"Es ist unglaublich", bestaune ich die riesige Wohnung die sich unter meinen Füßen entlang streckt. "Für jeden von euch ist ein Zimmer bereit gestellt", meldet sich Effie zu Wort. Doch ich höre sie kaum, denn ich komme einfach nicht aus dem Staunen heraus. Ich bestaune das riesige moderne Wohnzimmer mit einer Couch die einladend bequem aussieht. Ich stelle mich vor den Fernseher, der eingeschaltet ist, und betrachte die Bilder des Kapitols, die immer einen Augenblick aufleuchten und dann sofort verschwinden, begleitet von der Melodie des Kapitols. Eigentlich ist es hier ganz nett, denke ich und hasse mich im selben Augenblick für diesen Gedanken. "Wohin führt die Treppe?", frage ich und zeige auf das Metallgestell das am Ende des Raumes in die Hohe führt. "Geh hinauf", sagt Effie eifrig. Das lasse ich mir nicht zweimal sagen und mache mich am Weg nach oben.
Ich stehe am Dach und die Stadt liegt mir zu Füßen. Sie streckt sich Kilometer lang, dreimal so groß wie Distrikt 12, schätze ich. Autos huben und verschiedenste Lichter blinken in der Ferne. Ich stelle mich ans Gelände und mein Blick wandert in den Westen, wo gerade die Sonne untergeht. Von dieser Richtung komme ich, dort in weiter Ferne liegt Distrikt 12. Innerlich mach ich Fotos von der atemberaubenden Aussicht. "Es ist wunderschön. Ich war auch immer hier", flüstert mein Dad neben mir. ich schrecke hoch, denn ich hatte ihn nicht gehört. Der Sonnenuntergang hat mich zu fasziniert, den hier ist er anders. Man kann es nicht beschreiben doch er ist anders als zu Hause. Ich nicke und er legt seinen Arm um meine Schultern, sachte drückt er mich an sich. "Ich bin jetzt schon stolz auf dich, egal was passiert Ember", ich nicke und bekomme Tränen in den Augen. Wer weiß wie oft ich noch die Chance habe so neben meinen Vater zu stehen? Dass er mich in den Arm nimmt? "Dad", beginne ich doch er schneidet mir das Wort ab. "Du bist gut ich weiß das, ich will jetzt auch nicht über das reden was kommen wird. Wir können es nicht mehr ändern. Wir haben 1 Woche Zeit und ich will dass wir diese Zeit gut nutzen. Ich möchte sie als Familie nutzen sowie euch perfekt auf die Spiele vorbereiten".KATNISS P.O.V
Ich bin seit fast zwei Tagen unterwegs. Ich kämpfe mich durch hartnäckiges Gestrüpp auf den Weg ins Kapitol und endlich kann ich die hohe Mauer vor mir sehen die die Stadt umgibt. Ich verstecke mich hinter einen Baum und ruhe mich aus. Ich atme tief ein und aus. Versuche meinen Herzschlag zu kontrollieren. Der Anblick des Kapitols macht mich noch immer verdammt nervös. Ich mache den letzten Schluck aus meiner Wasserflasche und auch den letzten bissen von dem Trockenfleisch das ich als Vorrat mit hatte. Ich gehe in meinen Kopf die Karte des Kapitols durch und hoffe dass ich sie mir richtig gemerkt hatte, immerhin hatte ich sie das letzte Mal vor 4 Tagen in der Hand. Gale hat sie bei sich. Er sollte hier sein bei mir, so lautete unser Plan. Doch uns wurde ein Strich durch die Rechnung gemacht. Jetzt muss ich es alleine schaffen. Hinein zu kommen und mich einschleusen, damit wir von drinnen eine Rebellion starten können und somit die Spiele aufhalten können. Ich weiß dass es noch viele Anhänger gegen die Spiele und die Regierung Snow's Nichte gibt, doch ich muss diese finden und für das habe ich eine Woche Zeit. Eine Woche Zeit um meine Kinder von den scheußlichen Spielen zu retten. Da die Sonne bereits unter geht beschließe ich hier mein Lager aufzuschlagen. Ich hole meinen Schlafsack heraus und breite ihn aus. Pfeil und Bogen lege ich griffbereit zur Seite. Ich schließe die Augen. Langsam falle ich in einen unruhigen Halbschlaf, doch ich schrecke hoch als ich ein knacken hinter mir höre. Ich richte den Pfeil in die Richtung wo das Geräusch herkam, denn ich sehe nichts. "Keine Angst Katniss", höre ich eine weibliche Stimme. Sie kommt mir bekannt vor, denke ich und gehe alle Menschen durch zu denen sie gehören könnte. "Weißt du schon wer ich bin?", lacht sie. "Komm einfach raus und spiel keine Spiele", sage ich wütend. Langsam tritt sie in das Licht des Mondscheines. Als erstes sah ich nur ihre langen muskulösen Beine, sofort wusste ich dass es sie war. Johanna Mason. "Was tust du hier?", fauche ich sie an. Mein Pfeil ist noch immer auf sie gerichtet. "Peeta schickt mich", antwortet sie. "Das ist unmöglich! Er weiß nicht dass ich da bin", sie kommt näher ohne Angst vor den Pfeil der direkt auf ihr Herz gerichtet ist. Umso näher sie kommt umso weiter mach ich einen Schritt von ihr weg, bis mein Rücken an den Baum ansteht. "Er wusste dass etwas faul ist und sagte das ich eine Auge auf dich haben sollte", sie spuckt mir vor die Füße. "Hat wohl dein Schatz kein Vertrauen in dich?", ihr Kopf ist wenige Meter von meinen entfernt. Ich versuche mir nicht die Angst, die ich von ihr habe, mir anmerken zu lassen. Zitternd lasse ich meine Hand mit Bogen hinunter. "Denk wir sollten reden oder?", ihre Augenbraue hebt sich fragend. Ich nicke. Irgendetwas stimmt nicht, denke ich. "Warum bist du hier?", frage ich sie. Sie stellt sich neben mich und packt eine Zigarette aus, zündete sie sich an und raucht mir direkt ins Gesicht. Der Geruch nach Rosen lässt mich würgen. "Ich stelle hier die Fragen Katniss", sagt sie. Ich vernehme eine Bewegung, doch so schnell konnte ich nicht reagieren, denn sie drückte mir schon ein Messer an den Hals. "Was soll das?", frage ich und versuche mich aus ihrer festen Umarmung zu lösen. "Beweg dich nicht sonst wars das mit dir.", flüstert sie in mein Ohr. "Alle sagten immer du bist stärker, Katniss ist besser als du, Katniss, Katniss, Katniss. Alles drehte sich immer nur um dich. Du hast das perfekte Leben. Du hast eine Familie? Was hab ich nichts!", Trauer und Wut schwingt in ihrer Stimme. "Ich dachte wir haben das geklärt", stoße ich hervor. Sie lacht laut auf. "Sie gibt mir 100000$ wenn ich dich ausliefere. Ich werde Reich sein.", sagt sie. Und alles beginnt klar zu werden. Peeta weiß nicht das ich da bin, sie hat mich bespitzelt und mich verfolgt. Sie arbeitet für Snow's Nichte und wenn ich nicht in den nächsten Minuten hier wegkomme ist mein Plan gescheitert. "Johanna ich bekomme keine Luft", lüge ich sie an und merke wie ihr Griff lockere wird. Sofort erkenne ich meine Chance und stoße ihr mit meinen Ellbogen in die Seite. Sie geratet ins Schwangen und lässt mich los damit sie nicht umfällt. Ich greife auf meinen Bogen und ziele auf sie. Ihre einzige Waffe ein Messer das nicht viel größer ist als meine Hand. "Johanna", sage ich und gehe langsam auf sie zu. Ihre Augen sind geweitet und starren mich an. Sie haben nicht mehr die schöne Farbe Blau um die ich sie immer beneidet habe, sie sind schwarz. Irgendetwas stimmt hier nicht, denke ich wieder. Ich gehe langsam zu meinen Rucksack, noch immer den Pfeil auf sie gerichtet und hänge ihn um. "Was spielst du hier?", frage ich sie streng. Sie versucht sich aufzurappeln doch ich stoße sie wieder zu Boden. "Johanna", wiederhole ich mich. Doch ich verstumme als ich Schritte und leises Geflüster vernehme. Sie kommen denke ich. Ich laufe auf Johanna zu, zieh sie hoch und drück ihr den Pfeil in den Rücken. "Du kommst mit sei Still", flüster ich ihr ins Ohr. Sie nickt und während wir durch den Wald laufen, weg von den Stimmen, wandert mein Blick immer wieder auf die kahle Stelle auf ihren Hinterkopf. Ohne darüber nachzudenken wandert meine Hand zu der Stelle und ich berühre sie. Ihre Haut war glühende heiß und plötzlich spüre ich eine leichte Wölbung. Sofort schießt mir ein Gedanke in den Kopf:

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Die Tribute von Panem -
FanfictionOft kommt anders als man denkt. Sie fühlten sich sicher. Bekamen ihr normales Leben zurück. Sie waren Frei. Kein Krieg, keine Spiele, als wäre alles nur ein grausamer Traum gewesen, der viel zu lange andauerte.Der Gedanke: So etwas wird es nie wiede...