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~Ardys POV~

Taddl drehte sich zu mir um und hielt dieses mal die Waffe auf den Typen hinter mir. Immer noch nicht wusste ich wer da hinter mir stand. "Lass ihn los!", schrie Taddl den Typen an. "Macht die beiden los und deinem kleinen Freund wird nichts passieren.", sagte der Typ mit einer sehr dunklen und rauen Stimme. Taddl zögerte. Er wusste anscheinend nicht wirklich, was er jetzt machen sollte. Also half ich ihm. Noch bevor der Typ hinter mir reagieren konnte, holte ich ihm das Messer aus der Hand und stach in seiner Seite, sodass er auf den Boden fiel. Auch ich blutete jetzt aus dem Hals, weil mich das Messer gestriffen hatte. Aber das war mir jetzt egal. "Wow. Das war echt mutig.", sagte Taddl und wollte auf mich zu kommen. "Bleib weg!", schrie ich ihn an. Er bleib sofort stehen und schaute mich fragend und geschockt an. "Ich vertraue dir immer noch nicht!" "Ardy ganz ruhig. Wir können doch reden." Ich sagte nichts, schmiss das Messer nur weg und rannte dann einfach los. "Ardy!", hörte ich Taddl mir hinterher rufen. Doch ich ignorierte es. Ich wusste nicht wem ich jetzt noch vertrauen sollte. Jeder erzählt mir etwas anderes und ich muss mich entscheiden. Das kann ich einfach nicht. Ich rannte immer weiter und merkte erst wie lange ich gerannt war, als ich an dem Platz ankam, den nur Taddl und ich kannten. Taddl hatte mir davon mal erzählt. 

"Diesen Platz kennen nicht viele. Eigentlich nur ich. Und jetzt auch du. Ich gehe hier immer hin, wenn ich über etwas nachdenken will, es mir nicht gut geht, ich Stress habe und sowas. Also einfach wenn ich meine Ruhe haben will. Es soll aber unser Geheimnis bleiben. Okay? Zeig diesen Platz keinem."

Mein Herz raste und auch meine Atmung war ziemlich schnell. Durch meine ganzen Gedanken hatte gar nicht bemerkt, dass ich soweit gerannt bin. Mit einem Schlag wurde mir schlecht und schwindelig und ich bekam immer schlechter Luft, bis mir schließlich schwarz vor Augen wurde und ich ins Gras fiel.

~Taddls POV~

"Ardy!", rief ich ihm noch hinterher doch er rannte weiter. Verdammt! Der Arme. Er weiß doch jetzt gar nicht mehr, wem er noch trauen kann und wem nicht. Ich ging zurück ins Wohnzimmer in dem die anderen warteten. "Er ist weg.", seufzte ich traurig und schaute auf den Typen der blutend auf dem Boden lag. "Luna, verbinde ihm mal.", sagte ich zu ihr. Sie nickte holte den Verbandskasten der in einem Schrank lag und fing an sich um den Typen zu kümmern. Ich ging wieder auf Noah und Tobias zu. "Wer ist das?", fragte ich die beiden. Marley und Kostas ließen die beiden los, sodass sie jetzt sprechen konnten. "Sven.", antwortete mir Tobias. Ich schaute die beiden fragend an. "Er ist ein Kumpel von uns und von ihm bekommen wir unsere Waffen. Tut ihm nichts. Er wollte uns nur helfen.", sagte Noah. Ich seufzte. "Na schön. Ich werde ihm nichts tun. Aber nur, weil ich im Moment andere Probleme habe. Und ihr werdet abhauen, klar?" Die beiden nickten gleichzeitig. Dann kam Mik wieder in den Raum. "René ist nicht hier.", sagte er. Ich nickte nur. Er ist nicht hier? Wo kann er denn sein? Ich gab Kostas das Messer, welches noch auf dem lag, damit er Noah und Tobias befreien kann. "Ach ja. Und kümmert euch mal um euren Freund hier.", sagte ich noch zu den Beiden und dann verschwanden wir alle. Wir verabschiedeten und bedankten uns bei Kostas und Mik, dass sie uns geholfen haben. Die beiden fuhren nach Hause, während Marley, Luna und ich in die Hütte fuhren. Auf der Fahrt dorthin rief ich immer wieder Ardy an. Nicht, dass er jetzt irgendwas Dummes tut. "Er geht nicht ran. Lasst uns bei seiner Mutter anhalten. Vielleicht ist er da." Marley nickte und fuhr vor das Haus. Ich stieg aus und klingelte. Die Tür wurde von seiner Mutter geöffnet. "Hallo, Taddl.", begrüßte sie mich freundlich. "Hallo. Ist Ardy da?" "Nein. Im Moment nicht. Ich denke, dass er bei Freunden ist. Ist denn alles in Ordnung?" "Ja. Ich wollte nur nochmal mit ihm reden." "Das ist schön. Ihr wart wirklich ein tolles Paar." "Deswegen möchte ich nochmal mit ihm reden. Könntest du mir Bescheid geben, wenn du etwas von ihm hörst?" "Natürlich." "Danke. Einen schönen Tag noch." "Danke dir auch." Bei Freunden? Könnte sie Tobias und Noah meinen? Oder Raya? "Er ist nicht da. Aber einen Ort habe ich noch." Ich beschrieb Mary den Weg und wieder hielt er vor der Wohnung an. Zum Glück wusste ich wie Raya mit Nachnamen hieß. Ich klingelte und ging hoch zu ihrer Wohnung. "Hey, Taddl! Was verschafft mir die Ehre?" "Ist Ardy zufällig bei dir?" Sie schüttelte den Kopf. "Ne. Wieso? Ist irgendwas passiert?" "Nein. Ich wollte nur nochmal mit ihm reden. Sagst du mir Bescheid, falls du etwas von ihm hörst?" "Ja, klar. Mach ich." "Danke. Tschüß." "Tschau." Verdammt! Wo kann er denn sein? Dieses mal fuhr Marley direkt zur Hütte. Die ganze Zeit wieder rief ich Ardy an oder schrieb ihm Nachrichten. Aber es war kein Lebenszeichen von ihm zu erkennen. "Bro, wir müssen gehen. Sollen wir dich nach Hause bringen?", fragte Marley mich. "Nein. Ich bleib hier." "Aber mach dir nicht zu viele Gedanken. Er braucht vielleicht erstmal ein wenig Zeit für sich um über alles nachzudenken. Er steht schließlich zwischen zwei Türen.", sagte Luna. Ich nickte und verabschiedete mich von den beiden. Trotzdem rief ich ihn immer wieder an. Aber er ging einfach nicht ran. Auch von seiner Mutter und Raya bekam ich keine Antworten. Langsam wurde es dunkel draußen. Doch bevor es ganz dunkel wird, will nochmal nach draußen und nachdenken. Und dabei kam nur ein Ort infrage. Ich zog mir eine Jacke über und lief los zu dem Ort. Langsam ging hinter den Bäumen die Sonne unter. Und je tiefer die Sonne unterging, desto kälter wurde es. Ich lief dem Sonnenuntergang direkt entgegen. Wie gerne ich jetzt Ardy an der Hand halten würde, mit ihm in den Sonnenuntergang laufen würde, sich dann mit ihm irgendwo hinsetzten, warten bis die Sonne untergegangen ist und ihn dann zu küssen. Doch das ging nicht. Ich habe es versaut und sein Vertrauen zu mir ist weg. Und ob ich es jemals wieder bekomme weiß ich auch nicht. Als ich gerade bei dem Ort ankam, sah ich, dass jemand auf dem Boden lag. Es war Ardy.

Bleib bei mir (Fortsetzung von 'Immer für dich da')Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt