Prolog: I didn't want it all ~ Jin

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Jin

Zuerst war alles strahlend weiß. Dann lichtete es sich und ich nahm Farben wahr. Ich stand in einem mir unbekannten Zimmer an ein Fenster gelehnt. Links stand ein großer weißer hölzerner Kleiderschrank, an dem schon die Farbe abblätterte und rechts war eine weiße Holztür, an der ebenfalls die Farbe abblätterte. Mir gegenüber saß ein Junge mit rosa Haaren auf einem großen Bett. Sein Gesicht konnte ich nicht sehen, da er auf den Boden starrte aber er kam mir sehr bekannt vor und ich ahnte schon etwas. Dann hob er den Kopf und sah mit leeren Augen aus dem Fenster, in die dunkle Nacht. Völlig in Gedanken versunken spielte er mit dem silbernen Zippo, das ich ihm mal geschenkt hatte. "Yoongi." flüsterte ich und kniete mich vor ihn, aber er sah nur durch mich hindurch und nahm mich gar nicht wahr. War ja irgendwie klar, schließlich war ich tot. Er seufzte und lies sich nach hinten auf das Bett fallen. "Ach Yoongi... es tut mir weh euch alle so zu sehen." murmelte ich und legte mich neben ihn. In Gedanken versunken spielte ich mit seinen Haaren, was er leider sowieso nicht bemerkte, so wie ich es früher sehr oft getan hatte. Ich dachte daran zurück wie ich ihn kennenlernte.

*Vergangenheit*

Ich war etwas zu spät dran weswegen ich schnell in das riesige, beinahe komplett verglaste Gebäude rannte. An der Rezeption wurde ich von einer jungen, hübschen Koreanerin begrüßt die mich belustigt musterte. "H-Hallo! Ich bin hier wegen einem Vorsingen! Wo muss ich hin?" rief ich atemlos. Das Mädchen kicherte. "Also, du musst in den dritten Stock. Da gehst du den Gang entlang, durch eine Glastüre und da ist es gleich die zweite Türe links. Viel glück." erklärte sie mir und deutete auf die silbernen Aufzüge hinter mir an denen schon ein genervt dreinblickender Junge mit braunen Haaren wartete. Ich gesellte mich zu ihm, aber ich traute mich nicht so ganz ihn anzusprechen. Die Aufzugtüren öffenten sich und gaben den Blick auf einen verspiegelten Aufzug frei. Wir traten beide ein und der Junge drückte auf den Knopf mit der Zahl drei. Verwundert blickte ich ihn an. "Willst du auch zu dem Chasting?" fragte ich etwas schüchtern und der Junge, der etwas kleiner war als ich sah mich genervt an. "Ja. Ich will ein berühmter Rapper werden." sagte er emotionslos. Er war echt unhöflich. "Dir ist aber klar das du vielleicht mit anderen zusammen eine Gruppe bilden musst oder?" fragte leise nach. Er gab nur einen genervten Seufzer von sich und ich beschloss leise zu sein. Kurz darauf kamen wir im dritten Stock an und gingen gemeinsam den Weg bis zu dem Chastingzimmer. Dort stand ein etwas älterer Mann, ich schätzte ihn auf Mitte dreißig, mit schwarzen zurück gekämmten Haaren, der uns streng musterte. "Min Yoon Gi? Kim Seok Jin?" fragte er misstrauisch nach und wir nickten. "Ihr seid zu spät. Falls ihr angenommen werdet hoffe ich für euch das es nicht zur Gewohnheit wird!" sagte er. "Mianhae. Es wird nicht wieder vorkommen." murmelte ich leise und verbeugte mich leicht. Dieser Junge neben mir, Yoon gi, schnaubte nur genervt und verdrehte die Augen. Ich wurde etwas rot und sah beschämt zu Boden. "Min Yoon Gi du bist als erster dran." meinte der Mann und ging mit dem Braunhaarigen in den Raum. Ich ließ mich auf einen der schwarzen Holzstühle nieder und sah mich um. Es war ein langer weißer Gang. Rechts und links verliefen weitere weiße Türen in andere Räume. Die Wände waren kahl und weiß, von der Decke baumelte alle drei Meter eine nackte Glühbirne und der Boden bestand aus einem schwarzen Teppich. Sehr einladend, dachte ich mir. Dann ging die Tür auf und Yoon Gi kam leicht grinsend wieder heraus. Er bedachte mich mit einem spöttischen Blick und ging. So ein ungezogener Junge! Und dann wurde ich schon aufgerufen.

*Gegenwart*

"Ach Yoongi. Du warst damals so kalt und eingebildet. Aber die Zeit mit uns hat dir gut getan und du hast dich verändert. Du hast so viel erreicht. Bitte wirf nicht alles wegen mir weg. Was ist mit Kookie? Du kannst deinen Freund doch nicht allein lassen..." murmelte ich und merkte wie mir eine Träne die Wange hinunter floss und auf Sugas Stirn landete. Sofort löste sie sich in Luft auf, als hätte sie nie existiert. Ich seufzte traurig und dann wurde alles wieder weiß.

I need youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt