Endlich frei?

706 37 5
                                    

Hilflos lag ich auf Jeffs Bett. Beide meine Arme und Beine waren gefesselt. Ich starrte auf die Decke und gab keinen Mucks von mir. Ich hatte auch keinen Grund dafür.
Ich war schon seit einer Stunde in Jeffs Zimmer. In dieser Zeit ist er nichtmal einmal nachschauen gekommen, was ich machte.
Meine Arme und Beine brannten wegen dem Seil durch das ganze Zappeln, weil ich natürlich am Anfang, als erster Gedanke, versucht hab mich durch Ziehen und anderen abrupten Bewegungen zu befreien.

Ich schaute mich noch einmal in die Runde um. Irgendwie musste ich mich befreien bevor Jeff kam und wer weiß was mit mir machte. Doch es gab einfach nichts in diesem Raum! Keine einzige Pflanze, nichts, was mir helfen könnte.
Ich seufzte. Anscheinend musst ich doch warten, bis Jeff kommen würde und dann mir schnell was zu meiner Flucht ausdenken.
Wieder richtete ich meinen Blick auf die Decke. Jeff sollte doch einfach kommen! Er wartet ja nur drauf, dass ich wieder Carolines Körper beherrsche und dies tat ich schon seit einer Weile!
Ein zweites Mal seufzte ich. Aus dem Seufzer fing ich an eine Melodie zu summen. Eine langsame, aber keine Traurige. Einen kurzen Gedanken vergeudete ich mit Jeff.
In diesem Moment wurde die Tür aufgemacht.
"Och wen haben wir denn da?" lachte ich. "Bereit?" grinste er mich psychomäßig zurück an. "Jederzeit Jeff, aber was willst du tun, um mich endlich zu bekommen?" meinte ich spöttisch. Mit welcher verrückten Idee würde er wohl daher kommen?
Er ging mit langsamen Schritten auf mich zu. Bei mir angekommen, betrachtete er mich von oben an. Ich bemerkte, wie er mich von unten bis oben schnell musterte. Stellte er sich gerade vor, was er mit diesem Körper machen wollte?
Er zuckte sein Messer aus seinem Pulli und starrte mich ganz besessen an.
"Ich werde Carolines Herz herausschneiden, wo du dich im Moment genau befindest." Er klang stolz, als hätte er den besten Plan seines Lebens erfunden. Auch ich hatte in der ersten Sekunde einen Schock, doch danach merkte ich, wie dumm diese Idee war. Laut fing ich an zu lachen. "Jeff, du hast unglaubliche Kraft, aber im Kopf hast du wirklich nichts!" kamen mir schon fast die Tränen. Ich sah wie in Jeff förmlich die Wut brutzelte. Wie ein wildes Tier stürzte er sich auf mich.

Eine Hand schlug er knapp an meinem Gesicht vorbei, sodass ich kurz meine Augen zu kniff. Mit der anderen, zielte er mit seinem Messer auf meine Kehle. Er war so nah an meinem Gesicht, dass die Spitzen seiner Haare meine Wange kitzelten. Ich wechselte meinen Blick von einem Auge zum anderen. Knallrot und voller Wut waren sie. Wie schnell man Jeff wütend machen konnte.
"Dann erklär mir doch mal, was so schlecht an meiner Idee ist?!"
Keiner von uns Beiden unterbrach unseren Augenkontakt. "Wenn du deinen ach so guten Plan durchziehen würdest und nun Carolines Herz hättest und gleichzeitig auch mich, was würdest du danach machen? Es dir einpflanzen lassen oder was? Jeff, durchdenk dir das nächstes mal bisschen genauer." meinte ich relaxed. Jeff wiederum wusste, dass ich recht hatte und deswegen er noch wütender wurde. Ich merkte, dass er sich zurückhalten musste, um mir nicht einfach meinen Hals hier und jetzt durchzuschneiden.
Ein dunkler Schatten bildete sich ihm unter seinen Augen. Aus dem nichts stand er von mir auf. Mit einem schnellen Schwung, schnitt er beide Seile durch. Fragend schaute ich ihn an. Still verließ er das Zimmer.
Was war das jetzt? Recht überrascht blieb ich noch liegen. Erst jetzt merkte ich wie erschöpft ich eigentlich war.
"Hach, ich brauch eine Pause." murmelte ich.

Ich blinzelte paar mal. Ich setzte mich auf und realisierte stückchenweise die Situation. Ich schaute hinter mich und sah meinen Schatten. Ich hatte wieder die Möglichkeit, dass zu machen, was ich wirklich wollte, aber was konnte ich schon in diesem Moment anstellen? Wenn ich aus Jeffs Zimmer rausgehe, was erwartet mich hinter dieser Tür?
Gleich bekam ich es wieder mir der Angst zu tun, aber ich musste es auch alleine schaffen, hier zu entkommen. Einen Teil hat schon Jeff für mich gemacht und zwar mich befreit, aus welchem Grund auch immer.

Also wagte ich es aufzustehen und so leise wie es ging die Türklinke runterzudrücken. Das Problem war, dass die Tür beim drücken knirschte. Schnell huschte ich raus und stand nun in einem leicht belichteten langen Gang. Eine Gänsehaut verbreitete sich auf meinem ganzen Körper. Ich stand da und wusste nicht ob nach links oder recht.

Da ich Linkshänder bin, entschied ich mich dann für Links, ob ich die Entscheidung am Ende doch bereuen würde, wusste ich nicht.
Eine kurze Zeit ging ich auf Zehenspitzen und zitterte am ganzen Körper. Jede Sekunde könnte was passieren. Noch dazu herrschte diese unglaubliche Stille, die alles noch schlimmer machte.

Endlich sah ich vor mir Stiegen die runter und rauf führten. Jetzt wusste ich nicht, ob ich mich in irgendeinem Untergeschoss befand oder Obergeschoss. Ich überlegte, wieder könnte ich es bereuen nach unten zu gehen und nicht nach oben. Viel zu lange war ich in meinen Gedanken versunken ohne zu merken, dass sich mir jemand näherte.
"Na Hallöle." brachte mich eine männliche Stimme wieder zur Realität.
Was zum..?! Ich erschrak und blickte überrascht auf einen Jungen, der wie Link aussah. Mein Herz fing an zu rasen, was sollte ich bloß jetzt machen? Zum Glück erinnerte ich mich, dass Jeff in seinem Zimmer ein Fenster hatte, dass hieß, es wäre gescheiter die Treppen runter zu nehmen als ich merkte, dass die Augen von diesem Jungen genauso rot aufblitzten wie Jeffs. "Was macht so ein Mädchen wie du hier in diesem Haus? Hast du dich verirrt Schätzchen?" grinste er. Mir bildete sich eine Gänsehaut. "Äh...also...ich..." war alles was aus mir rauskam. Doch warum versuchte ich mich gerade hier zu rechtfertigen, wenn er wahrscheinlich so ähnliche Absichten wie Jeff hatte?! Also wie immer blieb mir meine einzige Möglichkeit, und zwar zu rennen!

Ich eilte die Stufen runter. In der Tat kam ich in einem großen Aufenthaltsraum an und am anderen Ende war eine große Tür, eine Tür, zu meiner Freiheit.

Schafft es Caroline endlich frei zu sein?

Sweet Dreams (Jeff the Killer lovestory)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt