~Ardys POV~
Ich ging zur Tür nur um auszuprobieren ob sie aufging. Und tatsächlich, hatte Taddl nicht abgeschlossen. Aber sollte ich es wirklich wagen? Beim letzten mal ist es doch auch schon schief gegangen. Okay, egal. Ich brauche jetzt frische Luft um irgendwie auf andere Gedanken zu kommen. Ich zog mir schnell eine Jacke und Schuhe an, nahm die Schlüssel mit und ging raus.
"Deswegen sollst du trotzdem nicht aus dem Haus gehen!" Er kam auf mich zu und drückte mich gegen die Wand. Es schmerzte sehr in meinem Rücken. Dann nahm er meinen Arm und drückte feste zu. "Ta..." Ich konnte nicht weiter sprechen, denn Taddl schlug schon zu.
Doch bevor ich weiter darüber nachdenken konnte, hatte er mir auch schon wieder mit der flachen Hand auf die Wange geschlagen. Dieses mal tat es mehr weh. Ich sank auf den Boden, fasste mir an die Wange und fing einfach an zu weinen.
Nein, nein, nein. Ich merkte wie sich Tränen in meinen Augen bildeten. Mit schnellen Schritten lief ich zu einer nah gelegenen Wiese und setzte mich auf den Boden. Warum machte er denn sowas? Wo war der liebe und nette Taddl.
"Aber jetzt beantworte mir bitte meine Frage. Was bedeutet Dominium?" Er lächelte leicht. "Eigentum." Ich schaute ihn fragend an. "Es ist Lateinisch und bedeutet Eigentum. Meine Mutter hatte uns damals ein paar Wörter beigebracht. Und irgendwie hatte ich dieses Wort behalten. Als ich mich in dich verliebt habe, habe ich auch angefangen dich zu beleidigen und zu schlagen. Und das nur, weil ich nicht wollte, dass Noah dir etwas antut. Auf jeden Fall, bist du mein Eigentum, weil man auf sein Eigentum aufpassen soll und es beschützen soll. Und ich passe auf dich auf und beschütze dich.", flüsterte er.
Mir stiegen weiter die Tränen in die Augen und ein paar kullerten die Wange hinunter. Ich wollte nicht, dass mich jemand weinen sieht, weswegen ich meine Knie ran zog und meinen Kopf darauf ablegte. Man würde jetzt vielleicht immer noch denken, dass es mir nicht gut geht, aber man sah nicht mehr, dass ich heulte. Ich vermisste halt einfach den alten Taddl. Den fürsorglichen, lieben, süßen Taddl. Aber so war er nicht mehr und mir kamen immer mehr die Zweifel, ob er mir nur etwas vorgespielt hatte. Doch ich liebte ihn zu sehr, meine Gefühle waren zu stark um mich von ihm zu trennen. Immer noch fragte ich mich, warum er es tat. Wusste er wirklich von Noah und Tobias? Aber das war doch kein Grund um mich zu schlagen.
"Was ist los?", fragte Taddl und strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. "Nichts.", sagte ich und starrte an die Decke. "Doch. Du denkst über etwas nach. Was ist?" Ich sagte nichts, setzte mich bloß auf und kletterte dann auf Taddls Becken, welcher immer noch lag. Ich fing an ihn zu küssen. Er erwiderte den Kuss sofort. "Taddl. Ich will es...", nuschelte ich. "Was?", fragte er leicht verwirrt. "Ich will... mit dir schlafen." "Bist du dir sicher? Ich will dich nicht irgendwie zwingen." Ich nickte nur. Er drehte uns, sodass er jetzt auf mir lag. Dann zog er mein Shirt aus und verteilte auf meinen Oberkörper kleine Küsse welche ich sehr genoss. "Und du bist dir wirklich sicher?", fragte er nochmal nach. "Ich war mir noch nie sicherer." "Okay."
Immer mehr kamen mir die Tränen und ich fing leise an zu schluchzen. Mir egal was die anderen Leute jetzt denken, es geht sie nichts an. "Ardy?", rief plötzlich eine dunkle Stimme hinter mir.
~Taddls POV~
Als ich das Büro betrat, saßen auch Milan und Mara dort. Milan hatte mich angerufen und gesagt, dass ich kommen soll. "Guten Morgen.", begrüßte Milan mich. "Der Morgen war gut als ich noch im Bett lag.", murrte ich nur zurück, setzte mich auf meinen Platz und startete den PC. "Hier. Das sollst du machen.", sagte Milan und legte mir ein paar Blätter auf den Tisch. Ich schaute ihn nur genervt an. "Hey. Ich kann da nichts für. Dafür darfst du dir mal frei nehmen." Ich nickte nur und fing sofort an. Umso schneller konnte ich zurück zu Ardy. Moment. Ich kramte in meiner Tasche nach und fand nur einen Haustürschlüssel. Verdammt! Ich hatte die Tür nicht abgeschlossen und der Schlüssel lag auch noch in der Wohnung. Ich zückte mein Handy und schrieb Ardy eine Nachricht:
Ich bin bald wieder da! Wag es nicht aus dem Haus zu gehen! Du weißt was sonst passiert.
Ich war beim letzten mal schon wütend. Doch würde er es jetzt wieder tun, würde es noch schlimmer kommen. Ich weiß, Ardy mochte die Regeln nicht. Aber trotzdem wird er sich dran halten müssen. Es war nur für seine eigene Sicherheit, auch wenn er es nicht verstand. Doch ich will einfach nicht, dass so ein Vorfall wie früher nochmal passiert. Und dieses mal werden Noah und Tobias nicht mit einem blauen Auge davon kommen. Es ist mir egal ob ich die beiden umbringen muss. Es tut mir selber zwar irgendwo weh, dass ich so kalt und abwesend zu meinem Dominium war, aber ich musste es machen. Nicht, dass ich ihn wieder in so eine Scheiße reinreite. Ich meine es ja nur gut und irgendwann wird er mir dafür dankbar sein und es verstehen. "Mara. Hol uns beiden doch mal einen Kaffee.", sagte ich so nett ich konnte zu ihr, auch wenn ich gerade total genervt war. Sie nickte nur überfreundlich und ging dann mit ihren nervtötenden Schuhe raus. "Nicht so gut drauf heute, was?", sagte Milan und ich sah, dass er sich ein Lachen verkneifen musste. "Ich hätte eigentlich frei gehabt. Wie soll ich denn gut drauf sein?" "Stimmt.", lachte er diesmal. Nach vier Stunden war ich endlich fertig mit dem ganzen Kram und ich konnte wieder nach Hause gehen. Auf dem Weg bekam ich eine Nachricht von meiner Mutter:
Wollt ihr bald zum essen kommen?
Ich schrieb ihr zurück, dass es im Moment schlecht ist. Zu meinen Eltern und Sina werde ich wieder genauso kalt und abwesend sein. Nicht, dass Noah ihnen auch etwas antun will. Zu Hause angekommen schloss ich die Tür auf und konnte Ardy nicht antreffen. Das ist doch nicht sein Ernst. Der wird was erleben wenn er wieder kommt.
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Bleib bei mir (Fortsetzung von 'Immer für dich da')
FanfictionDas hier ist der zweite Teil von 'Immer für dich da'. Ich würde also empfehlen erst den anderen Teil zu lesen und dann diesen hier ;) Beschreibung: Eigentlich ist das Leben von Taddl und Ardy perfekt. Sie haben beide einen Job, verdienen gut und woh...