#30 Different than planned

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Pov Yoongi

"Wer bist du und was hast du mit meinem Freund gemacht?"
"Ich bin Min Yoongi und Park Jimin ist nicht mehr ein Teil meines Lebens sondern Park Jimin ist mein Leben. Ich will dich beschützen und ich werde immer alles dafür tun, solange du es zulässt."
"Für immer?"
"Ja und für mich wirst du immer mein kleiner Idiot sein. Egal, ob du klein oder groß bist. Zusammen werden wir alt. Ich will an deiner Seite sterben, mit dir will ich ein Happy End."
"Stop! Du hast 'was vergessen ... Echte Liebe hat kein Ende."

"Jetzt hilf mir doch mal!" Jimin lief hilflos und oberkörperfrei zwischen Schlafzimmer und Flur hin und her, hielt sich vor dem im Flur hängenden Spiegel jedes unserer Hemden an den Körper und versuchte verzweifelt sich für eins zu entscheiden.
Ich seufzte und ging ins Schlafzimmer, nahm die beiden Hemden aus dem Schrank, die er als erstes anprobiert hatte und hielt sie ihm hin. "Von Anfang an habe ich gesagt, du sollst eins von diesen nehmen", sagte ich ruhig, im kompletten Gegensatz zu seinem Stress. Der rothaarige schaute zu mir und sah mich dann enttäuscht an. Ich wusste, er wollte mir widersprechen, nur fand er gerade die Worte dafür nicht, ich kannte diesen Blick. "Vertrau mir." Ich lächelte bei seinem verlorenen Anblick, wie er dort stand, halb nackt, die Schultern hängen ließ und die Hemden somit halb auf dem Boden lagen. "Aber Hyung...", schmollte er.

Bevor er wieder loslaufen konnte, ging ich zu ihm herüber und legte von hinten meine Arme um seine Hüfte, ließ mein Kinn auf seiner Schulter Platz nehmen. Gemeinsam betrachteten wir uns im Spiegel. Jimin atmete stoßartig aus und lehnte sich gegen mich. "Du kannst natürlich auch einfach so gehen, schön bist du allemal", flüsterte ich, da ich seinem Ohr nahe war und es nur für seine bestimmt war. "Dann würdest du aber eifersüchtig werden", raunte er schmunzelnd.
"Meinst du?"
"Gehört er nicht dir?" Sein Blick ging seinen Körper hinab. Ich biss mir leicht auf die Unterlippe, dieser Anblick raubte mir nach wie vor den Atem. "Nein, er gehört allein dir. Und deswegen schätze ich es umso mehr, dass du ihn mir anvertraust." Ich verteilte hauchdünne Küsse auf seinem Hals, wobei er sinnlich die Augen schloss und seinen Kopf zurückfallen ließ, sodass ich umso mehr Platz hatte. Sein mir so bekannter Eigengeruch stieg mir in die Nase, welcher immer noch eine beruhigende Wirkung auf mich hatte. Ich wusste, dass ich bei ihm sicher war, es war der Geruch meines Zuhause.

"Dafür, dass er nicht dir gehört, machst du aber ganz schön viele Sachen mit ihm", flüsterte der jüngere, seine Hände strichen meine Arme entlang. Ich wusste, wie gerne er meine Hände halten würde, aber nicht konnte, da ich seine Kleidung hielt. Ich lächelte nur süffisant und gab ihm zärtlich einen Kuss auf die Wange. Jimin legte eine Hand an meine Wange und küsste mich richtig, bevor er sich an mich schmiegte und sich ein zufriedenes Lächeln an ihm aufzog.

"Guck mal", hauchte er, die Augen wieder einen Spalt geöffnet. "Hm? Was siehst du?", fragte ich im Flüsterton. Um uns herum war es still, durch die geschlossenen Fenster konnte man die Geräusche des Verkehrs nur gedämpft hören, alles was ich wahrnahm, war Jimins Atmen. Der jüngere lächelte warm. "Ein wunderschönes, unzertrennliches Paar."
"Weißt du, was ich sehe?" Ich schmiegte mich weiter an ihn.
"Was denn?"
"Einen wunderschönen jungen Mann", sagte ich, "und dich."
"Ah, du bist unmöglich", schnaubte er und zwang sich aus meinen Armen, während ich laut lachte.

"Wie viel Uhr haben wir?", fragte er ins Bad laufend. Ich folgte ihm und sagte: "Viertel nach zehn", als ich mich an den Türrahmen lehnte. Er sah mich entgeistert an und wollte wieder in irgendeinen anderen Raum flüchten, woran ich ihn jedoch hinderte, indem ich ihn in meinen Armen gefangen nahm. "Hyung, wirklich, ich muss mich fertig machen."
"Dann fang doch mal irgendwo an", lachte ich. "Zieh dieses Hemd an und mach eins nach dem anderen." Ich hielt ihm das dunkelblaue Oberteil gegen die Brust und sah ihm tief in die Augen, ich wusste, dass ihn das schwach machte. Er seufzte, nahm sich das Hemd und befreite sich wieder aus meinen Armen. Ich schmunzelte und sah dem jüngeren hinterher.

Dort stand mein Leben. Jimin, der fünfzehnjährige Junge, der damals nicht von mir abgelassen hatte, stand nun als fünfundzwanzigjähriger Mann vor mir und knöpfte sich das Hemd zu. In neun Jahren konnte sich vieles auf schlechte Art verändern, aber auch vieles inniger und unzertrennlich werden. Kaum zu glauben, dass wir dieses Jahr unser zehntes Beziehungsjahr feiern würden. Er unterschied sich gar nicht so sehr von seinem fünfzehnjährigen Ich, er befolgte immer noch meine kleinen Befehle.

Von meinem Handy wurde ich aus den Gedanken gerissen, ebenso wie mein Blick, der sich im nächsten Moment auf den Bildschirm fokussierte. "Was will deine Mutter von mir?", stieß ich verwirrt aus, als ich Jimin das Handy hinhielt, weil mein Herz vor Nervosität schon schneller schlug. "Kannst du rangehen?"
"Kannst du nicht einmal telefonieren?", entgegnete er plötzlich giftig, wahrscheinlich weil er gerade mit seinen Haaren beschäftigt war. Trotzdem nahm er mir das Telefon ab und antwortete der Anrufenden.

Schon richtig, nicht mal telefonieren konnte ich. Was konnte ich überhaupt? Mir bereitete jede Situation Panik, in der ich mit Menschen oder der Öffentlichkeit konfrontiert wurde. Jimin betitelte es immer als "noch nicht ganz weg", wenn er über meine Phobie sprach, aber wir beide wussten, dass sie mit den Jahren schlimmer geworden war. Da ich nicht mehr zur Schule musste und nicht arbeitete, verbrachte ich mehr als die Hälfte meiner Zeit Zuhause und der einzige Mensch, mit dem ich täglich redete, war Jimin, an welchen ich mehr als gewöhnt war. Eigentlich gab es keine Chance, dass es sich so jemals bessern würde.

Bedrückt folgte ich Jimin ins Wohnzimmer, wo er mit einem Mal total angespannt wirkte. "Ja... ja, natürlich, wir sind unterwegs." Er beendete den Anruf und sah mich im selben Atemzug an, sein Blick erschrocken und besorgt. "Hoseok ist im Krankenhaus, wir müssen sofort los", stieß er aus, bevor ich überhaupt fragen konnte. Eilig lief er ins Bad um sich sein Jackett überzuziehen, was er sich vorher bereits herausgelegt hatte, während ich bereits zur Tür ging und auf dem Weg Auto- und Haustürschlüssel mit mir nahm.
"Was ist passiert?", fragte ich, als wir im Auto saßen und ich uns durch die Straßen fuhr. "Keine Ahnung", brachte mein Freund nur heraus.
"Keine Ahnung?"
"Er schwebt nicht in Lebensgefahr, aber meine Mutter hat irgendwas von dem Verdacht auf irgendeine Blutkrankheit gefaselt, die auch mich betreffen könnte, ich weiß es nicht." Immer wenn jemand anderes in Not war, schien mein kleiner sich selbst zu vergessen. Ich nahm eine Hand vom Steuer, um seine stattdessen zu nehmen. Als hätte er darauf gewartet, umfasste er sie stark mit beiden seiner und strich über sie, das jedoch nur, um sich selbst zu beruhigen. Ich würde nicht behaupten, die Ruhe selbst gewesen zu sein, aber wirklich Angst hatte ich nur, wenn es um Jimin ging. War es bei anderen nicht lebensbedrohlich, bangte ich auch nicht um sie, was nicht hieß, dass ich mir keine Sorgen machte. Ich blieb nur ruhig und wartete ab.

"Das, was ich vorhin gesagt habe, habe ich nicht so gemeint, das weißt du, oder?", kam es kleinlaut von dem jüngeren. Ich schaute einmal kurz zu ihm, um ihm ein warmes Lächeln zu schenken. "Schon vergessen."
"Das will ich aber nicht", entgegnete er.
"Jimin, wir haben jetzt andere Probleme."

"Das kann mir egal sein, wenn ich nicht sicher gehe, dass du weißt, dass ich das nicht so meinte." Ich spürte seinen dringlichen Blick von der Seite. "Weil ich dich ganz sicher nicht so fühlen lassen will, wie der eine Typ damals, der dir einen blöden Spruch zugeworfen hat und du dir noch eine ganze Woche danach den Kopf darüber zerbrochen hast."
"Jimin wirklich-"
"Ich will, dass du weißt, dass ich es nicht schlimm finde, ans Telefon oder an die Tür zu gehen, ich finde es nicht schlimm, wenn ich dein Essen mit bestelle oder ich im Supermarkt bezahle. Für mich ist das völlig okay. Auch, wenn es sich nie ändern wird." An einer Ampel hielt ich an und sah Jimin an. "Warum?", fragte ich nur.
"Weil ich dich liebe", erwiderte er, "und das immer tun werde." Ich war für eine Weile in seinem ernsten Blick gefangen, bis ich zusammenzuckte, weil hinter uns eine Hupe ertönte. Beim Losfahren führte ich die Hand meines Geliebten zu meinen Lippen und platzierte mehrere Küsse auf ihrem Rücken. Ich liebte ihn auch. So unglaublich sehr. Aber jetzt war sein Bruder gerade wichtiger.

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[Danke für's Voten und Kommentieren]

Moinsen~
Und hallo, Thantophobia is back
I'm running out of Überschriften dcjsvdks
Das Kapitel ist kurz, weil ich die nächste Szene nicht mehr mit rein mischen wollte. Deswegen könnte das nächste Kapitel wieder sehr lang werden, aber erwartet es nicht.

I missed y'all
Und ich vermisse irgendwie viele von euch bei Devil ( also die Angel gelesen hatten )):

Habt noch einen schönen Abend♡

「 thantophobia 」 - yoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt