Der Fluch der Krähe

Verflucht

Vergangenheit

Alissa war mittlerweile zu einem jungen hüpschen Mädchen heran gewachsen. Ihr Leben spielte sich nur in der Astralwelt ab. Sie konnte die Menschen immer nur beobachten, aber nie mit ihnen reden oder sie gar berühren. Als sie noch ein kleines Kind war, machte sie ein Spiel daraus, die Menschen zu erschrecken oder ihre Sachen zu verstecken. Doch mit der Zeit frustrierte es sie, dass sie kein Teil dieser Welt sein konnte. Denn tief in ihrem Herzen ahnte Alissa, dass sie zu den Menschen gehörte. Aber sie sprach es nie aus.
Eines schönen Tages versuchte Alissa mit ihrer Herrin darüber zu sprechen.
"Ich sehe ihnen gerne zu, Herrin...Wie sie schlafen, wie sie fühlen, was sie bewegt...Und ich wäre so gerne ein Teil von ihnen!"
"Aber du weißt, dass das unmöglich ist! Du kannst meine Welt nicht verlassen, es ist dir nicht erlaubt!" sagte die Herrin der Winde.
"Aber warum nicht? Warum ist es nicht möglich? Ich weiß, dass ich nicht wie du bin...dass ich eigentlich nicht hier her gehöre!"
"Ist meine Welt denn nicht schön? Du musst hier keinen Schmerz oder gar den Tod fürchten! Dir bleibt Enttäuschung und Verlust erspart!"
"Aber das ist es ja! Ich wünsche mir, all diese Dinge zu erfahren... Auch wenn sie mir Angst machen! Denn ich glaube dass dies meiner wahren Natur entspricht!"
Die Herrin wurde sehr ungehalten und erwiderte:
"Sei still! Rede nicht so! Du gehörst zu mir, also vergiss was dein Herz dir sagt!"
"Aber..."
Die Herrin gab plötzlich ein sehr lautes pfeifen und zischen von sich, und verschwand im selben Augenblick im Nichts. Sie ließ Alissa traurig zurück.
Aber Alissa schwor sich, dass sie eines Tages auf der anderen Seite sein würde...Koste es was es wolle!

Einige Nächte später fand Alissa den Mut, sich von der Herrin zu lösen. Allerdings lenkte sie den unbändigen Hass ihrer Herrin auf sich. Sie beschwor voller Wut einen mächtigen Sturm herauf, der Alissa aufhalten sollte.
Doch sie schaffte es zu fliehen.

Und so kam es, dass die Herrin der Winde sie für immer verfluchte:
"Mögest du auf schwarzen Schwingen reisen jede Nacht und nie erfahren der Liebe Glückes Macht! Bis in alle Ewigkeit!"