5 | ein Jahr

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Kerem
1 Jahr später, Dezember 2016:

Ich suchte nicht mehr mach ihr.
Die Wut in mir wurde jedoch von Tag zu Tag mehr. Der Gedanke an sie, ließ meine Augen schwarz werden, meine Muskeln spannten sich an und ich machte mir jeden Tag neue Pläne, was passieren würde, wenn ich sie finde. Ich ging davon aus, dass sie irgendwie Deutschland verlassen hat, den hier war sie nicht. Ich hatte gefühlt unter jeden Stein geguckt, doch sie war nirgendwo.

"Herr Kaya, steht es noch fest, dass sie morgen nach Düsseldorf fliegen? Herr Sari hat sich gerade gemeldet?", fragte meine Assistentin lächelnd und schaut mich mit ihren großen Augen an.

Ich nickte hastig: „Ja sagen Sie ihm bitte, dass ich morgen Mittag da bin. Sie können gerne Feierabend machen. Schöne Feiertage!"

„Gleichfalls, Herr Kaya.", sie lächelt und verlässt mein Büro. Nachdem ich noch etwas arbeitete, machte ich mich auch auf den Weg nachhause. Ich versuchte alle Gedanken bezüglich Mira zu ignorieren. Sie lachte mich wahnsinnig sauer. Wir hatten einen Deal, aber sie tendierte zu der dunklen Seite.

MIRA

"Mira, ich bekomme morgen einen Gast. Kannst du bitte alle Termin ab 13.00 Uhr absagen?"

"Natürlich", sagte ich lächelnd und tippte es ins IPad.

"Warte kurz, setzt dich bitte", sagte Herr Sari und ich tat, was er sagte. Während er etwas von seinem Zeichentisch holte.

„Du hast Talent", fing er an und legte drei meiner Zeichnungen auf den Tisch. „Es wäre mir eine Ehre, die auf meiner Show zu präsentieren."

Ich denke, das war mit Abstand, dass schönste was ich in den vergangene Monaten gehört hatte. Natürlich nahm ich sein Angebot an, das war meine Chance. Irgendwo musste ich in der Modewelt anfangen.

„Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit dir, das wird gut!", sagte Cihan lächelnd und nachdem ich etwas weiter gearbeitet hatte, lief ich nachhause.

[...]

Ich machte es mir bequem auf der Couch und ließ den Fernseher laufen. Wie das Schicksal wollte, sah ich eine Reportage von Kerem.

"Kaya Industries wird immer größer, der Sohn der Familie, Kerem Kaya macht aus der Firma viel mehr, hier eine Reportage mit dem erfolgreichen Geschäftsmann.", er hat sich in diesem Jahr kaum verändert. Sein Blick war nur dunkler als vorher. Er erzählte von seinen kommenden Projekten, doch ich konnte ihm nicht weiter zuhören und schaltete um. Ich räumte das Geschirr in die Spülmaschine ein und ging schlafen oder ich versuchte zu schlafen. An Tagen wie heute bekomme ich ihn manchmal nicht aus dem Kopf. Ich hatte Angst vor ihm. Vor seiner Reaktion. Vor alles was kommen könnte.

Nächster Tag

Ich saß gerade mit meinem Chef und trank Kaffee mit ihm, eigentlich wollten wir über meine Skizzen reden, aber nein wir sprachen über Gott und die Welt, irgendwas zog mich an ihn. Vielleicht, weil wir denselben Job machen? Oder weil er so attraktiv und erfolgreich war wegen seiner Arbeit? Kerem ist doch auch erfolgreich und attraktiv, meldete sich meine innere Stimme. Seit gestern Abend bekam ich Kerem gar nicht mehr aus dem Kopf. Ich werde noch verrückt, wenn das so weiter geht.

"Also wenn du am Wochenende Zeit hast, dann komm doch zu mir, dann besprechen wir wirklich deine Skizzen!", lachte er und sieht mich an.

"Ich denke, dass könnte man falsch verstehen. Daher weiß ich leider nicht, ob das richtig wäre", antwortete ich leicht lächelnd und auch er erwidert mein Lächeln.

"Wir sind zwei erwachsene Menschen. Wie können doch alleine entscheiden was wir machen. Morgen um 11.30 Uhr bei mir?", fragte er mich und ich nickte zustimmend.

"Also gut, morgen um 11.30 Uhr. Bis morgen.", ich drehte mich um und lief zur Tür.

"Lass deine Haare öfter offen Mira, das steht dir."

Gehöre nur mir, Engel Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt