Die Bedingung

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Meine ganze Energie war verschwunden durch das Beherrschen von seinem Schatten. Ich konnte wieder selber Handeln.

Schweratmend fiel ich auf die Knie und mein Brustkrob hob sich auf und ab. Mir wurde schelcht und ich dachte ich müsste mich gleich übergeben. Mit weit aufgerissenen Augen starrte ich den Boden an und Tränen rollten auf meiner Wange runter. Ich hatte so einen Schock, tausende von Gedanken sprangen in meinen Kopf.
"Du....
Du verdammter Mistkerl hast mir die Person weggenommen, die für mich wichtiger war, als alles andere auf dieser Welt!" brüllte ich ihn an. Für den Bruchteil einer Sekunde schien er überrascht zu sein, doch gleich danach grinste er weiter, was mich noch mehr reizte.

Ich biss mir auf die Unterlippe, bis ich Blut schmeckte. Wie konnte er es wagen.

Mit letzter Kraft versuchte ich mich aufs linke Bein zu stellen, rutschte aus, schaffte es mich dann doch aufrecht zu erhalten und schnappte nach dem Messer, dass er vorhin auf den Boden geschmissen hatte.

Meine Haare verdeckten mir leicht die Sicht und ich war völlig verschwitzt. Mit beiden Händen hielt ich das Messer vor meinem Körper und zielte auf ihn. Noch immer schnappte ich schwer nach Luft.

Ich wagte meinen ersten Schritt und stach wild auf ihn los. Jedes mal schaffte er es ohne Bemühungen auszuweichen. Und als der Moment kam, wo ich wirklich dachte, dass ich zu hundert Prozent treffen würde, es schaffen würde meinen alles geliebten Bruder zu rächen, zersprangen diese Hoffnungen im Nu, als mir jemand plötzlich das Messer aus der Hand schlug und mich fest am Handgelenk hielt.

"Keine Gewalt im Haus." hörte ich eine monotone Stimme mir ins Ohr flüstern. Ich schaute mir über die Schulter und sah eine Gestalt mit einer blauen Maske. Mir lief ein kalter Schauer über den Rücken, als ihm eine schwarze Substanz aus den Augen tropfte, die nur 2 schwarze Löcher waren.

"Was soll das Ben?" hörte ich eine andere Stimme etwas wütender sagen.

Ich rollte meine Augen noch weiter hinter mich und schon kam die 2. komische Gestalt auf uns zu. Übernatürlich groß, weder Augen, noch Mund, noch Nase.

Wo bin ich hier reingeraten?
Wieso bin ich hier?
Was sind das alles für Menschen wenn man die überhaupt Menschen nennen kann?

Ich hatte keine klaren Gedanken, ich war nicht ich selbst, aber wann war ich das schon. Innerlich bin doch nur die schüchterne, unfähige und ängstliche Caroline.

"Ich hab doch nur gespielt!" hob Ben abwährend seine Hände und machte einen Rückzug.
"Es war mir eine Freude, Caroline." fügte er noch hinzu und die Wut fing wieder an in mir zu kochen. Am liebsten hätte ich mich auf ihn gestürtzt, doch stattdessen baten mir meine Beine keinen Halt mehr und mein Körper zog mich zu Boden. Die Gestalt hielt mich noch immer am Handgelenk fest, was schon langsam weh tat. Ich schluchzte und es fühlte sich so an, als ob ich jede Sekunde ersticken würde. "Es tut mir leid Dean, dass ich so ein Unnütz bin..." murmelte ich.

"Bring sie zurück." war das Letzte was ich hörte, bevor es schwarz vor meinen Augen wurde.

Ich verspürte unglaubliche Kälte auf meinem Körper. War ich draußen? Nein. Ich lag auf einem Bett und dieser Geruch war mir allmählich bekannt. Es roch nach Tod.

Mühsam öffnete ich meine Augen und sah zum Fenster rauf, wo ich den Rücken von Jeff sah, der am Fensterbrett saß und den Mond musterte. Ich setzte mich auf und schob mich bis zum Bettrand.

Jeffs Haare spielten verrückt im Wind. Der Windstoß kam bis zu mir und tat meinen Haaren das gleiche an. Ich fand dies unglaublich angenehm und beruhigend. Ich schloss meine Augen und legte meinen Kopf in meinen Nacken. Es war so ruhig und es fühlte sich so an, als wäre ich in einem schönen Traum gefangen, doch ich wusste es war die grausame Realität mir der ich jetzt anfangen sollte klar zu kommen und ihr ins Gesicht zu schauen.

Noch eine kurze Zeit genoss ich den Moment und öffnete meine Augen wieder. Es zuckte kurz mit mir, als Jeffs Gesicht paar Millimeter vor meinem Gesicht war. Ich wechselte meinen Blick von einem Auge zum anderen. Sie waren so emotionslos.

"Wo bleibt die Angst." meinte er spielerisch. "Ich verdränge sie." anwortete ich selbstbewusst.

Er lachte kurz und wurde gleich wieder ernst.

"Was stellst du nur an wenn ich nicht gerade da bin Gör." Er hatte einen angsteinflösenden Gesichtausdruck. Ich schluckte schwer und neigte meinen Kopf nach unten, damit ich nicht mehr in sein Gesicht schauen musste, weil ich wusste, dass mir wieder die Tränen kommen würden und ich wollte doch selbstbewusster werden.

Aus dem Nichts griff er nach meinem Kinn und schob es nach oben. Ich presste meine Lippen aneinander als er mich amüsiert anschaute. "Hör mir doch einmal zu und baue keinen Ärger." zischte er und richtete sich wieder auf. Ich seufzte.

Ich atmete noch einmal tief ein und aus. Ich hatte mich entschieden, ich musste einfach weiterleben und nicht immer versuchen in die Vergangenheit wegzurennen, das ist nun mein Schicksal und wenns drauf ankommt, war ich auch bereit zu sterben.

"Jeff, ich werde bei dir bleiben und nie wieder versuchen weg zu rennen. Ich werde dir gehorchen und tun was du willst, unter einer Bedingung."

Ich bemerkte wie Ich Jeffs Aufmerksamkeit gewann und er mir ganz Ohr war.

"Die wäre?"

Was wird Caroline Jeff für eine Bedingung stellen?

Sweet Dreams (Jeff the Killer lovestory)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt