Kurzgeschichten Sammelung

Jasper

Ein neuer Tag. Super. Wie schön grau er doch wieder ist. Dachte Samanta und trat in den grauen Nebel. Sie klammerte sich an ihre Tasche, als wäre es ein Rettungsring, welcher sie aus diesem schrecklichen Tag retten würde.
Sie ging die Straße entlang und sah an der Kreuzung ihren Kumpel stehen. Jasper. Jasper sah auf sein Handy, ein Kopfhöhrer im Linken Ohr.
»Hey, Jas.« lächelte sie und sah ihn an.
»Hey, Sam. Und? Wie gehts?« fragte er wie jeden Tag mit seiner gespielten Freude. Wie jeden Tag antwortete sie: »Gut. Und dir?«
»Wie immer.« seufzte er und sah mit seinen blau gefärbten Haaren verwegener den je aus.
»Gut.« und so gingen sie schweigend nebeneinander her.

Nach der Schule ging Samanta alleine nach Hause. Eigendlich ging sie mit Jasper, doch dieser war nicht aufgetaucht. Manchmal tat er das nicht. Und mittlerweile störte es sie nicht mehr. Es war normal.

Als sie die Tür aufschloss, hörte sie schon das Klingeln des Telefons. Sofort ging sie auf dieses zu und nahm ab.
»Hallo, hier ist Samanta Reinolds.« meldete sie sich, wie immer.
»Hallo hier ist das Krankenhaus. Haben sie einen Freund Jasper?« fragte die Frau am Telefon.
»Ja...« antwortete Samanta tonlos und starrte an die Wand vor ihr.
»Jasper liegt hier im Krankenhaus. Er ist von einer Brücke gesprungen.«
»Lebt er noch?« was war das für eine idiotische Frage?! Dachte Samanta. Natürlich musste er das! Er war Jas, er war ihr Freund!
»Er liegt im Koma, wir können nicht sagen, ob er jemals wieder erwachen wird.« erklärte die Frau. In diesem Moment fing Samanta an zu weinen.
»Darf ich ihn besuchen?« fragte sie heiser und schluchzte ins Telefon.
»Natürlich.« dann legte die Frau auf.
Leere breitete sich in Sam aus und sie setzte sich, weil sonst ihre Knie nachgegeben hätten.
»Jas..nicht schon wieder!« flüemsterte sie. Und schon ein fünftes mal musste sie um sein Leben bangen. Warum tat er sich all dies an?! Warum?