[23.06.16]
Ich stellte mein Handy aus, nachdem ich Harry geschrieben hatte, das ich und Zayn nun an den Strand gehen würden. Ich hatte nur eine Badehose an, war schon mit Sonnenmilch vollgeschmiert und mit der Sonnenbrille auf der Nase bereit, um endlich los zu gehen. Zayn warf mir noch ein Handtuch hin, dass ich mir lässig über die Schultern warf. Als wir gerade die Tür öffnen wollten, kamen uns unsere Zimmernachbarn entgegen. Jacob und Isaac. Wir hatten in den Tagen, die wir bisher hier waren, schon einiges mit ihnen gemacht und verstanden uns auch alle ziemlich gut. Beide waren wie Zayn 17, also war ich mit 16 der Jüngste, aber zum Glück fühlte ich mich nicht so. Ich hatte endlich mal das Gefühl, dazu zu gehören.,,Na ihr? Wollt ihr an den Strand?" Fragte Isaac, dessen Nase ein Septum zierte. ,,Ja, Lust mitzukommen?" Entgegnete Zayn über meine Schulter hinweg. ,,Gern", antwortete nun Jacob, der ebenfalls ein Piercing hatte, allerdings an der Augenbraue. Ich fand ihnen beiden stand es. Ihre Haare waren beide braun, Isaacs allerdings etwas lockiger und Jacobs waren vergleichbar mit Zayns. Ihre Augenfarben waren jedoch gleich, beide braun, welches anfing zu strahlen, wenn sie lachten.
,,Geht schon mal vor und sucht uns einen schönen Platz, wir wollen uns noch Surfboards ausleihen." Sagte Isaac dann und das ließen Zayn und ich uns nicht zweimal sagen, denn es wurde gefühlt jede Minute heißer. Wir brauchten zum Glück nur zwei Minuten zum Strand und fanden Schatten unter einem Sonnenschirm. Wir legten unsere Sonnenbrillen und Handtücher ab, nahmen uns an der Hand und sprinteten so schreiend ins Wasser, die Blicke der anderen Badegäste ignorierend.
Das Wasser war eine schöne Abkühlung und immer wieder tauchte ich unter, denn so fühlte ich mich frei, irgendwie schwerelos. Zayn und ich alberten rum und beschlossen, bis zur Boje zu schwimmen, die sicher 400m entfernt war. Das ganze Stück gegen die brausenden Wellen zu schwimmen könnte sicher anstrengend werden, trotzdem erlaubten Zayn und ich uns diesen Spaß. Als wir schlussendlich an der Boje angekommen waren und uns an dieser festhielten, atmete ich schwer, war erschöpft und meine Gliedmaßen taten weh. ,,Ich brauch noch kurz", hechelte ich und hatte nicht das Gefühl, es zurück zu schaffen. Zayn daneben schien topfit.
,,Alles Okay Lou? Oder soll ich Hilfe holen? Ich seh Jacob und Isaac am Strand." Fragte er besorgt, worauf ich hektisch mit dem Kopf schüttelte. ,,Alles gut." Meinte ich nur, stieß mich mit den Händen ab und versuchte, zurück zum Strand zu schwimmen. Zayn tat daraufhin seufzend dasselbe, schwamm zur Sicherheit ein Stück hinter mir. Nach nicht mal 50 Metern, mit den Kräften war ich mittlerweile völlig am Ende, rief Zayn:,,Hey Jacob, Isaac, hier her!" Er schwenkte seine Arme in der Luft und zeigte danach auf mich. Ich war kurz vor dem untergehen und wurde allein durch Zayn oben gehalten.
Jacob und Isaac kamen mit ihren Surfboards ins Wasser gerannt und paddelten schnell zu uns. Ich wurde von Jacob auf sein Brett gezogen und spürte von allen Seiten besorgte Blicke auf mir. Zayn hielt sich mittlerweile an Isaacs Bord fest, denn mein schweres Körpergewicht auch noch über Wasser zu halten, hatte ihn sicher weitere Kraft gekostet. Ich fühlte mich wieder so schlecht. ,,Alles gut bei dir Louis?" Fragte Jacob, der sich über mich gebeugt hatte und langsam begann, mit seinen Armen zurück zum Strand zu paddeln. Ich antwortete ihm nicht, starrte einfach nur nach oben in den Himmel, bis wir am Strand angekommen waren. ,,Danke", murmelte ich dann peinlich berührt und ging zu unseren Plätzen, wo ich mich gleich auf mein Handtuch legte und die Augen schloss.
,,Schmier dich nochmal ein Lou, bevor du hier noch einschläfst", hörte ich Zayns Stimme, der sich mittlerweile neben mich gelegt hatte. ,,Mhm", brummte ich, machte keine Anstalten, dies wirklich zu tun. Als ich jedoch Zayns bösen Blick auf mir spürte, tat ich, wie er mir befohlen hatte. Und kurz darauf fielen mir schon die Augen zu. Irgendwann wurde ich jedoch wieder wach, als jemand an meiner Schulter rüttelte. ,,Hey Louis, lust nochmal mit ins Wasser zu gehen? Ich könnte dir zeigen, wie man sich auf dem Surfboard hält?" Fragte Jacob lächelnd und zeigte auf sein Board, das direkt neben ihm lag. Ich dachte mir nichts dabei und antwortete mit einem:,,Gern."
Jacob und ich gingen nicht weiter raus, bis wohin ich stehen konnte und bei meiner Größe war das wirklich nicht weit, aber es störte mich nicht, da ich sowieso immer wieder vom Board fiel. Jacob half mir immer wieder hoch und hielt meine Hand, damit ich das Gleichgewicht halten konnte. ,,Na komm, stell dein Fuß etwas weiter nach vor und leicht schräg, - ja genau so. Und jetzt..-", Jacob ließ meine Hand los und gab dem Board im nächsten Moment einen kleinen Schubser. Ich hielt für ein paar Sekunden mein Gleichgewicht, ehe ich auf Jacob draufflog. Dieser fing mich aber mit Leichtigkeit auf. ,,Nicht so stürmisch", grinste er und zwinkerte mir zu, worauf ich knallrot anlief.
Kurze Zeit später beendeten wir das Training und gingen zurück zum Hotel um uns zu duschen und frisch zu machen. ,,Louis? Jacob? Isaac und ich wollen noch an die Bar, wollt ihr mit?" Fragte Zayn, doch ich schüttelte den Kopf. ,,Ich will nur schlafen." ,,Ich auch", stimmte Jacob mir zu und schmunzelte. Hatte ich was verpasst? ,,Okay, dann schlaft schön. Bis morgen." Zayn drückte mich kurz an sich und platzierte einen Kuss auf meine Wange. Ich grinste schief und schloss hinter ihm die Tür.
,,Ich fands heute sehr schön mit dir", flüsterte Jacob in mein Ohr, der plötzlich hinter mir stand und streichelte meine Arme entlang. ,,Ähm, w-was wi-ird da-das?" Stotterte ich, völlig überfordert von diesem Annäherungsversuch. ,,Nur ein bisschen Spaß. Ich mag dich echt Louis." Raunte Jacob und küsste mein Hals. Von dieser Berührung zuckte ich zusammen. Das hier wollte ich doch alles nicht. Ich drehte mich in seinen Armen um und blickte ihn ängstlich an. ,,Ich bin nicht schwul", versuchte ich überzeugend vorzubringen, doch Jacob kicherte daraufhin nur und meinte:,,Das können wir ändern."
Ich spürte, wie mir Tränen in die Augen schossen und schnell wand ich mich aus den Berührungen meines Gegenübers. Schleunigst rannte ich ins angrenzende Bad, schloss ab und ließ mich auf den Boden sinken. Die Tränen waren nicht mehr aufzuhalten und ich presste mir die Hand auf den Mund, damit kein Schluchzer meine Lippen verlassen könnte. ,,Komm schon Louis. So war das nicht gemeint." Hörte ich Jacob auf der anderen Seite der Tür sagen. ,,Ich geh zu den anderen. Beruhig dich bitte", murmelte er und dann hörte ich die Tür ins Schloss fallen. Erleichtert atmete ich ein wenig aus und ließ nun meinen Gefühlen freien Lauf. Ich schnappte mir mein Handy aus der Hosentasche, wischte eine darauf gefallene Träne weg und entsperrte es.
[21:18] Louis: Harry? Ich brauche dich.
[21:18] Louis: Bitte, hilf mir
[21:19] Louis: Er hat mich angefasst, meinen Hals geküsst
[21:20] Louis: Ich wollte das nicht, ich bin ins Bad gerannt und hab mich hier eingeschlossen, er ist weg. Trotzdem hab ich Angst.
[21:21] Louis: Wo bist du nur?
[21:48] Louis: Es tut mir leid, ich wollte nicht, aber ich fühle mich so dumm und schwach, ich hab keinen anderen Ausweg gesehen..
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Wie wird Harry wohl reagieren?
All the love und ich hoffe ihr verbringt alle schöne Weihnachten xx
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Sing For Your Love - Larry Stylinson
Fanfiction999km, 10h 21min, eine kleine Ewigkeit die Harry und Louis voneinander trennen. Kennen gelernt haben sich die Seelenverwandten über WattPad, ihren Zufluchtsort. Eine Internetfreundschaft, die mit dem langsamen Aufbauen von Vertrauen anfängt und dar...