6 | höchstpersönlich

26.2K 835 48
                                    

MIRA

Einatmend klingt ich an der Tür an. In der Hand hielt ich Croissants und meine Skizzen. Ich hatte immer noch ein ungutes Gefühl. Ich hätte nicht hierherkommen sollen und dieses Gefühl bestätigte sich, als ein verschlafender Oberkörper freier Cihan die Tür öffnet. Ich wusste, dass es keine schlaue Idee war hierher zu kommen. Ich drehte mich um und wollte wieder gehen.

"Mira!", sagte Cihan und zog mich an meinem Arm zurück "Tut mir leid, ich war mit einem guten Freund. Wir haben uns vier Jahre nicht gesehen, es gab viel zu bereden!", sagte er und nimmt mir die Croissants weg." Komm bitte rein!"

"Ist dein Freund noch hier?", fragte ich einatmend.

"Ja, aber der schläft immer sehr lange. Ich komme sofort. Mach es dir schonmal bequem." , ich nickte und
hängte meine Jacke zu den anderen. Es roch hier nach irgendwas, was mir sehr bekannt kam, doch ich wusste nicht, was es war. Ich ging schonmal ins Wohnzimmer und guckte mich bisschen um. An fast allen Ecken waren Fotos mit einem kleinen Mädchen.

"Deine Schwester?", fragte ich als er mit zwei Tassen Kaffee, angezogen zurückkam.

"Nein meine Tochter", sagte er und grinste dabei. Verwunderte blickte ich zu ihm, ich wusste gar nicht, dass er verheiratet war.

"Du bist verheiratet?"

"Nein bin ich nicht, war ich, aber jetzt nicht mehr. Wir haben uns nicht mehr verstanden. Außerdem behauptet sie, dass sie mich nicht mehr liebt. Sie wollte sich trennen. Meine Tochter, Sevgi wäre jetzt hier, aber sie ist mit ihrer Mutter auf einer Reise. Dieses kleine Mädchen ist mein Leben.", er schaut lächelnd auf das Bild. „Ihre Mutter auch, aber manchmal laufen die Dinge nicht so wie wir wollen.", ich lächelte ihn traurig an und schaute mir weiter die Bilder an. „Gut, Mira zeig mir deine Skizzen.", er wechselt das Thema und ich reichte ihm meine Skizzen mit den Änderungen.

"Darf ich?", fragte ich und hielt ein kleines Buch mit dem Namen: „Meine Leben, meine Tochter."

Cihan schaute hoch und nickte nur als Antwort. Ich blättere im Buch herum. Es waren lauter Bilder von ihm und seiner Tochter. „Du bist bestimmt ein toller Vater, Cihan."

"Bin ich auch", grinste er und trinkt sein Vater. „Der coolste und bester Vater sogar."

"Eingebildet auch noch?", lachte ich und setzte mich zu ihm an den Tisch. Wir arbeiteten gemeinsam an meinen Zeichnungen und er erklärte mir anhand meiner Zeichnungen, was ich besser machen musste.
Es war wirklich eine Ehre mit ihm zu arbeiten. Ich würde bestimmt viel von ihm lernen. Irgendwann nach einigen Stunden fing ich an mein ganzen Kram aufzuräumen. Ich hörte, wie jemand die Treppen herunterkam.

"Ich sollte langsam gehen. Dein Freud und du hat sicher noch einiges zu bereden", lächelte ich.

„Du kannst auch bleiben. Du würdest ihn mögen. Er ist ein cooler Typ, aber wie du möchtest.", als ich hochschaute, sah ich in zwei bekannte Augen und ich hielt die Luft an.

Kerem Kaya höchstpersönlich stand vor mir.

Gehöre nur mir, Engel Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt