Neue Schülerin?!

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Alicia und Dumbledore hatten die restliche Nacht noch darüber nachgedacht, wie sie erklären könnten, dass Alicia nun im siebten Schuljahr kam und mit Nachnamen Flamel hieß, dieser Name war bekannt und würde Fragen aufwerfen, die ihren Weg aus Hogwarts hinaus finden würden. Denn wer kannte die Geschichte des Alchemisten nicht, der den Sagenumwobenen Stein der Weisen erschaffen konnte?
Dies könnte zu einem Problem werden, aber Alicia weigerte sich strikt, ihren Namen einfach so abzugeben. Ihr Stolz überwog einfach die vorhersebare Neugierde ihrer neuen Mitschüler.
Alicia war aus Beauxbaton gekommen, beschließen die beiden den Schülern zu sagen, und wollte ihr letztes Jahr als ein Art Austauschjahr verbringen. Den Name würde sie niemandem erklären und den Leuten, mit denen sie nicht befreundet war, würde sie die kalte Schulter zeigen.
Aber still für sich meinte Alicia, dass sie eh nicht vorhatte, Freunde zu finden.

Der Professor schickte sie schließlich wieder in den Krankenflügel, damit sie morgen, am ersten September nicht zu übermüdet war.
Um die Bücher kümmere er sich, hatte Dumbledore gesagt und zwinkerte ihr zum Abschied nochmal zu, bevor Alicia sich auf den Weg zurück machte.

[|][|]

"Miss Flamel! Wachen sie auf!" Wurde Alicia von Madame Pomfrey aufgeweckt. "Grhmn." Grummelte die Angesprochene nur.
"Sie müssen aufstehen! Ihre Robe muss noch angepasst werden und all ihre Dinge, die sie für die Schule brauchen, müssen sie noch holen und in einen Koffer packen. Es muss doch authentisch wirken."

Alicia setzte sich auf und sprang aus dem Bett, als wäre sie nie müde gewesen. Den Zauberstab, der auf dem Tisch neben ihrem Bett gelegen hatte, ließ sie in die Tasche ihres Umgangs gleiten und machte sich auf den Weg zu Dumbledores Büro.
Auf dem Weg begegnete sie einigen Lehrern, die sie einfach nur verwundert ansahen.
Sie wussten also noch nicht, dass die neue Schülerin die Nachfahrin von Nicolas Flamel war und mit der Macht der Unsterblichkeit gesegnet war.
Sonst hätten sie ihr zumindest neugierig hinterher gestarrt.
Aber Alicia machte sich nichts aus der Tatsache, dass die bald das Gesprächsthema von ganz Hogwarts sein würde.
Äußerlich blieb sie kühl, aber in ihrem Inneren hatte sie schon Respekt vor der Menschenmenge, der sie heute Abend ausgesetzt sein würde.

Als die Erbin der Flamels schließlich im Büro des Schulleiters angekommen war, schien Dumbledore nicht anwesend zu sein.
Dafür fand sie einen Stapel mit Schulbüchern und ein paar Rollen Pergament, ein magisches Tintenfässchen dass niemals leer wurde und verschiedene Federn.
Auf dem ganzen Berg an Schulmaterialien thronte ein kleiner zusammengefalteter Zettel, auf dem in der feingliedrigen Schrift Dumbledores wenige Worte geschrieben waren.

Miss Flamel,
Ich habe zurzeit Zutun, darum bitte ich Sie um Verständnis, dass ich ihnen die Schuluniform nicht persönlich geben kann, diese können sie bei Madame Pomfrey abholen.

Prof. Dumbledore

Alicia faltete den Zettel zusammen und stopfte in achtlos in eine Tasche ihres Umhangs, dann klemmte sie sich die Bücher unter den einen und das ordentlich verschnürte Bündel bestehend aus Pergament und co. unter den anderen Arm.

Sie machte such zum wiederholten Male auf den Weg zum Krankenflügel und begegnete einer, wie sie selbst fand hässlichen, Katze.
Kurz darauf tauchte ein gemein aussehender, alter Mann auf, der die junge Flamel misstrauisch beäugte.
"Was machen Sie denn schon hier?
Die Schüler sollten doch alle erst heute Abend ankommen." Hörte man die seltsame Stimme des seltsamen Mannes. Die Katze lobte er mit sanfter Stimme:"Sehr gut Mrs. Norris! Du hast wieder einen dieser ungezogenen Bengel erwischt."
Alicia rümpfte beleidigt die Nase, "Sir, Sie wissen aber schon,  dass ich kein Junge bin?" Sagte sie, "Außerdem bin ich schon gestern angereist, sie können gerne zu Professor Dumbledore gehen. Er kann es ihnen bestätigen." Damit ließ sie den Mann und seine Katze einfach stehen und lief weiter.
Kopfschüttelnd dachte die junge Flamel über ihr Äußeres nach.
Weder ihre dunkelbraunen langen Haare, noch ihr schmaler Körperbau sah einem Jungen auch nur im Geringsten ähnlich!

[|][|]

Genervt pustete Alicia sich eine Strähne aus dem Gesicht. Sie stand nun schon mehr als eine viertel Stunde auf einem Stuhl, weil ihre Uniform noch gekürzt werden musste.
Es war nur noch eine viel zu große Uniform da, die irgendein trotteliger Schüler über die Ferien vergessen hatte.
Madame Pomfrey schwang hochkonzentriert den Zauberstab um das Kleidungsstück anzupassen.
Nur gab es da ein Problem, denn die Medi Hexe kannte zwar alle möglichen Heilzauber und Tränke, aber keine Haushaltszauber.
"Miss Flamel! Ich gebe mir größte Mühe, also lassen sie mich arbeiten."
Tadelte Madame Pomfrey die ungeduldige Dunkelhaarige.
Die Angesprochene verdrehte nur die Augen und wedelte mit ihrem Zauberstab. Schon flog ein verkleinertes Buch aus der Tasche ihres eigenen Umhangs und vergrößerte sich auf dem Weg zurück zu ihr.
Triumphierend reichte Alicia das Buch an Madame Pomfrey weiter, die es perplex ansah.
Auf dem Einband stand

Der magische Haushaltshelfer

Sofort blätterte sie in dem Buch herum und fand schnell einen einfachen Zauber, der ein schnelles Anpassen von Kleidung erlaubte.
Madame Pomfrey wandte ihn auch sofort an und schon hingen die
Ärmel von Alicias neuem Umhang nicht mehr über ihren Händen, sondern hörten wie gewohnt kurz unter ihren Handgelenk auf.
Schnell sprang sie von dem Stuhl herunter, sodass die Medihexe keine Chance hatte, noch mehr Änderungen zu machen.
Den Haushaltsratgeber überließ Alicia ihr einfach und stopfte schnell die Bücher und ihren alten Umhang in den großen Koffer, der vor dem Krankenbett stand, in dem sie die letzte Nacht geschlafen hatte.
Vielleicht, dachte sie, sollte sie einfach mal Hogwarts erkunden.
Zwar kannte Alicia schon einige verborgene Mechanismen, wie zum Beispiel das Bild mit den Birnen, das zur Küche führte, aber selbst ihr Vater könnte nicht alle Geheimgänge und -räume Hogwarts' entdeckt haben.

Wie sonst auch, hatte sie einen geschmeidigen Gang, der sie anmutig wirken ließ.
Ihr Körperbau war aber nicht der einer anmutigen Tänzerin, sondern der einer kräftigen Jägerin.
Ihr glattes, langes, dunkelbraunes Haar schwang bei jedem ernergischen Schritt hin und her und ließ es wie einen Umhang wirken.
Spätestens am Abend wären alle Schüler anwesend.
Das wusste Alicia, aber sie konnte es sich nicht vorstellen, dass in diesem ruhigen Gemäuer bald Trubel herrschen würde.
Sie würde die verbliebenen Stunden nutzen, das stand fest.
Vielleicht wäre es aber besser gewesen, wenn sie zuerst etwas gegessen hätte.
Aus ihren zahlreichen, jedoch vergeblichen Versuchen ihren Vater zu finden, hatte Alicia mehr als einmal seine Memorien durchforstet.
Sie wusste, dass es irgendwo einen Eingang zur Küche gab.
"Accio Memorium I." Gab sie laut und deutlich von sich und streckte den Zauberstab in die Richtung, aus der sie gekommen ist.
Beinahe fünf Sekunden später schoss das gesuchte Buch in die Hände der Flamel Erbin.
"Mal schauen, was sich alles finden lässt." Murmelte Alicia.

Die Tochter des Nicolas Flamel (Rumtreiber  FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt