[Noch einmal:
Da es die Fortsetzung zu Socialphobia ist, empfehle ich erstmal Socialphobia zu lesen, da man sonst vieles nicht verstehen würde.
Anderenfalls viel Spaß~]Pov Yoongi
Verzerrte Stimmen, die vom Fernseher zu mir schallten.
Einsame Regentropfen, die herzlos an die Scheibe schlugen.
Ein kleines Licht, welches sperrlich das Sofa von der Seite beleuchtete.
Meine müden Augen sahen sich am farbigen Bildschirm satt, während meine in sich zusammen gesunkene Gestalt auf dem Lederbezug saß. Diese Wohnung war so leer, so einsam ohne ihn. Erkennen konnte man es daran, dass nur dort Beleuchtung war, nur der Teil zum Leben erweckt wurde, wo ich mich gerade aufhielt. Ich vermisste ihn. Ich vermisste ihn so sehr, dass es an meinem Herzen zog. Und da er heute länger als sonst weg war, seine Überstunden sich in die Länge zogen, breitete sich die Leere in der Wohnung um so schneller aus, mit jeder Minute gewann sie an Raum. Und ja, ohne ihn war ein Leben nicht möglich. Er war seit so vielen Jahren schon mein einziger Gedanke. Und nichts ließ meinen Kopf das Thema wechseln, meine Gedanken ablenken.
Zwischen den Vorhängen neben der laufenden Technik konnte ich durch eine Lücke die Parklücken der nicht befahrenen Straße betrachten. Gerade nicht befahren, was um diese Uhrzeit verständlich war. Und dann auf einmal bog der mir bekannte, graue Wagen ein und parkte ein. Als der Motor ausfiel und ein rothaariger junger Mann ausstieg, konnte ich mir nicht helfen und begann zu schmunzeln. Er trug eine Sonnenbrille, um diese nächtliche Uhrzeit und sah von links nach rechts, bevor er die Straße überquerte.
Endlich war ich nicht mehr allein.
Mit meinen dünnen Fingern griff ich nach der Fernbedienung und schaltete den Fernseher auf stumm, um seine Schritte im Treppenhaus zu hören. Durchatmend stand ich auf und ging durch den Flur auf die Tür zu. Selbst durch das dicke Material hörte man sein erschöpftes Seufzen, was mein Lächeln wachsen ließ. Seine Stimme über Stunden nicht hören zu können, war die Hölle, die ich jeden Tag wieder durchlebte. Ein Schauer lief mir über den Rücken, als sich der Schlüssel im Schloss umdrehte und die Tür langsam aufging. Ich hörte die Stimme unserer älteren Nachbarin im Hintergrund, als ich in das Gesicht meines lächelnden Idioten sah.
"Heute ist es aber spät geworden." Lachte die alte Dame gebrechlich hinter ihm. Jimin drehte sich knapp zu ihr um, während er damit kämpfte, den Schlüssel aus dem Schloss zu ziehen. Es hackte manchmal, das war der Grund.
"Ja," Lachte er leise auf, "Das Geld kommt nunmal nicht von alleine ins Haus." Sein Lächeln war so perfekt, seine Wangen, die einen zarten, rosanen Farbton aufwiesen. Ich ging auf den rothaarigen zu und nahm ihm seinen Rucksack ab, um ihn zuhause ankommen zu lassen.
"Na, pass bloß auf, dass Yoongi vor Sehnsucht nicht umkommt," Sie hustete, was mir kurzzeitig einen Stich versetzte, "Der Junge schaut ja schon ganz bedürftig." Trotzdem lächelte sie, was ich sanft erwiderte. Frau Lee war, seit wir sie kannten, eine Kämpferin gewesen. Sie war schon alt und man sah ihr auch an, dass sie von Tag zu Tag schwächer wurde, dennoch trug sie ihre Einkäufe alleine die drei Treppen hoch und lächelte immer, wünschte uns alles gute, wann immer Sie uns sah. Ich hatte wirklich Respekt vor ihr.
"Solange ich abends Zeit mit ihm habe, ist meine Welt in Ordnung." Sagte ich kratzig mit rauer Stimme und umarmte den jüngeren, der nun immer noch mit dem Schloss kämpfte, von hinten.
"Nutzt die kostbare Zeit, Jungs, man hat wirklich zu wenig davon." Sie schlurfte zur gegenüber liegenden Wohnung."Das werden wir ganz sicher, schönen Abend noch!" Der junge Park winkte der älteren Dame noch zu, bevor ich es nicht mehr aushielt und mit meiner Hand um den Schlüssel packte, ihn rauszog und die Tür zuschmetterte. Grob presste ich den überrascht lächelnden dann gegen die Wand und küsste ihn innig. Er musste in den Kuss hinein lächeln, empfand es höchstwahrscheinlich als süß, dass ich so begierig war, wenn er das jedoch dachte, lag er meilenweit daneben. Meine Sehnsucht wuchs schon, wenn er nur das Haus verließ, ich vermisste ihn, sodass es nicht unproduktiver wäre, wenn ich in seiner Abwesenheit einfach weinen würde, denn zu etwas anderem war ich nicht fähig.

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「 thantophobia 」 - yoonmin
Fanfic∞ fortsetzung zu socialphobia ∞ 'Und Idioten bleiben zusammen, ein Leben lang. Wir hatten es uns versprochen, Versprechen bricht man nicht.' -Auszug- "Du verdammter Idiot!" Und zum ersten mal beleidigte er mich mit diesem Wort. Und zum ersten mal b...