Wieder zurück

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Um mich herum lagen die abgeschlachteten Männer. Es war ein fürchterlicher Anblick.

Blutverschmiert stand Jeff vor mir und schaute mich an, ohne mit einer Wimper zu zucken. War er sauer, geschockt? Nein, er war in diesem Moment emotionslos.

Erst jetzt merkte ich wie stark ich zitterte, kein Wunder, ich saß am Boden nur mit Unterwäsche bei zirka 2 Grad.

Plötzlich zog sich Jeff seinen Pulli über den Kopf und schmiss ihn zu mir. Er war zwar voller Blut und mir viel zu groß, aber besser als nichts. Jeff trug unter dem Pulli noch ein weißes Tshirt. Seine Muskeln kamen zum Vorschein. In der Tat hatte er wirklich einen gut gebauten Körper. Jeff bemerkte, dass ich ihn anstarrte. "Tz, wir gehen." meinte er weiterhin gefühllos und schritt an mir vorbei.

Und jetzt? Sollte ich mitgehen? Ich wollte doch so weit es geht von Jeff weg! Ich hasste ihn, nein, ich verabscheute ihn. Ich hatte unvorstellbare Angst vor ihm, aber in diesem Moment war es mir unmöglich zu entkommen.
Ich hatte noch genug Zeit ein weiteres Mal wegzurennen, so schnell kommt Jeff nicht auf eine nächste Idee, wie er meine Kraft bekommt.

Ergeben stand ich auf und versuchte Jeff mit meinem eigenen Willen zu folgen, aber meine Beine baten mir keinen Halt und ich fiel wieder auf die Knie. Jeff drehte sich zu mir um. Als er mich sah, rollte er genervt mit seinen Augen.
"Du bist wirklich unmöglich!"

Stirnrunzelnd schaute ich ihn an, als er sich vor mich hinkniete und mir seinen Rücken anbot.

"Nein danke, ich schaffs allein." blieb ich stur. Ich würde mich doch nicht von einem Massenmörder hier tragen lassen.

"Caroline, mir ist es auch nicht recht dich zu tragen, meinetwegen könntest du hier ruhig verrecken, am liebsten würde ich dich sogar einfach nur umbringen, weil du mir so auf die Nerven gehst, aber der Schattendämon ist genau in dir, also beweg wenigstens diese paar Zentimeter deinen Arsch und lass mich dich tragen."

Wow, wow, das war jetzt eine Ansage.

Nervös legte ich meine Hände auf seine breiten Schultern. Jeff packte mich an meinen Oberschenkeln und es zuckte leicht mit mir. Mit einem Schwung stand er auf mit mir auf seinem Rücken.

Blitzschnell rannte er durch den dunklen Wald. Noch immer hielt er mich fest. Keiner von uns Beiden sagte was.

Obwohl Jeff meine nackte Haut auf meinen Oberschenkeln berührte, waren seine Berührungen nicht unangenehm, im Gegensatz zu den Männern. Noch dazu strahlte Jeff überraschender Weise eine unglaubliche Wärme aus. Ich spürte wie ich langsam wieder Kraft bekam, bald würde mein Schatten in mich eindringen und ich könnte versuchen wieder wegzurennen, aber ich konnte momentan dieser Wärme einfach nicht widerstehen. Ich fühlte mich mehr als wohl.

Vorsichtig legte ich meinen Kopf auf seinen Rücken und schloss meine Augen. Eigentlich hatte ich erwartet, dass Jeff auszucken würde, aber er blieb weiterhin still.

Von weitem konnte man schon die Villa sehen. Jeff wollte gerade die Tür eintreten, aber sie wurde von innen schon von jemandem anderem aufgemacht. Gegenüber von uns stand eine unmenschlich große Gestalt mit keinen Gesicht und  weißer Haut. Ich klammerte mich fester an Jeff.

"Hast du sie gefunden Jeff?" sprach diese Gestalt. "Wie du sehen kannst schon." antwortete Jeff knapp und betrat die Villa.

Der Aufenthaltsraum, der bei meiner Flucht noch völlig leer war, außer das Sally und das Mädchen dort waren, waren dort jetzt noch mehr komische Gestalten versammelt. Der linkartige Junge war auch zwischen ihnen. Alle erstarrten und widmeten ihre Aufmerksamkeit Jeff und mir.

"Niemand rührt sie an." sagte Jeff leicht bedrohlich und ging weiter. In der Menge erblickte ich das Mädchen, das mir so ähnlich aussah. Wie erwartet warf sie mir tödliche Blicke zu. Ein kalter Schauer lief über meinen Rücken. Genau in diesem Moment, wo ich sie ignorieren wollte und absichtlich in die andere Richtung geschaut hab, blieb Jeff noch einmal stehen.

"Aja Jane, bring Caroline was zum anziehen." befahl Jeff. Ich drehte meinen Kopf doch wieder um und sah, dass Jeff mit diesem gruseligen Mädchen redete. Ich hätte am liebsten geschrien, dass mir jeder lieber wäre als sie! Aber wenigstens würde Jeff mit mir sein und Jane hätte keine Chance mir was zu tun.

Als Antwort hatte sie wieder nur ein gefälschtes Lächeln im Gesicht.

In Jeffs Zimmer angekommen, schmiss er mich rücksichtslos aufs Bett.

"Du bleib hier und mach ja keinen Ärger!" Da war wieder der angsteinflößende Jeff zurück.

Ich nickte und zog mir den Pulli von Jeff weiter runter, der mir leicht raufgerutscht ist. Jeff checkte mich noch schnell einmal von unten bis oben ab und wollte wieder zur Tür raus.

"Warte! Wohin gehst du?" meinte ich hektisch.

"Als erstes mein armes Messer holen, dass noch wegen dir in einen von diesen abscheulichen Männern steckt und dann werd ich noch ein bisschen Spaß haben."

"W-...Was meinst du mit Spaß haben?" fragte ich nach.

Jeff ließ sich Zeit beim Antworten und öffnete derweil die Tür. Gerade noch bevor er sie wieder schloss, leuchteten seine Augen blutrot auf.

"Nur ein paar Leute zum schlafen bringen, Caroline, nur das."

Die Tür wurde zugeknallt und ich schaute sie weiterhin verwirrt an.

Ich ruhte mich eine Zeit lang aus. Ich hatte wieder genug Energie und das hieß eines, mein Schatten konnte mich wieder kontrollieren.

Aus dem Nichts hörte man ein klopfen. Ich blieb Still und setzte mich auf. Jane stand in der Tür.

"Dich umgibt eine dunkle Aura, Caroline." lächelte sie. Wie ich dieses Lächeln verabscheute.
"Bei dir könnte ich das gleiche sagen, Jane."

Eine angespannte Stimmung herrschte im Zimmer.

Was passiert zwischen der 'dunklen Caroline' und Jane?

Sweet Dreams (Jeff the Killer lovestory)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt