Tür sich öffnet blicke ich hoch. Sidney. Wir starren sich gegenseitig an. Innerlich mache ich Fotos und halte diesen Moment fest, wo wir uns warscheinlich das Letzte mal sehen. "Sidney", stoße ich unter meinen Tränen hervor. Langsam kommt er auf mich zu und drückt mich an sich. Ich werde ihn vermissen. Seinen Geruch nach Harz und Blättern. Langsam löse ich mich von ihn. "Wo warst du?", frage ich ihn. "Ich war im Wald. Ich konnte nicht kommen, ich hatte Angst das genau das passiert was eingetroffen ist. Ich wollte dich warnen letztens doch du hast mich nur ignoriert Ember". Er greift nach meiner Hand doch ich ziehe sie ihn weg. Ich schüttel den Kopf. "Du hättest dich statt Casey melden sollen! Er ist noch so jung Sidney! Wenn du es gewusst hast warum warst du dann so Feige? Warum bist du nicht gekommen und hast es verhindert! Ich kann nicht gegen meinen Bruder kämpfen! Ich kann ihn nicht töten", ich brülle ihn regelrecht an. Fassungslos. Genau dieses Wort beschreibt meine Gefühle. Ich dachte immer er würde ein Held sein! Doch das ist er nicht, nicht einmal ansatzsweiße. "Lass es mich erklären", versucht er es noch einmal. Ich schüttel nur den Kopf und wende mich ab. "Geh Sidney", sage ch und versuche die Tränen die sich in meinen Augen bilden zurück zuhalten. Ohne ein weiteres Wort lässt er die Tür ins Schloss fallen.
Ich bin wieder alleine. Alleine mit meinen Gedanken, die ich am liebesten ausblenden würde. Er wusste alles, denke ich und fühle mich verraten. Verraten von den jungen den ich schon ewig kenne, den Jungen mit dem ich aufgewachsen bin. In den Jungen in den ich mich verliebt habe als er mir das erste mal zu gelächelt hat. In seine wunderschönen grau-blauen Augen, die immer glitzern wenn er sich freut.
Ich lasse mich in den Stuhl fallen und stüze meinen Kopf auf meine Hände.Wieso lassen sie mich hier drinnen? Beobachten sie mich? Es fühlt sich an als wäre ich ein Vogel in einen Käfig.
Als sich wieder die Tür öffnet überkommen mich Tränen. Ich laufe zu meiner Mum und falle ihr in die Arme. Sie schluchzt. "Mum", sage ich. Sie drückt mich immer fester an sich. "Katniss wir sollten mit ihr", Gale baut sich hinter ihr auf. "Hier?", fragt sie. Er nickt und schließt die Tür hinter sich. "Wo ist mein Vater?", frage ich. "Wir erklären dir gleich alles Schätzchen", sagt sie und nimmt auf der Bank platz. Ich setze mich neben sie. "Ich kann das nicht! Casey und ich in der Arena! Ich will ihn nicht töten", rede ich wie aufgezogen. "Das hast du eindeutig von deinem Vater", lacht Gale und lehnt sich an die Wand. Ich blicke ihn böse an, bereit eine bissige Antwort zu geben doch meine Mum bewahrt mich davor.
"Wir haben einen Plan", beginnt sie langsam und leise. "Wir wollen alles verhinden. Wir wollen eine Rebellion anzettel", flüstert sie. Ich schau sie erschrocken an. "Mum", sage ich. Ich bemerke etwas in ihren Augen, ein Leuchten das sie immer hat wenn sie voller Überzeugung ist. Sie meint es ernst, sie ist fest davon überzeugt. "Was sagt Papa darüber", hacke ich nach. Sie wendet sich ab. Sie schweigt. "Er findet es keine gute Idee. Er hat Angst das wieder zu viele Meschen sterben", meldet sich Gale zu Wort. Fast hätt ich vergessen das er da ist. "Mum! Ich denke auch so. Es sind so viele Menschen gestorben und es hat nichts gebracht. Sie sind wieder an der Macht", vorsichtig nehm ich ihre Hand. Tränen bilden sich in ihren Augen. "Wenn ich die Spiele nicht aufhalten werde, wird es unsere Familie zerstören. Wir werden nie wieder ganz sein verstehst du das? Wir werden nie wieder zusammen sein können". "Du kannst es nicht Aufhalten. Es ist bereits voll im Gange", entgegne ich ihr. Sie schaut mich lange an und dann drückt sie mich an sich. Wir beginnen beide zu schluchzen. Wann werde ich sie wieder so in den Armen halten? Wird es jemals wieder so sein wie jetzt? Werd ich sie jemals wiedersehen. "Wir sollten gehn", wendet sich Gale zu Wort. "Stopp", sage ich und löse mich von der festen Umarmung. "Erklärt mir nochmal euren Plan und was soll ich tun", sage ich fest entschlossen. Gale schaut mich an und beginnt zu lächeln.
"Wenigstens etwas hast du von deiner Mutter. Also du wirst alle austricksen. Such dir Leute in der Arena dennen du vertrauen kannst. Verbünde dich. Dann versuche zu fliehen. Es ist sehr schwer aber nicht unmöglich. Beobachte alles. Wir wissen nicht wo ihr hinkommt aber beschüze deinen Bruder. Wir werden versuchen viel Nahrung zu schicken. Wir werden euch Versorgen. Deine Mum und ich werden von herausen die Leute wieder auf hetzten. Wir werden jeden einzelnen Distrikt zur Rebellion bringen. Wir habens schon einmal Geschafft und wir werden es wieder schaffen". "Einverstanden", sage ich und schlage in seine Hand ein.
Plözlich öffnet sich die Tür. Zwei Wachen stehen im Türrahmen. "Gale Hawthorne, sie sind verhaftet wegen anzettelung einer Rebellion". Er blickt verduzt rein , als ihn die Wachen am Arm packen. "Nein", ruft meine Mutter laut, springt hoch und will ihn helfen. Sie schlägt einen der Wachen, dessen Nase beginnt sofort zu Bluten. Er holt seinen Elektroschocker heraus und richtet ihn auf sie. "Wenn sie nicht so wichtig für uns und Miss Snow werden würde ich sie auf der Stelle ein speeren lassen und langsam bis zu ihren Tod foltern", zischt er. Sie drehen sich um und gehen nach draußen "Ich habe eine Familie und Kinder", höre ich Gale noch sagen doch dann erlöschen die Stimmen. Meine Mum ist wie erstarrt. Sie bewegt sich nicht und steht nur Still da. "Mum", sage ich und berühre sie sanft. Ihr Blick ist leer. "Mum", versuche ich es noch einmal. Sie greift in ihre Tasche und holt etwas kleines goldenes heraus. "Du bist wie ich. Du bist strak, mutig und geschickt. Du kannst es schaffen Ember zusammen mit deinen Bruder, da bin ich mir sicher"; sie überreicht mir die Brosche drückt mir einen Kuss auf die Strin und verschwindet.
Ich lasse mich auf den Stuhl fallen und betrachte die kleine goldene Brosche. Ich lasse sie durch meine Finger gleiten. Berühre jede einzelne Kante. Ich umschließe sie mit meinen Fingern. Sie ist wunderschön, denke ich und sofort schießt mir schon der nächste Gedanke in den Kopf:
Ich bin der neue Spotttölpel
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Die Tribute von Panem -
FanfictionOft kommt anders als man denkt. Sie fühlten sich sicher. Bekamen ihr normales Leben zurück. Sie waren Frei. Kein Krieg, keine Spiele, als wäre alles nur ein grausamer Traum gewesen, der viel zu lange andauerte.Der Gedanke: So etwas wird es nie wiede...