Falling Chestnut - Die Bowlingkugel auf 4 Hufen - Kapitel 4

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Das Winson Park Rennen

Endlich war es soweit. Will trug den schwarzen Rennsattel in den Hänger, der Black Unity und Chestnut zum Rennen in Winson Park bringen sollte. Es versprach ein warmer Tag zu werden. Der Boden würde zwar noch etwas feucht, aber nicht matschig sein. Das war die perfekte Voraussetzung, außerdem hatte Black Unity auf dieser Art von Boden ein besonders gutes Geläuf und verlor nicht die Balance. Will streichelte Black Unity zärtlich am Hals und gab ihr ein Stück Apfel, bevor er sie in den Hänger führte. Fröhlich sprang der kleine Hengst neben seiner Mutter her und versuchte sich vor ihr in den Hänger zu quetschen.

„Immer langsam, kleiner, sonst verletzt du dich noch", besänftigte Will das Fohlen seiner Lieblingsstute und schob ihn sanft zur Seite. Sein Vater griff Chestnut am Halfter und hielt ihn fest, sodass Will es leichter hatte, dann, als Black Unity verladen war, stellten sie Chestnut neben ihr unter. Die Ohren neugierig gespitzt beobachtete er seine Umgebung. Mit leicht geweiteten Nüstern schnupperte er, dann wieherte er schrill und fing an zu zappeln. Wills Vater stieg vorne in den Hänger und streichelte Chestnut, der sich sogleich beruhigte. Besorgt schnupperte Black Unity an ihrem Sohn, doch nach einem Stück Apfel sah die Welt schon anders aus.

„Wir sollten mal ein paar kleine Runden mit ihm fahren, damit er sich daran gewöhnt...", meinte Richard Sanders und zog die Tür zu seinem Wagen auf. Will nickte, schloss die Heckklappe und die Seitentüren des Hängers und gesellte sich dann zu seinem Vater. Seine Schwester kam angerannt und hüpfte aufgeregt auf und ab.

„Vater, Vater, kann ich mitkommen?", rief sie aufgeregt. Richard lächelte.

„Wir fahren erst ein Mal ein paar Runden, um Chestnut an den Hänger zu gewöhnen, aber wenn du Will heute zusehen möchtest, habe ich kein Problem damit.

„Au ja!!", rief Emma und saß schon auf dem Rücksitz. „Mann, wie ich wünschte, selbst einmal ein Rennen reiten zu dürfen...", seufzte sie.

„Du kannst dich mal auf Rodney setzen! Der braucht mal wieder ein bisschen Bewegung!", lächelte Will, seine Schwester sah ihn nur unverwandt an. Rodney hätte sich eher in einen Pegasus verwandelt, als dass er mal einen ordentlichen Galopp hingelegt hätte. Er war das faulste und langsamste Pferd im ganzen Stall und wurde nur als Begleitpferd verwendet.

„Meinetwegen kannst du mal eine Runde auf ‚Wind Charge' reiten, wenn es dir Freute bereitet...!", schlug Richard vor. Emmas Augen leuchteten. Wind Charge war der neue Favorit des Reitstalls seines Vaters. Ein hübscher Palomino Pinto Sabino Hengst mit richtig Feuer im Hintern. Eigentlich wurde er nur von Richard persönlich geritten, doch auch Will hatte ihn schon geritten und war begeistert von ihm. Jetzt war er einfach nur erstaunt, dass sein Vater ihm anbot, dass Emma ihn reiten durfte. Sah er etwa ein Talent in ihr? Meinte er, sie könnte doch mit dem Rennreiten anfangen? Beth Sanders würde ihm da aber etwas ganz anderes erzählen. Der Wagen fuhr langsam an und die fast vollständige Familie Sanders fuhr langsam im Kreis.

„Wind Charge ist der Hammer! Er ist eine Rakete! Wann meinst du, kann er sein erstes Rennen gehen?", fragte Will neugierig.

„Du wirst ihn nächste Woche gegen WizardOfNowhere und Silberpfeil laufen lassen. Ein kleines Rennen, nur drei Pferde sind gemeldet. Ich möchte mir ein Bild von seinen Fähigkeiten machen und ihn dann eventuell in weitere Rennen einschreiben, aber nur, wenn er sich bewährt."

„Machst du Witze? Der hätte ‚Man O War' in Windeseile überholt! Wind Charge ist.... Er schnell wie ein Blitz, er startet und einen Augenblick später ist er im Ziel!!", keckerte Emma. Ihre Augen glänzten, als sie an den kraftvollen, jungen Hengst dachte, der mit wehender, schneeweißer Mähne über die Rennbahn donnerte.

Die Unvollendeten Geschichten der Sammy BraveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt