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~Noahs POV~

"Meinst du?", fragte Tobi. "Klar. Wir waren jetzt ein halbes Jahr weg. Als ob die damit rechnen, dass wir jetzt wieder auftauchen. Ich habe auch schon einen Plan." Wir wollten zurück in die Stadt. Zurück zu Taddl, Ardy, Marley, Luna und den anderen. Ich hatte einen guten Plan. Und ich denke fast, dass er dieses mal aufgehen wird. "Außerdem haben sie jetzt alle einen Job. Heißt, sie können sich nicht mehr so oft sehen wie damals." Es schien so als ob Tobias überlegte. "Gut. Ich bin dabei. Aber was ist mit einer Wohnung?" "Darum habe ich mich schon gekümmert. Ich wusste, dass du nicht Nein sagen wirst. Mein altes Haus ist noch frei. Ich habe den Vermieter angerufen und wir können sobald wie es geht wieder einziehen. Für eine kurze Zeit wohnte da eine kleine Familie. Sie hatten renoviert und sogar die Möbel da gelassen." "Nicht dein Ernst?", lachte Tobias. "Doch. Es ist perfekt. So kostet es uns nicht soviel. Und wenn du nichts dagegen hast, ziehst du einfach bei mir ein. Dann musst du dich nicht auch noch um eine Wohnung kümmern." "Klar. Und wann?" "Hm... Ich würde sagen so in drei Tagen oder sowas. Viel brauchen wir ja nicht. Wir werden unsere Sachen packen und irgendwer wird uns schon fahren. Ich gehe dann auch mal nach Hause." In dem halben Jahr, wohnten Tobias und ich beide bei unseren Eltern. Sie hatten sich sehr gefreut. Vor allem meine kleine sechsjährige Schwester hatte sich gefreut. Ich sehe sie ja auch nicht so oft. Wir hatten beiden Eltern einfach eine Ausrede aufgetischt, warum wir wieder hier sind. Das wir wieder in die Stadt wollen war schon klar. Schließlich habe ich meine Rache immer noch nicht bekommen. Aber ich wollte sie noch. Denn ich werde erst zufrieden sein, wenn Taddl genau den gleichen Schmerz spürt wie ich. Wieder zu Hause angekommen fiel mir sofort Sophia in die Arme. "Ich hab Mama beim Essen geholfen!", sagte sie stolz. "Na dann muss es ja sehr gut schmecken." Ich nahm sie auf den Arm und führte sie mit in die Küche, wo ich sie auf einen Stuhl setzte. Meine Mutter stellte das Essen auf den Tisch und dann kam auch schon mein Vater. "Papa! Ich hab Mama geholfen!" "Klasse Schatz! Vielleicht schmeckt es jetzt endlich gut.", lachte mein Vater und zwinkerte meiner Mutter zu. Ich stimmte in sein Lachen mit ein. "Ich müsste gleich mal mit euch reden.", sagte ich zu meinen Eltern während ich das Geschirr in den Geschirrspüler tat. "Was hast du angestellt?", fragte meine Mutter und setzte sich wieder. "Nichts. Aber danke für dein Vertrauen.", lachte ich und fuhr dann fort: "Tobias und ich haben uns entschieden wieder auszuziehen. Das alte Haus indem ich sonst gewohnt hatte ist wieder frei geworden und wir könnten sofort einziehen. Die Vormieter haben die Möbel da gelassen und wir könnten sie behalten. Tobias und ich ziehen dann zusammen." "Du willst uns also wieder verlassen? Also wir haben nichts dagegen wenn du noch bleibst." "Ja ich weiß schon. Aber es ist für uns beide einfacher wenn wir wieder in die Stadt ziehen. Unsere Arbeit ist dann auch nicht mehr soweit entfernt." Meine Eltern lebten auf dem Land. Ich mochte das Land noch nie so wirklich. "Du gehst wieder weg?", fragte plötzlich eine zarte und traurige Stimme hinter mir. Ich drehte mich um und sah eine enttäuschte Sophia. Ich ging auf sie zu und kniete mich neben sie, sodass ich jetzt auf ihrer Größe war. "Ja. Aber ich muss das machen. Sonst vermissen mich meine Freunde." Sie sind zwar nicht meine Freunde, aber ich kann das schlecht einer sechsjährigen erzählen. "Kommst du denn nochmal wieder?" "Natürlich. Ich komme euch ganz oft besuchen, okay? Und du darfst auch mal zu mir kommen." "Jaaaa!" "Wann wollt ihr gehen?", fragte mein Vater. "Geplant ist in drei Tagen. Wärt ihr so nett und würdet mich dann fahren?" Meine Eltern nickten einverstanden. 

Nach ungefähr einer Stunde Autofahrt kamen wir wieder bei dem alten Haus an. Tobias wurde selbst von seinen Eltern gefahren. Sie waren aber bereits da. Aber da ich den Schlüssel hatte, konnten sie nicht rein. Wir stellten unsere ganzen Sachen erstmal im Flur ab und verabschiedeten uns von unseren Eltern und Geschwistern. Tobias hatte einen kleinen Bruder, der allerdings schon 17 Jahre war. Sophia sah geknickt aus. Ich kniete mich wieder zu ihr. "Ich komme bald wieder okay?" Sie nickte nur und schaute traurig auf den Boden. "Sei bitte nicht traurig.", versuchte ich sie irgendwie zu beruhigen. Sie schaute mich mit glasigen Augen an und umarmte mich mit ihren kleinen Arm. Ich erwiderte ihre Umarmung. "Ich hab dich lieb.", flüsterte sie mir zu. Das brachte mich zum Lächeln. "Ich dich auch." Als alle wieder weg waren räumten Tobias und ich erstmal das Haus ein. "Natürlich, den Fernseher haben sie mitgenommen.", sagte Tobias. "Wir sollten sowieso noch einkaufen gehen. Auf dem Weg können wir doch an einem Elektromarkt ein Fernseher kaufen und ihn liefern lassen." Tobias war damit einverstanden. "Wir sollten aber auch noch zur Bank. Ich habe nämlich gar kein Geld mehr.", lachte er. "Ich auch nicht. Dann lass uns losgehen."

~Taddls POV~

"Taddl?", fragte Milan mich der plötzlich vor meinem Schreibtisch stand. Milan hatte mit mir die Ausbildung angefangen und wir verstanden uns ziemlich gut. "Was gibts?", fragte ich und schaute von meinem PC hoch. "Du sollst diese Praktikantin einarbeiten." "Meinst du diese Blondine?" Er nickte nur. "Ich dachte die wäre in einem anderen Bereich." Dieses mal zuckte er nur mit den Schultern. "Ich auch. Aber der Chef meinte, wir sollen sie einarbeiten." "Wir? Du meintest doch gerade ich." "Ja ich weiß. Aber ich habe zu tun und will sie ungern einarbeiten." "Toll. Denkst du ich will das? Jetzt denk nicht, dass du sie nicht auch einarbeitest. Ich weiß gar nicht was sie machen soll." "Ihr alles erklären und danach kann sie uns einen Kaffee machen oder Akten sortieren." "Wow. Du Chameur. Wo ist sie?" "An der Rezeption in diesem Stockwerk." Ich nickte nur und lief zu ihr. Ich hatte sie schon ein paar mal gesehen. Sie war so eine typische Blondine. Auch wenn ihre Haare so wie es aussieht gefärbt sind. Sie sah aus als würde sie mit jedem Typen ins Bett springen.

Bleib bei mir (Fortsetzung von 'Immer für dich da')Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt