Kapitel 6

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Sky ging mit weit ausholenden Schritten von der Hauptstraße auf den durch Büsche verborgenen jedoch gut ausgetretenen Versorgungsweg zu. Dieser befand sich genau dort, wo er von den Typen auch beschrieben wurde.
Seine Anwesenheit spürte Sky direkt hinter sich auf dem schmalen Weg, als sie sich durch die Büsche schlug. Der Weg war fast komplett zugewuchert. Hier war schon lange keiner mehr lang gekommen. Sky musste recht mittig laufen und dennoch einigen breit gewachsenen Pflanzen und Sträuchern ausweichen. Sie kamen daher auch langsamer als vorher auf der Hauptstraße voran.

Zusätzlich störte sie etwas an ihrer Begleitung.
Dieses Gefühl war ihr nicht geheuer. Einerseits vermittelte er Vertrauen in seine Person. Aber da war auch noch eine Andeutung von Gefahr. Dieser Gegensatz irritierte Sky.

Sie verstand auch immer noch nicht, wie er so plötzlich vor ihr auftauchen konnte. So abgelenkt, von ihrer jetzt verschwundenen Karte, war sie ihrer Meinung nach nicht gewesen, dass sie seine Anwesenheit einfach mal übersah und ihn fast über den Haufen lief.

Auch im Moment war sein Verhalten ablenkend! Zwar vermittelte er das Gefühl ganz entspannt einfach hinter Sky ebenfalls auf dem alten Weg entlang zu gehen. Aber man spürte, wie aufmerksam er die Umgebung abcheckte. Als erwarte er jeden Moment den bösen Wolf aus dem nächsten Gebüsch springen zu sehen!
Dieser Gedanke ließ selbst Sky schmunzeln.
Plötzlich raschelte es wirklich vor ihr im Strauchwerk. Bevor Sky auch nur mit der Wimper zucken konnte, befand sie sich auf einmal hinter dem Typen. Wie sie da so schnell hin gekommen war, Begriff sie im ersten Moment überhaupt nicht. Aber sie holte gerade tief Atem und wollte gerade ihrer Empörung Luft machen, da hoppelte ein kleines Häschen über den Weg und verschwand auf der anderen Wegseite wieder im Grünen.

》Hast du sie noch alle! Das war ein kleiner Hase.《 damit zeigte sie in die Richtung, in welcher das Tier verschwunden war. 》 Wir befinden uns mitten im Wald. Da raschelt es schon mal in den Büschen. Willst du mich jetzt jedes mal durch die Luft schleudern, wenn unser Weg von einem kleinen Waldtier gekreuzt wird?《 machte sich Sky Luft und schaute ihren Begleiter fragend an.

Dieser kratzte sich unbeholfen am Hinterkopf und wusste keine Antwort. Ihm war die Situation sichtlich peinlich. Sky schüttelte den Kopf, seufzte genervt und schob sich wieder an dem Typen vorbei um weiter zu kommen.
Je weiter sie in den Wald eindrangen desto mühseliger wurde es durch das ganze Gestrüpp zu kommen. Stellenweise war der Weg komplett unwegsam geworden. Die beiden wichen auch schon mal vom Weg ab um einige größere Büsche und Sträucher zu umrunden.
Da Sky nichts daran lag ein Gespräch mit dem Kerl zu führen und dieser dabei blieb die Umgebung im Auge zu behalten, wurde die Stille nur von ihren Geräuschen durch das durchqueren der umliegenden Vegetation und der natürlichen Geräuschkulisse der verschiedenen Artenvielfalt im Wald unterbrochen. Sei es das regelmäßige schnattern der Vögel oder doch mal ein Kleintier, welches ins Unterholz flüchtete. Sky merkte, wie der Kerl hinter ihr bei manchen Geräuschen seine Aufmerksamkeit merklich auf die Umgebung ausrichtete, um die Ursache auszumachen. Auch seine Anspannung stieg dann und Sky rechnete jedesmal mit einer erneuten Flugeinlage. Doch bisher blieb alles ruhig.
So kamen sie zwar langsam voran, aber bisher ohne weitere Zwischenfälle.

540 Wörter

Mein Mate, der WolfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt