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Verdammt! Eine Sackgasse. Das darf doch nicht wahr sein, ich war direkt in eine Sackgasse gelaufen. So etwas konnte ich mir gerade jetzt nicht leisten.

Hinter mir vielen weitere Schüsse. Ich suchte verzweifelt nach einem Ausweg. Mein Blick viel auf ein kleines Loch im Zaun. Wenn ich dass versuchen würde ,müsste ich mir zweimal überlegen, ob ich wieder etwas klauen sollte.

Natürlich würdest du es wieder tun - ist ja heute nicht das erste Mal! Ich zwang mich dazu, so leise wie möglich durch das Loch zu schlüpfen. Als ich es endlich geschafft hatte, hörte ich einen Hüter hinter mir brüllen :"Stehen bleiben! ".

Ich rannte jedoch fort und hörte wieder drei Schüsse. Eine der Kugeln sauste nicht mal einen Meter neben mir, in die Wand.

Schlechter Schuss! Kurz lachte ich beim rennen auf, doch so schnell mir das Lachen auf den Lippen erschienen war, verschwand es als ich einen weiteren Hüter unmittelbar, vor mir auftauchen sah.

Ich bog schnell in eine Seitenstraße ab und kletterte an einigen Fenstern auf das Dach. Hier oben konnten sie mich nicht bekommen. Denn ich kannte die Dächer in und auswendig. Als ich kleiner war, habe ich oft mit meinem Freund Damien, auf den Dächern gespielt.

Das waren noch Zeiten. Wir waren von Dach zu Dach gesprungen und hatten in die Schornsteine hinein geschrien, bis jemand gerufen hatte, wir sollen verschwinden.

All das hatten wir bis zu Damiens Unfall gemacht. Es war vor 5 Jahren passiert. Damien und ich hatten uns draußen, auf den Feldern herumgetrieben und hatten versucht, uns selber essen zu beschaffen und uns ein Nachtlager aufzubauen. Leider hatten wir eine seltsame Gruppe gefunden, die Nachts ebenfalls ein Camp aufgeschlagen hatte.

Wir hatten sie eine Weile beobachtet, bis plötzlich Hüter aufgetaucht waren und auf die Gruppe geschossen hatten. Damien und ich waren weggelaufen, doch die Hüter waren uns gefolgt und hatten ebenfalls auf uns geschossen. Damien war verletzt worden und musste behandelt werden.

Seine Eltern hatten ihm darauf verboten, mich zu treffen. Das hatten wir anfangs jedoch nicht eingehalten haben. Als ich dann jedoch mit 14 in eine Militärschule geschickt wurde, war der Kontakt abgebrochen.

In meiner Erinnerung an Damien hatte ich gar nicht mitbekommen ,dass ein paar Hüter versucht hatten, zu mir auf das Dach zu kommen. Ich rannte schnell weiter, bis die Hüter zu weit entfernt waren, um mich ein zu holen.

Ich stieg wieder auf die Straße und schlenderte gemütlich den Weg entlang, schaute jedoch immer wieder nach hinten, ob mir vielleicht doch ein Hüter gefolgt sein könnte. Als ich vor einem kleinen, altmodischen Haus stehen blieb, musterte ich es eine Weile. Es war das Haus in dem ich bis vor 3 Jahren gelebt hatte. Seit dem meine Mutter, damals erschossen wurde und mein Vater, mich in dieses Waisenhaus gebracht hatte. Er selbst so sagte man mir - war bei einem Unfall gestorben. Ich selbst sollte als ich 14 wurde, einen Beruf nehmen aber so etwas kann man sich bei so einem Herrscher abschminken.

Mr.Walker, der Vorsitzende der Provinz 111 kontrollierte alles. Er bestimmte unsere Zukunft und unsere Gegenwart; unseren Beruf und unsere Lebensart - einfach alles. Unser Leben gehört nicht uns, es gehört der Provinz und somit auch Walker.

Deswegen musste ich mit 14 auch in die Militärsschule, um auf einen möglichen Krieg vorbereitet zu sein. So läuft das nun mal, hier im 23. Jahrhundert mit Mr.Walker als Rats- und Provinzvorsitzendem.

Mr.Walker war ein Idiot von Kopf bis Fuß. Wie ich ihn hasste. Er war das ,was ich an der Provinz am meisten hasse. Und das muss was heißen, denn die armen Menschen sterben hier in Massen, während die Reichen es sich gut gehen lassen. So auch der Vorsitzende, aber er setzt noch eins drauf. Er denkt mit einem neuen Krieg kann er die restlichen Provinzen vereinen und uns so ein besseres Leben ermöglichen.

Bitte! Der denkt doch nur an sich! Und wozu führt sowas - zu Massenausgaben in die Waffenindustrie und zur Vernachlässigung der Armen und Kranken.

Das Waisenhaus selbst, konnte sich noch glücklich schätzen. Sie waren Bewohner der Stadt und hatten ein Dach über dem Kopf. Mit dem genug Essen hatten sie noch zu kämpften , aber ich war zuversichtlich, dass es sich eines Tages alles andern würde. Vielleicht könnten die Waisenkinder, dann auch in ein größeres Haus ziehen und sich mehr zu essen leisten.

Das Haus selbst war klein und ein wenig heruntergekommen, aber es war das zu Hause, Dutzender Waisenkinder deren Eltern gestorben waren oder sie nicht mehr wollten . Leider hatten sie jetzt eine furchtbare Betreuerin : Corinne. Corinne war eine verarmte Adlige, die gezwungen worden war sich einen Job zu suchen, um sich ihr Leben zu finanzieren. Leider hasste sie Kinder und war deshalb immer sehr gemein und gewalttätig.

Ich öffnete die Tür und schlich so leise wie möglich, durch das Haus. Ich ging die Treppe hinauf und bewegte mich im Flur in Richtung eines Zimmers. Ich trat langsam ein, schloss die Tür hinter mir und seufzte laut.

"Wo bist du gewesen ?"

Province 108 #SparkleAward2017Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt