Drei

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"Mum! Wir sitzen schon seit einundhalb Stunden hier! Können wir bitte endlich gehen?", frage ich genervt. Nachdem der Hovercraft über unseren Köpfen vorbei geflogen ist sitzen wir in einen kleinen Raum in unserem Keller. Ein Sofa, ein Fernseher und ein kleines Fenster,das man nur mit den Hocker der in der anderen Ecke steht erreichen kann.

Meine Mum geht auf und ab. Das macht mich fürchterlich nervös."Mum", versuche ich es noch einmal. Sie schüttelt den Kopf und lässt sich neben mich auf das Sofa fallen. "Es geht nicht! Es ist einfach zu gefährlich", entgegnet sie mir. "Können wir wenigstens den Fernseher anschalten? Bitte!", flehe ich sie förmlich an. "Wenn der Fernseher läuft hören wir deinen Vater nicht wenn er nach Hause kommt". "Bitte Mum! Lass uns Fernsehen das längt ab!", mischt sich nun mein Bruder ein der bis jetzt kein einziges Wort gesagt hat. Er ist still seit wir hier herunten sitzen. Noch bevor sie eine Antwort gegeben hat. Geht mit einen Knacken der Fernseher an. Der Bildschirm flimmert. "Ich hab nicht gesagt das ihr den Fernseher einschalten dürft", schimpft sie mit ihren Mütterlichenton. "Ähm. Die Fernbedienung liegt auf dem Fernseher", Casey deutet hin. "Was soll das?", ich schaue erst meinen Bruder und dann das besorgte Gesicht meiner Mum an. "Schönen Nachmittag. Liebe Einwohner aus Panem", ertönt eine helle Stimme. Ruckartig wende ich mich den Fernseher zu und blicke in das Gesicht einer Frau, kaum älter als meine Mum.

Ihre blasse Haut wird durch ein blaues Schulternfreiestop betont. Das blonde Haar ist zu einen strengen Zopf zurückgebunden. Sie wirkt Mager und zerbrechlich wie Papier.

"Meine Lieben Bürger. Meine Name ist Elaine Snow.Ich werde das rechtliche Amt meines Onkels Snow als Herrscherin Panems einnehmen. Es wird alles wieder wie früher. Jeder geht Arbeiten. Ich werde in jeden Distrikt Wachen aussenden. Keiner verlässt seinen Distrikt. Wer versucht zu Rebellieren wird getötet. Und in zwei Tagen  gibt es die Ernte. Ich bin mir sicher das ich nicht erklären muss was das ist! Morgen um die selbe Uhrzeit wird es eine wichtige Information im Fernsehen geben. Schaltet ein. Bevor ich vergesse. Katniss Everdeen. Das wird schlimmer als du es je erwartet hättest". Ich packe die Hand meiner Mutter. Ihr Herzschlag ist auf gefühlte Tausend. Sie zittert am ganzen Körper und die ganze Farbe ist aus ihrem Gesicht gewichen. "Mum", sage ich so ruhig wie möglich. Ich lege einen Arm um ihre Schultern um sie zu stüzen. Tränen laufen über ihr Gesicht. "Es ist alles gut", versuche ich sie anzulügen. Doch nichts ist gut, das wissen wir beide.

Snwos Nichte ist jetzt Herscherin. Die Spiele sind wieder zurück. Es werden wieder 23 Jugendliche sterben und nur einer wird es überleben.

"Casey! Mach den Fernseher aus", befehle ich meinen Bruder während ich unsere Mutter in den Armen halte. "Aber was ist wenn sie...."."Kein Aber schalt es aus", unterbreche ich ihn. Er nickt und mit einen knacken, schaltet sich der Fernseher aus. "Mum beruhige dich", ich schaue ihr tief in die Augen. Tränen strömen über ihr Gesicht. "Ich lasse meine Kinder nicht sterben", sie springt hoch und tritt mit ihren Fuß gegen den fernseher. Das bild zerspringt und tausende von Scherben liegen am Boden. "Mum", brüllen ich und Casey gleichzeitig. Sie lässt sich auf den Boden sinken. Es ist ein schreckliches Gefühl so seine Mutter zu sehen. Sie ist mir ihren Nerven am Ende. "Caesy hol Vater", flüstere ich ihn zu. Er schüttelt den Kopf. "Ich will bei ihr bleiben", entgegnet er.  "Pass auf das sie sitzen bleibt", genervt springe ich hoch und laufe zur Tür.
Ich stürme aus dem Haus. "Hast du das auch gesehen?", ich spüre eine Hand auf meiner Schulter. Ruckartig drehe ich mich um, bereit die Person hinter mir zu schlagen. Klatsch. Ohne genau zu wissen was ich tue berüht meine Hand ein Gesicht. "Was soll das?" ich blicke in das entsetzte Gesicht von Sidney. "Tut mir Leid", rede ich mich raus und führe meinen trap in Richtung Innenstadt weiter. "Du sollst mich nicht so erschrecken, Sid", er kann mit mir locker mithalten. Er ist schnell, wie ich. "Weißt du was das zu beudeten hat? Die Spiele kommen wieder Ember! Wir müssen weg", er packt mich bei der Hand und bringt mich zu stehen. Er schaut mir tief in die Augen. Ich spüre ein kribbeln wo seine Hand meine berührt. "Es hat nichts zu bedeuten", ich reiße mich los und laufe weiter. Ich weiß das er noch immer dort steht und mir nach blickt. Er weiß das ich Angst habe und einfach nur alles überspiele. Er kennt mich und das leider zu gut.

"Sie wird wieder gesund. Machen sie sich keine Sorgen Mr. Everdeen", erklärt der Doktor meinen Vater während er seine Hände an einen Tuch abwischt. "Vielen Dank. Ich bringe Sie zur Tür", mein Vater verlässt nach den Arzt den Raum. Meine Mum liegt nach ihrem Zusammenbruch in ihren Bett. Sie ist bleich und zittert am ganzen Körper. Ihr Atem hat sich etwas beruhigt und ihre Augen sind geschloßen als würde sie schlafen. Langsam trete ich an ihr Bett heran und berühre ihre Hand. "Mum, ich weiß das du wach bist", sage ich und nehme am Bettrand platz. Langsam bewegt sie ihren Kopf zu mir. "Du bist wie dein Opa", flüster sie. Einige kleinen Tränen bilden sich in ihren Augen. "Wieso hast du so Angst?", flüster ich. Sie atmet hörbar aus. In diesen Moment merke ich wie zerbechlich meine Mutter ist. Ihre dürren Arme, ihre blasse Haut und ihre eingefallen Wangen. Doch trotzdem ist sie wunderschön. "Ich", fängt sie an. Plötzlich betritt mein Vater das Zimmer. Er mustert mich Streng. "Ember. Deine Mutter braucht Ruhe", sagt er wütend. "Dad ich will." "Egal was du willst raus hier", sagt er und wartet so lange im Türrahmen bis ich mich endlich erhoben habe und aus dem Zimmer gegangen bin. Irgendetwas ist hier faul, denke ich und lasse mich auf dem Bett in meinen Zimmer fallen. Irgendetwas.

                                                                       **** Nächster Tag ***** 

"Es geht los!", ruft mein Bruder, der schon den ganzen Tag vor dem Fernsehr sitzt. Ich lege mein Buch auf die Seite und mache mich auf den Weg ins Wohnzimmer. Auch mein Vater sitzt schon auf der Bank. "Wo ist Mum?", frage ich während ich mich zu ihnen dazu setze. "Sie schläft", antwortet er knapp. Als das typische Kapitol Signal ertönt, verstummen unsere Gespräche und die Blicke wandern zum Fernseher.
Die junge Blondinne erscheint wieder am Fernseher. Ihr aufgesetztes Grinsen bereit mir eine Gänsehaut. "Guten Tag liebe Einwohner von Panem! Es ist kaum zu glauben doch schon der eine Tag an der Macht ist unglaublich. Nun die neun Regeln. Die Schulen dürfen nur für Kinder bis zum 10ten Lebensjahr besucht werden. Ab da werden sie einen Beruf ausüben. Die Häuser dürfen ab 19:00 Uhr nicht mehr verlassen werden. Die Ernte findet morgen statt.", ihr grinsen wird breiter. "So oft wie der Name eurer Eltern im Topf war, genau so oft ist jetzt der Name eurer Kinder darin. Es wird Rache geben. Ich wünsche ihnen morgen viel Spaß und ihren Kindern viel Glück bei der Ernte. Lasst die Spiele Beginnen", sie lächelt breit und plötzlich geht der Bildschirm aus. "Nein", flüstere ich. Mein Vater springt hoch und nimmt meinen Bruder und mich in die Arme. Tränen fließen über unsere Gesichter.
Mein Bruder löst sich als erstes aus der Umarmung und geht schweigend in sein Zimmer. "Wie oft?", frage ich leise. "Du 35 und er 18 mal" Ich merke wie sehr ihn das belastet. In was für einer großen Gefahr wir uns befinden. Er könnte uns beide verlieren. Seine beiden Kinder. "Was ist los?", die dürre Gestalt meiner Mutter steht bei der Tür. Sie ist noch immer blass und ihr Körper ist in einen grauen Morgenmantel gewickelt. "Katniss", mein Vater veruscht sich zu sammeln, veruscht stark zu sein und nimmt sie in die Arme. Ich sitz noch immer regungslos am Sofa und starre an die Wand. "Was ist los?", wiederholt sie sich.
Das plötzliche klingen rettet meinen Vater, die Warheit zu sagen. Mit langsamen Schritten macht sich meine Mum auf den Weg zu Tür. Sie öffnet sie langsam. Vor ihr steht ein braunharriger Mann von falten geprägt. Sie atmet schwer. Mein Vater schlingt seine Arme von hinten um sie und küsst sie im Nacken. Er hebt seinen Blick.

"Gale"

Hallo meine Lieben ich hoff es hat euch gefallen. Ich weiß es hat lang gedauert ich wünsch euch trotzdem spaß :-)

Die Tribute von Panem -Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt