[4] 'Das ist Agent Barton'

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Meine Schwester und ich wussten nicht was uns erwartet. Wir hatten keine Ahnung was wir tun müssten, um im Club der ledernen Anzüge aufgenommen zu werden.

Mit diesen Gedanken suchten wir, Natasha und ich, den Besprechungsraum 3, in diesem riesigen Carrier.

„Mann, der kam mir gestern nicht so groß vor.", seufzte ich und meine Schwester stöhnte. Eine Weile strichen wir ziellos durch die Gänge, bis ich Stimmen hörte und stehen blieb. Natasha wollte weiter gehen, doch ich hielt sie zurück. Ich legte meinen Finger auf ihre Lippen um ihr zu signalisieren, still zu sein.

„Ich wüsste nicht in welcher Hinsicht diese beiden Mädchen eine Bereicherung wären", sprach eine männliche Stimme. „Und ich würde gerne wissen, wieso genau diese Mädchen? Sie sind doch noch viel zu jung für SHIELD", diesmal sprach eine weibliche Stimme.

„Gentlemen und M'Lady. Natasha und Julia sind in jederlei Hinsicht eine Bereicherung, trotz ihren 19 Jahren, haben sie eine ausgezeichnete Ausbildung. Wir müssten sie weder trainieren, noch ausbilden. Außerdem arbeiten die Romanoff Zwillinge momentan für Hydra, so kämen wir auch an einige Insider Informationen, die uns zuvor verborgen blieben." Jetzt war die Stimme des Directors zu hören.

„Sie lassen also zu, dass SHIELD zwei Agentinnen von Hydra anstellt? Entschuldigen Sie meine Wortwahl aber sind Sie denn noch bei Sinnen?", sprach wieder die Frau.

Ich sah zu meiner Schwester, die verkrampft und mit wütend blitzenden Augen dastand. Ich riskierte einen Blick in Richtung der Stimmen. Sehen konnte ich allerdings nur den Rücken von Director Fury und vier riesige, schwarze Bildschirme, die das SHIELD Logo zeigten.

Plötzlich drehte er sich um und sah genau in unsere Richtung. Schnell zog ich meinen Kopf zurück und zerrte Tasha hinter einen Pfosten, der uns halbwegs verdeckte.

Zu unserem Glück ging der Director an uns vorbei, den Gang entlang. „Okay, wissen wir inzwischen wie wir zum Besprechungsraum kommen?", flüsterte ich Natasha zu, doch diese zuckte nur mit den Schultern und sah mich abwartend an.

Ich schlich wieder hinter dem Balken hervor und hielt Ausschau nach einem Agenten, der uns vielleicht den Weg erklären könnte. Mit meiner Schwester im Schlepptau wandelte ich erneut durch die selben Gänge.

Plötzlich schlenderte der Agent, der uns heute Früh geweckt hatte, fröhlich an uns vorbei. „Entschuldigen Sie, Mister äh... Agent?", begann ich

Er drehte sich um und lächelte mich und meine Schwester an. „Agent Phil Coulson, aber bitte nennen Sie mich einfach Phil.", stellte er sich vor.

„Hallo Agent Phil" Ich lächelte nervös. „Wir finden den Weg zum Besprechungsraum 3 nicht, zu dem Sie uns vorhin geschickt haben und wir müssten..." Ich sah kurz auf meine Uhr. „Wir müssten schon längst da sein.", erklärte ich ihm unsere Lage.

„Natürlich, ich war selbst gerade auf dem Weg dort hin. Folgen Sie mir einfach." Mit diesen Worten schlenderte Phil los und wir folgten ihm. Gemeinsam gingen wir am Labor vorbei, an den Trainingsräumen und letztendlich kamen wir am besagten Raum an.

Darin befanden sich bereits Director Fury, Agent Hill, noch zwei weitere Agents und einige wenige Anzugträger, die sich gerade alle unterhielten.

Als wir mit Agent Coulson eintraten, verstummten jegliche Gespräche und Phil setzte sich an einen der freien Stühle am Tisch und Fury trat vor. „Sie sind spät."

„Entschuldigen Sie Director, wir haben uns verlaufen und Phi- äh... Agent Coulson hat uns schlussendlich hierher begleitet", erklärte Natasha nervös unser Zuspätkommen.

„In Ordnung, dann lasst uns beginnen. Romanoffs, bitte nehmt Platz.", sprach Fury und zeigte mit der Hand auf zwei leere Lederstühle. Hatte diese Organisation einen 50% Gutschein auf Lederwaren oder wieso ist das hier das einzig vorhandene Material?

Natasha ging vor und setzte sich auf den linken Stuhl, ich nahm den Rechten.

Als wir uns allesamt gesetzt haben, stand ein großer Mann in blauem Anzug und grüner Krawatte auf und begann zu sprechen: „Kommen wir gleich zum Punkt, ich habe noch einige weitere Meetings geplant. Natasha und Julia Romanoff, wollen Sie unserer Organisation beitreten? Bitte beantworten Sie meine Frage laut und deutlich."

Er zeigte auf das Gerät in der Mitte des Tisches, um zu verdeutlichen, dass alles aufgenommen wird. Natasha bejahte zuerst und ich folgte mit einem zögerlichen Ja.

„Nun gut, bitte unterschreiben Sie anschließend folgende Dokumente. Diese beinhalten Einverständniserklärungen und Informationen zur Schweigepflicht. Außerdem finden Sie eine Beilage zu den Risiken, die bei der heutigen Aufnahmeprüfung bestehen." Die zwei, mir unbekannten, Agenten kamen auf uns zu und legten uns jeweils dasselbe Dokument vor.

Ich nahm den grünen Stift in die Hand, der auf dem, vor mir liegenden, Klemmbrett lag und überflog schnell die Seiten. Ich drehte den Stift ein paar Mal in meiner Hand hin und her und unterschrieb.

Nachdem auch meine Schwester dies tat, nahmen uns die zwei Agenten die Klemmbretter wieder aus der Hand und brachten sie dem großen Mann mit der grüner Krawatte.

„Und wenn Sie soweit sind, begeben Sie sich zurück in Ihren Schlafraum, denn es wurden Ihnen neue Klamotten bereitgelegt! In dreißig Minuten beginnt der erste Teil Ihrer Musterung, bitte seien Sie pünktlich im Trainingsraum. Auf Wiedersehen" Als der Mann diesen Satz zu Ende sprach, erhoben sich alle unmittelbar und verließen den Raum.

Auch ich stand auf um zurück in unser Zimmer zu gehen, jedoch fragte ich vorher noch Phil um eine kurze Wegbeschreibung.

Der Weg bis zu unserem Zimmer, kam mir wie eine elendslange Wanderung vor und noch dazu war ich nervös und hatte Angst. Angst? Wovor eigentlich? Es gibt nichts, was ich noch nicht getan habe. Und das meiste was ich tat, machte ich gut und fehlerfrei.

Ich schreckte aus meinen Gedanken hoch, als ich einen kleinen Schrei hörte. Jeder Muskel in meinem Körper spannte sich an und ich stellte mich sofort kampfbereit hin, was etwas unsinnig aussehen musste, wenn man bedachte, dass ich eine Jogginghose trug.

Als ich die Herkunft dieses Schreis erkannte, entspannte sich mein Körper wieder, denn es war nur meine Schwester, die sich freute. Warte kurz. Freuen? Natasha?

Ich sah auf und sah, wie meine Schwester mit einem schwarzen Anzug in der Hand, natürlich aus Leder, dastand. Sie grinste breit über beide Ohren und ich merkte, dass die Entscheidung Hydra zu verlassen, gar nicht allzu falsch war.

Dieser Anblick zauberte mir ein Lächeln ins Gesicht. Natasha konnte sich endlich wieder Mal über etwas freuen, wenn auch nur über ein schwarzes Ganzkörperkondom.

„Sieh dir dieses krasse Teil an! Ist das nicht weltklasse?", quietschte sie und hielt sich das schwarze Ding an den Körper.

Ich sprang erwartungsvoll zu meinem Bett und sah dort einen zweiten SHIELD Anzug liegen. Ich nahm ihn in die Hand und fing wieder an zu lächeln. Bald werden wir welche von den Guten.

Als Natasha und ich unsere neuen Anzüge angezogen hatten und sie ihre Haare hochgebunden hatte, steuerten wir geradewegs auf den Trainingsraum zu.

Dort fanden wir Director Fury und die beiden Agents Coulson und Hill vor. Außerdem befand sich noch ein weiterer Agent im Raum.

Ein junger Mann, Mitte 20, mit schönen graublauen Augen und dunklen Haaren stand mir gegenüber. Er hatte auf dem Rücken einen Köcher voller Pfeile und in der Hand einen Bogen.

Als Fury meinen forschenden Blick sah, fing er an zu erklären: „Das ist Agent Barton, er wird Sie im Umgang mit Waffen prüfen. Agent Hill wird ihnen im Nahkampf gegenüberstehen und Agent Coulson ist für den Lügendetektortest zuständig."

Er machte eine kleine Pause und atmete durch, ehe er weitersprach. „Ich werde Sie zum Schluss der Verstandsprüfung unterziehen" Ich und Natasha nickten synchron. „Dann kann der Spaß ja beginnen", murmelte sie.

Kurze Info zum Hintergrund: Julia heißt eigentlich Yuliana Romanova, genau wie Natasha eigentlich Natalia Romanova heißt. Doch als sie nach Amerika gekommen sind haben sich ihre Namen ja quadi geändert. Das heißt, in Russland wären es Yuliana und Natalia und in Amerika sind es Julia bzw. Jule und Natasha bzw. Nat/Tasha
Yuliana spricht man 'Schuliana' aus, doch Julia, spricht man 'Dschulia' aus, wie Julia Roberts.
Doch ihr könnt euch, natürlich gerne selber ausdenken wir man den Namen ausspricht, lasst eurer Fanatasie freien Lauf!
Danke für eure Aufmerksamkeit! :))

The Avengers and Jule, the red lightningWo Geschichten leben. Entdecke jetzt