Kapitel 9

226 18 5
                                    

Sky schlug mittlerweile frustriert auf das umliegende Strauchwerk ein um da durchzukommen. Ein eindeutiger Weg war nicht mehr zu erkennen. Sie schlug nur noch intuitiv eine Richtung ein. In der Hoffnung es wäre der richtige.
Da sowohl das Buschwerk, als auch die Bäume rund herum sehr dicht beieinander standen, kam auch nur noch sehr spärlich Licht hindurch. Es war daher für Sky auch schlecht abschätzbar, ob es überhaupt noch die richtige Richtung war, da der Stand der Sonne so nicht zu ermitteln war.
Ihre Begleitung war ihr da auch keine große Hilfe. Seit einiger Zeit schien er ihr ohne nachzudenken nur noch zu folgen und gar nicht mehr mitzubekommen, wo sie überhaupt hin liefen. Ganz in Gedanken gekehrt, könnte sie ihn wahrscheinlich sogar einfach mal so im Kreis führen, ohne das er es überhaupt checkt.
Aber so fies wollte Sky nicht sein. Sie war nur nicht mehr so sicher, ob es richtig gewesen war ausgerechnet diesem Weg zu folgen. Aber zum umkehren war es zu spät. Dafür waren sie schon zu weit vorgedrungen.
Eventuell wäre die vorgeschlagene Übernachtung in der Hütte doch eine Option. Noch kann sie auf das Angebot zurück kommen. Es ist noch nicht zu spät.
Aber allein darüber nachzudenken bereitet ihr Bauchschmerzen. Um das Angebot anzunehmen muss sie Aiden einfach vertrauen. Und ausgerechnet das kann sie nicht. Dafür ist ihre Begleitung vom Verhalten her zu komisch. Zuerst taucht er aus dem nichts auf. Dann kennt er einen anderen Weg, weil der ursprüngliche angeblich nicht passierbar ist. Nicht zu vergessen sein unerklärliches Verhalten beim Hasen. Wie das zustande kam, weiß Sky immer noch nicht. Er war mindestens drei Schritte hinter ihr und einen Moment später flog Sky schon über seine Schulter. Was vom logischen her nicht möglich ist. Aber es ist ihr passiert. Daran gab es nichts zu rütteln. Und jetzt war er praktisch geistig abwesend.
Das beste wäre sie findet so schnell wie möglich den Weg wieder und dann kann sie Aiden seiner Wege schicken. Dann muss sie auch nicht darauf achten, was er macht und kann sich entspannt ihrer Weiterreise widmen. Mit diesem Entschluss im Kopf schlug sie sich weiter durch die dichte Vegetation.

Völlig genervt bereute sie ihren Entschluss immer weiter vorzudringen bald noch mehr. Kurz vorm aufgeben und ihre Begleitung mittlerweile innerlich gefühlte zwanzig mal schon zur Schnecke gemacht wegen seiner Idee der Abkürzung, gab es eine Veränderung der Umgebung. Vor ihnen öffnete sich das Strauchwerk und gab den Blick auf eine Steilwand mit recht dünner Vegetation frei. Der Übergang war abrupt. Zuerst stecken die beiden regelrecht im Gebüsch fest und auf einmal stolperten sie in die Freiheit.
Sky atmete befreit auf. Sie blickte nach oben, um sich am Stand der Sonne zu orientieren. Eventuell konnte sie abschätzen, wie weit sie doch vom ursprünglichen Weg abgekommen waren. Aber die mittlerweile doch recht niedrig stehende Sonne war von der hoch aufragenden Steilwand vor ihnen verdeckt. Daher war eine Beurteilung so nicht machbar.
Sky seufzte laut auf und setzte dann ihren Weg unbeirrt weiter. Ein Pfad führte an der Steilwand vor ihnen hindurch.
Aiden schien es durch den plötzlichen Wechsel der Vegetation aus seiner Trance gerissen zu haben. Er blickte sich kurz um bevor er Sky hinterher lief und sie ansprach.

535 Wörter

Mein Mate, der WolfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt