Bleib bei mir (Fortsetzung von 'Immer für dich da')

11

~Tobias POV~

Ich schaute mir gerade die Waffen an die Noah und ich noch hatten. Gute waren das ja nicht. Und viel Munition hatten wir auch nicht mehr. Aber ich wusste wer etwas hatte und uns gerne etwas abgab. Sven. Er gab uns immer etwas wenn wir es benötigten. Ich ging wieder aus dem Keller raus, hoch zu Noah ins Wohnzimmer. "No..." Ich unterbrach mich selbst als ich sah, dass er telefonierte. "Du kommst dann vorbei, okay....? Klar! Wir gehen überall mit hin.... Du musst aber zur Schule.... Aber jeder muss zur Schule ich war da doch auch.... Bis dann Süße.... Tschüß!" Er legte auf und schaute mich an. "Sophia?", fragte ich grinsend. "Jap. Sobald sie Ferien hat, will sie uns besuchen kommen wenn das okay ist. Sie wollte erst bei uns einziehen, aber da sie zur Schule muss geht das ja nicht." "Hahaha süß. Klar kann sie mal kommen. Ich habe gerade mal unsere restlichen Waffen durchgeguckt die wir noch haben. Und gut sind sie ja nicht gerade. Ich wollte zu Sven gehen." "Okay. Ich bleibe hier und guck mal ob ich was neues über Taddl und die anderen herausfinden kann." Ich nickte nur und lief dann los. Sven wohnte in einer kleinen und nicht bewohnten Gasse. Seine Wohnung war echt nicht leicht zu finden, aber ich denke, genau das war sein Plan. Ich klingelte an der Tür und Kira machte mir auf. "Tobias? Wow. Lange nichts von dir gehört. Komm doch rein." Kira war die Freundin von Sven. Sie führte mich in einen Raum indem er und noch ein paar andere Leute saßen. "Ne! Tobias? Wo warst du denn solange?", fragte Sven mich, als er mich sah und umarmte mich zur Begrüßung. "Noah und ich haben uns ein wenig erholt. Wir brauchen unbedingt neue Waffen." "Warte! Habt ihr immer noch Stress mit diesen Typen?", lachte er. "Immer noch? Schon wieder.", lachte ich mit. "Die gleichen wie immer?" Ich nickte. "Okay. Ich werde sie euch bringen. Im Moment habe ich nur zwei kleine da." "Die nehme ich gerne." Er nickte und gab mir einen Karton. "Dafür will ich aber was?" Ich verdrehte die Augen. "Wie viel?" "Ne ne. Kein Geld. Ich will mal wieder was mit euch beiden unternehmen. So als Kumpels. Einen Trinken gehen oder so." "Na schön. Das werden wir bald machen. Ich werde mal gucken wann es passt und sag dir dann Bescheid, okay?" "Einverstanden! Eure Waffen werden dann so in ein paar Tagen kommen. Je nachdem wann ich Lust habe, sie abzuholen." Ich lachte nur, verabschiedete mich von den anderen und lief dann wieder nach Hause. Sven hatte eine kleine Garage die voll von Waffen war. Sie war sehr abgelegen von der Stadt. Nicht viele wussten davon. Eigentlich nur Kira, ein paar Freunde von Sven, Noah und ich. Während ich auf dem Weg nach Hause war, sah ich jemanden auf der Wiese sitzen, der mir bekannt vor kam. War das Ardy? Bei genauerem hinsehen sah ich, dass es tatsächlich Ardy war. Er hatte seinen Kopf in seine Knie gelegt und sah irgendwie traurig aus. Noah und ich wollen das Vertrauen von Ardy wieder gewinnen. Letztes mal hätte es auch fast geklappt, wäre Josh nicht gewesen. Aber dieses mal gibt es keinen der uns dazwischen funken könnte. Und das war die ideale Chance noch ein wenig mehr Vertrauen von ihm zu gewinnen. "Ardy?", fragte ich und ging weiter auf ihn zu. Er schaute kurz hoch und ich sah, dass er ein blaues Auge hatte und weinte. Ich setzte mich neben ihn, legte einen Arm um ihn und fragte: "Was ist denn los?" Er schluchzte nur weiter. "Hey. Du kannst es mir ruhig erzählen." Während ich das sagte, nahm ich ihm sanft am rechten Arm. Er zuckte dabei kurz. Durch Zufall schob ich seinen Jackenärmel höher und sah blaue Flecken. Sofort zog er seinen Arm wieder zu sich, ohne mich dabei anzuschauen. "Ardy, was ist das?" "Ich hab mich geklemmt.", antwortete er nur knapp. Das konnte ich ihm nicht glauben. "Durch alles was in meiner Vergangenheit vorgefallen ist, kann ich Verletzungen unterscheiden. Und das sieht nicht aus, als hättest du dich geklemmt. Sag mal, kann es sein, dass Taddl was damit zu tun hat?" Er zögerte und ich sah, dass ihm wieder Tränen die Wange runterliefen. Damit wusste ich die Antwort eigentlich schon. Doch trotzdem nickte er. "Ich hab eine Idee. Du kommst mit mir zu Noah und dann erzählst du es uns, okay? Du kannst uns vertrauen. Wir werden dir helfen." Er nickte wieder nur und ich half ihm hoch. Zusammen liefen wir nach Hause. "Bro. Ich habe uns Besuch mitgebracht.", sagte ich und betrat das Wohnzimmer. "Ardy? Was verschafft uns die Ehre?" "Ich habe ihn auf der Wiese gefunden und ich glaube, wir sollten ihm helfen." Ich schaute Noah mit einem bestimmten Blick an, welchen er verstand. Der Blick sollte sagen, dass wir sein Vertrauen gewinnen sollen. "Zeigst du es ihm?", fragte ich Ardy der jetzt auf dem Sofa saß. Er nickte nur eingeschüchtert und schob seinen Ärmel hoch. "Taddl.", sagte ich nur. "Warte. Taddl? Schlägt er dich?", fragte Noah geschockt. Ich kannte ihn schon lange und wusste, dass es gespielt war. "Manchmal.", nuschelte er. "Hey. Du brauchst dich nicht schämen. Sowas geht gar nicht. Warum tut er das?" "Ich soll nicht mehr alleine rausgehen. Nur noch mit ihm. Doch ich habe es einmal trotzdem getan und dann hat er mich geschlagen." "War es das erste mal?", fragte Noah weiter. Ardy schüttelte den Kopf. "Okay. Du musst nicht weiter reden. Aber heute nach Hause zu ihm wirst du erstmal nicht gehen. Du bist heute auch ohne ihn raus gegangen, richtig?" Er nickte nur. "Wow. Ganz schön mutig. Aber du bleibst erstmal hier." "Nein. Ich kann auch zu meiner Mutter gehen." "Na gut wie du willst. Tue mir aber den Gefallen und gehe erstmal nicht zu ihm zurück. Weißt du wann er arbeiten muss?" "Ich glaube erst übermorgen wieder." "Hast du dann zufällig frei?" "Nein. Aber ich kann mir frei nehmen." "Okay. Während Taddl arbeiten ist, holen wir deine Sachen, einverstanden?"