7 | „Es tut mir leid."

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KEREM

Mein Engel stand vor mir. Sie war also die ganze Zeit über hier in Deutschland. Ihr Blick sagte viel, was ich nicht deuten konnte. Irgendwo wirkte sie erleichtert, aber irgendwo ängstlich und verzweifelt.

"Mira Ates.", fing ich an und lächelte.

"Ihr kennt euch?", fragte Cihan und guckte zwischen uns her.

"Ja wir kennen uns. Woher kennt ihr euch?", diese Frage brennte auf meiner Zunge. Im Moment war nichts interessanter als das.

Cihan lächelt breit und legt seinen Arm um ihre Taille. „Mira arbeitet für mich, aber neuerdings ist sie auch eine gute Freundin.", deren Anblick erweckte in mir gemischte Gefühle. Es machte mich sauer, dass sie sich so gut verhandeln. Andersherum fragte ich mich, was er ihr geben konnte, was ich ihr nicht geben konnte.

"Seid ihr zusammen?", fragte ich neugierig.

"Nein sind wir nicht.", antwortet Mira schnell und
schnappte sich ihre Sachen vom Tisch. „Ich wollte dann so langsam gehen. Euch viel Spaß."

"Es war schön dich nach langer Zeit wieder zu sehen, Mira.", sagte ich lächelnd und sie lächelte nur ehe sie mit Cihan zusammen zur Haustür ging.

MIRA

Ich stieg in mein Auto ein und atmete einmal tief ein und aus. Er hatte mich gefunden. Er weiß, wo ich jetzt bin. Nervös fuhr ich nachhause und versuchte mich angekommen abzulenken, doch das funktioniere nicht wirklich. Ich räumte auf, kochte etwas und zeichnete.
Ob er heraus gefunden hatte wo ich wohne? Meine Gedanken schweiften immer wieder zu ihm und schon klingelte es an der Haustür. Einatmend lief ich zur und schaute durch den Türspion direkt in seine Augen. Mein Herz könnte jeden Moment aufhören zu schlagen. Er wird mich umbringen!

"Mira mach die Tür auf ! Ich weiß, dass du zuhause bist!", sagte er fest und ich sah wie er die Hände zu Fäusten ballte. „Wenn du sie nicht aufmachst, dann wird alles schlimmer für dich enden, mein Engel."

Ich nahm meinen ganzen Mut zusammen und öffnete die Tür. „Gutes Mädchen!", sagte er und ging einfach hinein. „Hier lebst du also seit einem Jahr?"

Ich antwortete nicht und lehnte mich stattdessen an die Haustür, während er sich umschaute. „Hübsch.", kommentierte er und dreht sich zu mir um
Mit langsam Schritten kommt er auf mich zu und ich blieb einfach stehen wo ich stand. Ich konnte auch nicht weg. Kerem kam mir immer näher und legte seine Hände rechts und links neben meinem Kopf.

„Du hast mein Vertrauen gebrochen.", sein heißer Atem prallte an mein Gesicht. Mit einer Hand ging er durch meine Haare und nahm eine Strähne an seine Nase und roch dran.

"Du kannst dir nicht vorstellen, wie sehr ich dich vermisst habe Mira.", hauchte er in mein Ohr.

"Können wir reden?", fragte ich, denn ich wollte nicht länger in dieser Situation stecken.

"Du willst reden? Über was willst du den reden Engel?", staunend sieht er mich an.

"Ja also i-ich.", fing ich an, doch ich kam ins stottern.

"Ja du?"

"Es tut mir leid."- ich glaube, dass war die größte Lüge meines Lebens.

„Was genau tut dir leid?", hackte er weiter nach und ich seufzte. „Alles, dass ich einfach abgehauen bin trotz unseres Deals."

"Sicher?", fragte er und ich nickte hastig.

„Denkst du wirklich, dass ich dir das abkaufe? Es tut dir nicht leid, mein Engel. Hat es nie und wird es auch nie.."

"Nein, es tut mir wirklich Leid.", unterbrach ich ihn und er lacht leise. Plötzlich packt er mein Handgelenk und drückt es fest zuammen. „Regel Nummer eins.", sagte er und drückt noch fester zusammen. „Keine Lügen. Regel Nummer zwei, steh zu deinen Taten und Drei, spiel keine Spielchen mit mir."

„Du tust mir weh!", zischte ich und deutete auf mein Handgelenk.

"Es wird noch schlimmer, dass dagegen ist gar nichts.", er lässt mein Handgelenk los.

"Verschwinde, Kerem! Ich habe es satt, ich bin kein Gegenstand, was du besitzen kannst!", schrie ich ihn an, doch er lachte nur.

"Ich gehe nirgendwohin, denkst du ernsthaft ich lasse dich hier? Wir fliegen in zwei Tagen zurück nach Berlin.", er drehte sich um und ging Richtung Tür.

"Du gehst. Ich bleibe hier Kerem Kaya.", sagte ich so selbstbewusst wie möglich. Ich werde bleiben. Wohin er geht, dass war mir egal, aber mich konnte er zu gar nichts zwingen.

Gehöre nur mir, Engel Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt