Prolog

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Lieber John, mein treuester Freund,

in einer Zeit der Unruhen und Religionskriegen, entschied ich Karl der IX meine Tochter Marie-Elisabeth wegzugeben. Ich wollte mein kleines Mädchen um alles in der Welt schützen...vor denen, die mich verletzen wollten und am meisten vor mir selbst. Ich wusste das mein kleiner Engel nirgendswo sicher war. Nicht einmal in meinem eigenen Land und ich musste schnell handeln. Sie wird sich nie daran erinnern wo sie wirklich herkommt und wer sie wirklich ist. Wichtig ist nur, dass meine kleine Mary sicher ist und ein langes und behütetes Leben haben wird. Ich sehe sie jetzt vor mir, wie sie mich aus ihren haselnussbraunen Augen anschaut.

Sie ist noch so klein, sie wird sich nie daran erinnern. Nie an mich und ihre Mutter. Mein kleiner Engel, wie sehr wünschte ich mir dich in meinen Armen halten zu können und dir so viele Dinge zu zeigen. Das alles ist mir jetzt nicht vergönnt. Ich bete zu Gott, dass es dir nie so ergehen wird wie uns und, dass du immer ein erfülltes Leben haben wirst. John, es ist ein großes Unterfangen um das ich dich bitte, aber versteck Mary. Irgendwo beim normalen Volk so das sie nicht auffällt. Ich bin bereit jede Summe zu zahlen nur um die Gewissheit zu haben, dass es Mary gut geht und sie sicher ist.

Kümmer dich um sie wie um dein eigenes Kind. Ich weiß, es ist ein großer Gefallen um den ich dich bitte, aber bitte hilf mir. Sie wird am Hof nie sicher sein. Besonders jetzt wo die Protestanten immer mehr Druck auf uns ausüben und man niemandem mehr vertrauen kann. Du weißt das besser als ich. Noch nicht einmal mein Thronerbe ist gewiss. Ich bin mir noch nicht einmal sicher ob Henry es auf den Thron nach mir schaffen wird.

John, ich liege im Sterben. Ich kann meinen kleinen Engel niemandem anvertrauen. Elisabeth reist bald nach Österreich ab. Sie wird Mary nicht mitnehmen und ich kann sie hier nicht alleine am Hof lassen. Nicht jetzt wo das ganze Land voller Protestanten ist, die meinen Tod wünschen.

Gib bitte Acht auf sie. Ich vertraue dir.

In innigem Vetrauen

                                     Karl



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Die Tochter des BauernWo Geschichten leben. Entdecke jetzt