Kapitel 1

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Sky schob den runter rutschenden Rucksack zurück. Sie stapfte jetzt schon einige Zeit durch den Wald. Es war schon eine Weile her, seit ein bewohntes Haus am Wegesrand stand oder sie jemand anderen getroffen hat.
Trotzdem genoss sie die Stille und Ruhe um sich herum. Da konnte sie gut ihre letzten Ereignisse, Erlebnisse nochmal Revue passieren lassen und verarbeiten.
Seit sie vor gut zwei Jahren von zu Hause weg gelaufen war, zieht sie durch das Land. Ihren Geldbeutel füllte seit dem immer mal wieder ein Hilfsjob. Sei es durch Zeitungen austragen, kellnern oder sogar irgendwelche Büros reinigen.
Normalerweise hält sie es bis zu 3 Monate in so einem Job aus. Aber der letzte war schon nach 1 Woche wieder gelaufen. Was aber eher an ihren Chef lag, der seine Finger nicht bei sich lassen konnte. Beim ersten Mal blieb es bei bösen Worten auf beiden Seiten, nachdem sie schlimmeres verhindert hatte. Der nächste Versuch endete für ihn mit zwei gebrochenen Fingern im Krankenhaus. Mit anschließender Anzeige für den Kerl. Sky hatte nämlich die Aktion vorsorglich auf Film gebannt und gab es direkt an die Polizei weiter. Die nahmen ihn direkt noch im Krankenhaus fest. Kurz nach Bekanntwerden meldeten sich weitere betroffene. Scheinbar war das die bevorzugte Masche des Typen, sich an Hilfskräfte ran zu machen.
Sky hatte bei so etwas schon mal schlechte Erfahrungen gemacht. Das war dann auch der Grund, warum sie sich mittlerweile als Rucksack-Tourist durch schlug. Ihre Mutter schleppte früher immer irgendwelche Kerle an. Diese meinten dann sich auch an die junge Tochter ran machen zu dürfen! Sky schüttelte sich bei der Erinnerung. Sie war erst 15 Jahre alt, als es ihr reichte. Mitten in der Nacht, kurz nach einer weiteren unschönen Szene, verschwand sie einfach. Schon früh musste sie auf ihren eigenen Beinen stehen. Dazu zählte auch die Möglichkeit der Selbstverteidigung! Sie nutzte daher jede Möglichkeit, die sich ihr bot. Es ist trotzdem traurig zu wissen, warum sie das trainierte und dann auch anwendete.
Ganz in Gedanken und Erinnerungen vertieft, ging es immer weiter durch den Wald.
So langsam sollte sie sich einen Schlafplatz für die Nacht suchen, bevor es dunkel wird.
Sky hielt mitten auf der Straße an und zog ihren Rucksack von ihrem Rücken. Sie kramte die Landkarte hervor und versuchte sich anhand von markanten Punkten zu orientieren. Die letzte Weggabelung war schon Stunden her. Und laut Karte kam in nächster Zeit auch keine Ortschaft auf dem weiteren Weg. Es bedeutete also für Sky eine Nacht unter freiem Himmel zu verbringen. Sie hatte auch kein Problem damit. In ihrem Rucksack befand sich auch ein kleines Zelt für diese Fälle. Oder wenn das Geld wieder knapp wird und für eine saubere bezahlbare Unterkunft nicht mehr reicht.
Sky stopfte die Karte zurück in den Rucksack und schulterte diesen wieder. Sie schlug den Weg ins Unterholz ein. Weil direkt an der Straße ihr Zelt aufzubauen kam auch nicht in Frage. Ein kurzer Blick zeigte ihr eine etwas freiliegende Fläche ein Stück weiter vorne.
Sie hielt direkt drauf zu und zog ihren Rucksack auf der kleinen Wiese wieder von ihrem Rücken und machte fachmännisch das Zelt zurecht.
Zelten im Hochsommer unter freiem Himmel ist immer ein Erlebnis!

530 Wörter

Hey Leute!
Willkommen bei meiner neuen Geschichte. Die Fortsetzung von " Der Weihnachtswolf ".  Hoffentlich gefällt euch diese Story genauso.
Ich möchte mich auf diesen Weg nochmal für die zahllosen reads und votes bei "Der Weihnachtswolf " bedanken.

Mein Mate, der WolfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt