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~Taddls POV~

Als ich zur Rezeption kam, sah ich sie schon von weitem. Schwarze High Heels, kurzer Rock und eine Bluse mit tiefen Ausschnitt. Das kann ja was werden. "Hey. Du bist die Praktikantin, richtig?", fragte ich das Mädchen, dessen Name ich noch nicht mal kannte. "Ja, genau." Autsch. Hohe Stimme. "Ich bin Thaddeus. Aber nenne mich einfach Taddl." "Okay. Meine Name ist Mara." "Freut mich. Dann komm mal mit. Ich zeige dir zuerst das Stockwerk und dann mein Büro." Sie ging mir mit ihren klackernden Schuhen hinterher die mir nach wenigen Minuten schon auf die Nerven gingen. Ich bin sehr froh, dass Ardy ein Junge ist. Sowas würde ich nicht die ganze Zeit aushalten können. "Und hier ist mein Büro. Ich teile es mir mit Milan. Wir haben zusammen unsere Ausbildung begonnen.", erklärte ich ihr und betrat das Büro. Mara machte es mir gleich. Milan saß an seinem Platz und tippte irgendwas auf dem PC. "Milan. Das ist Mara. Sie ist die neue Praktikantin." "Hey. Freut mich.", antwortete er, lächelte kurz und schaute dann wieder auf seinen Rechner. "Wow wie freundlich. Auf jeden Fall werden Milan und ich dich einarbeiten. Ich erkläre dir erstmal ein paar grundlegende Sachen am PC." Ich setzte mich an meinen PC und Mara setzte sich neben mir. Ich wusste, dass sie versuchte an mich ranzukommen, da sie mir ihre Brust entgegenstreckte. Doch ich ging nicht drauf ein. "Hast du alles verstanden?" Sie nickte nur lächelnd. "Okay gut. Mal gucken was du jetzt machen könntest..." "Du könntest die Akten dort sortieren.", sagte Milan und zeigte auf einen Schrank. "Okay.", sagte sie mit ihrer hellen Stimme und ging zu dem Schrank. "Und was hast du am Wochenende vor?", fragte ich Milan. Er zuckte mit den Schultern. "Mal gucken. Vielleicht feiern gehen. Und du?" "Mal gucken worauf Ardy Lust hat. Vielleicht haben auch Luna und Marley Zeit." Er nickte. "Und du Mara?", fragte ich sie aus Höflichkeit auch wenn es mich kein Stück interessierte. "Weiß ich noch nicht. Wir könnten doch etwas zusammen machen." Milan gab nur einen kurzen Lacher von sich. "Du meinst als Date?", fragte ich und tat wieder so als wäre ich interessiert. "Gerne doch." "Sorry. Aber ich bin vergeben." "Ach so. Schade. Die Glückliche.", nuschelte sie. "Der.", korrigierte ich sie. Sie nickte bloß. Da ist wohl jemand enttäuscht. Während der Nachmittag langsam zu Ende ging, saßen Milan und ich immer noch an den Computern. Mara machte die ganze Zeit Aufgaben für die wir keine Zeit oder auf die wir keine Lust hatten. Wir hatten ihr gerade die Aufgabe gegeben etwas zu schreiben. Da Milan und ich so nett sind, hat sie extra einen eigenen Tisch bekommen. Es entstand eine lange Zeit Stille. Jeder war sehr konzentriert am Arbeiten. Während Mara immer noch irgendwas schrieb, tippten Milan und ich auf den Computern rum und durchsuchten die Ordner. Irgendwann unterbrach Milan die Stille: "So. Ich bin endlich fertig und kann Feierabend machen." Er lehnte sich entspannt in seinem Drehstuhl zurück. "Jap. Ich auch soweit. Was ist mit dir Mara?" "Ich denke schon." Ich schaute mir was sie getan hatte. "Okay. Das passt so. Dann können wir ja alle zusammen gehen." Wir drei packten unsere Sachen und ich schloss das Büro ab. "Tschüß Melissa.", verabschiedete ich mich von der Frau an der Rezeption. Und auch Mara und Milan verabschiedeten sich. Milan und ich mussten für einen kurzen Weg in die gleiche Richtung. Mara zum Glück in die andere. "Du übernimmst sie. Mir geht sie jetzt schon auf die Nerven.", stöhnte ich genervt. "Neee. Ich will nicht, dass sie sich auch noch an mich ranmacht.", lachte er. "Dann müssen wir halt teilen. Sehen wir uns morgen?" "Jap. Muss morgen von 8 bis 17 Uhr." "Ich nur von 8 bis 16 Uhr. Dann bis morgen.", verabschiedete ich mich. Wenigstens war morgen Freitag. Ich musste zwar den ganzen Tag arbeiten aber es war Freitag und ich weiß, dass zu Hause der süßeste Junge auf mich wartet. Ich lief gerade an dem alten Haus von Noah vorbei. Es sieht so aus als würde da wieder jemand wohnen. Wenn die wüssten was in dem Haus alles vorgefallen ist. Als ich noch ein Stück weiter lief, sah ich zwei Leute die mir sehr bekannt vorkamen. Nein. Das waren doch nicht etwa...? Bei genauerem Betrachten sah ich, dass ich mich nicht versehen habe. Es waren tatsächlich Noah und Tobias. Nein... Das kann doch nicht war sein. "Taddl! Schön dich wieder zu sehen.", begrüßte Noah mich. Ich ging gar nicht erst drauf ein, sondern lief sofort auf ihn zu und drückte ihn gegen die nächste Wand. "Was wollt ihr hier?!", fragte ich aggressiv. "Ganz ruhig. Wir wollen hier nur wieder wohnen. Schließlich ist das hier ein freies Land." "Ich warne euch. Kommt ihr einen von uns nur irgendwie blöd, seit ihr tot." Danach ließ ich von den beiden ab und lief nach Hause. Das kann doch nicht war sein. Warum waren die beiden wieder da? Garantiert hatten sie einen Plan. Aber ich will Ardy dieses mal nicht mit reinziehen. Ich werde ihm erstmal nichts davon erzählen. Aber ich wusste, jetzt musste ich ihn noch mehr beschützen als vorher. Alleine wenn ich dran denke was diese beiden Mistkerle Ardy alles angetan haben, könnte ich wieder alles zusammenschlagen. Sie werden es schon noch bereuen wieder hierher gekommen zu sein. Als ich zu Hause ankam und die Tür aufschloss wartete Ardy bereits auf mich. "Hey! Hast du Hunger?", fragte er mich glücklich. Aber ich konnte jetzt einfach nicht glücklich sein. Und auch nicht so tun. Zu sehr regte ich mich wegen Noah und Tobias auf. "Nein.", antwortete ich ihm kalt. "Alles okay?" "Ja alles gut." Ich ließ mich aufs Sofa fallen und schrieb schnell Marley und Luna eine Nachricht, dass Noah und Tobias wieder da sind, sie Ardy davon aber nichts sagen sollen und ich es ihnen einen anderen mal genauer erkläre. "Du hast doch irgendwas... Sag es mir.", sagte er enttäuscht. "Es ist nichts. Und jetzt hör auf mit der Fragerei. Ich gehe duschen." Danach stand ich auf und ließ ihn einfach da sitzen. Ich werde dich beschützen Ardy. Du bist mein Dominium und ich werde alles für dich tun.

Bleib bei mir (Fortsetzung von 'Immer für dich da')Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt