Pov Yoongi
"Nimm diese Chance ernst."
Bei diesen Worten hätte ich mich gewundert, wären sie mir schmerzfrei über die Lippen gekommen. Es zerrte an meinem Herzen, mehr als alles andere. Ich war mir nicht einmal bewusst, was ich mit diesen Worten anrichtete. Ließ ich ihn gehen, schickte ich ihn weg, sagte ich ihm, dass ich komplett ohne ihn überleben konnte? Erwartete er, dass ich ihn um alles in der Welt davon abzuhalten versuchte? Enttäuschte ich ihn damit oder nahm ich ihm die Entscheidung ab?
"Aber ich kann dich nicht alleine lassen."
"Natürlich kannst du."
"Ich will aber nicht."
"Tu es."
"Diesen Befehl will ich nicht befolgen."Er saß erniedrigt vor mir, seine Augen klar. Ich wusste nicht, was ihm meine Gesichtszüge aussagten, ich konnte sie nicht kontrollieren. Seine jedoch waren bereuend, er hatte schon seine Gründe, warum er es mir nicht erzählen wollte. Und während ich weiter hier saß, mich beinahe nicht rührte und meine Gedanken ihren eigenen Weg, ohne meine Kontrolle, gingen, spürte ich, wie mich diese Einsamkeit schon in diesem Moment überfiel. Die Einsamkeit, die ich gespürt hatte, bevor Jimin in mein Leben getreten war, die, von der ich nicht wusste, dass sie überhaupt existierte, bevor man mir zeigte, wie es war, ohne sie zu leben. Ich würde solch eine Sehnsucht verspüren, wie war es wohl, ohne ihn aufzuwachen? In dieser Wohnung war ich nur einmal alleine eingeschlafen, würde ich es nach den ganzen Jahren wieder schaffen?
"Willst du das wirklich?"
"Was genau?"
"Dass ich gehe?"
"Es ist wichtig. Und es wird dir Spaß machen."Ich klang so monoton, als würde ich versuchen, jedes Gefühl mit aller Kraft zurückzuhalten. Und vielleicht tat ich das oder versuchte es, war es so offensichtlich?
"Sag mir ehrlich, schaffst du es ohne mich?" Fragte Jimin in einem vor Vorsicht zitterndem Ton. Und ich wusste, warum er so fragte. Ich konnte mir nicht vorstellen, wie es war, ohne ihn zu leben und es über einen Monat lang zu versuchen, war nie mein Plan gewesen. Aber es würde das richtige sein, es würde uns finanziell helfen und Jimin würde andere Menschen sehen. Er würde an Anerkennung gewinnen.
"Ja." Ich zwang mich zu einem Lächeln, welches mein gegenüber akzeptierend erwiderte. Er wusste sehr wahrscheinlich, dass ich nicht ganz die Wahrheit sprach, jedoch wusste er, wenn er mich weiter fragen würde, würde er mich nerven, denn ich hasste es, wenn man mich zwang, etwas zuzugeben.
"Ich liebe dich, Hyung." Flüsterte er dann. Ich seufzte und winkte ihn zu mir, damit er in meine Arme kam. Er umklammerte mich fest, ich sog seinen Geruch ein. "Mein kleiner Idiot.." Hauchte ich langsam, er war mir so wichtig. Nicht jeder hatte einen so tollen Menschen an seiner Seite, wie glücklich ich war.Es ertönte ein bekanntes Klingeln. Nicht die Haustür, Jimins Handy. Der jüngere löste sich von mir und griff danach. Es war nicht so, dass ihm oder mir materielle Dinge wichtiger waren als der jeweils andere, elektrische Gegenstände, andere Menschen, alles kam nach uns, das war uns immer wichtig gewesen. Es musste wichtig sein, wenn er sofort reagierte.
Als er sich aufsetzte, gab er nach kurzem Überlegen jedoch mir das Mobiltelefon. Er wollte mir zeigen, beweisen, dass er keine Geheimnisse vor mir hatte und nie etwas verheimlichen würde. Erleichternd lächelnd schaute ich auf den Bildschirm und sah das kleine, blaue Icon seiner Emails. Ich öffnete die neu eingetroffene Nachricht und musste mich zurückhalten, sie nicht gleich wieder zu löschen, denn was dort stand, ließ mich jubeln, gleichzeitig jedoch weinen wollen."Wir sollten anfangen zu packen." Sagte ich und sah zu meinem Partner auf. Dessen Augen wurde groß. "Sie haben mir jetzt schon- was?"
Also las ich laut vor, "Sehr geehrter Herr Park, wir entschuldigen uns für die nächtliche Störung und für die komplizierten Umstände des Ganzen, jedoch kam auf unsere Anfrage eine überraschende Antwort. Wie es aussieht, haben wir uns im Datum geirrt. Die Einsendungen für die Bewerbungen ihrer angefragten Rolle wurden schon vor ein paar Tagen geschlossen, nach Betrachtung ihrer Bewerbung jedoch, würde man ihnen diese Chance dennoch gerne bieten. Die Dreharbeiten fangen kommenden Montag an, jedoch gibt es noch zahlreiche persönliche Termine, die sie morgen, Sonntag, wahrnehmen müssten. Wenn Sie bereit wären, bla bla bla, Flieger morgen um dreizehn Uhr..." Am Ende wurde ich leiser und die Worte zu sprechen fielen mir schwerer. Aber bevor Jimin es sich wieder ausreden konnte und es mich noch weiter runterziehen würde, stand ich auf und streckte mich, "Was musst du alles mitnehmen? Wenn wir noch etwas waschen, wird es bis morgen trocken? Haben wir einen Koffer?"Ich steuerte den Flur an, als ich an der Schulter rumgerissen wurde und im nächsten Moment die weichen Lippen Jimins spürte. Sofort gab ich mich ihm hin und schloss die Augen, seine warmen Hände legten sich an meine Wangen. Ich torkelte mit ihm durch den Raum, bis ich eine freie Wand spürte und ihn stark dagegen drückte. Ich würde es nun genießen, dieses Gefühl würde ich für so lange nicht fühlen, seine Lippen würde ich so lange nicht spüren. Er sprang auf und schlang seine Beine um meine Hüfte, seine Arme legte er um meinen Hals, um mir noch näher zu sein. Jimin war wirklich alles für mich, daran war keine Sekunde zu zweifeln.
"Ich möchte diesen Pulli mitnehmen." Flüsterte er in den kleinen Pausen, die unsere Lippen erlaubten.
"Dann musst du ihn ausziehen." Grinste ich, führte meine Hände unter den besagten Stoff und schob ihn etwas hoch. Der Rothaarige stieß mich leicht von sich und befreite sich aus dem Pulli, der kurz danach auf den Boden fiel. Er war so männlich, sein Körper war so schön, wie ich ihn liebte.
"Ich möchte diesen auch mitnehmen, er riecht nach dir." Raunte er tief und zupfte an meinem Oberteil. Ich grinste höhnisch, "Ich weiß, worauf das hier hinausläuft."
"Wir haben noch ein bisschen Zeit, es ist noch nicht einmal zwölf Uhr... und wir werden es so lange nicht tun können." Er küsste meinen Mundwinkel zärtlich, unterstreichte seine Unantastbarkeit damit. "Du bist so notgeil, weißt du das?" Ich grinste und küsste ihn voller Verlangen. Er lachte danach laut auf, "Wer ist denn in diese Richtung gegangen, huh? Ich habe nur von Klamotten geredet!" Seine Stimme erhellte den Raum und durchflutete ihn mit jeglichen positiven Stimmungen."Ich rufe dich jeden Abend an." Begann ich und zog ihn an mich, um ihn durch den Flur ins Schlafzimmer zu tragen. Er nickte lachend.
"Und jeden Morgen schreibst du mir, wenn du aufstehst."
"Natürlich." Er klammerte sich an mich und küsste meinen Hals.
"Ich erwarte jeden Tag ein Bild."
Sein Lachen war so süß.
"Wenn ich auch nur einen Tag lang nichts von dir höre, werde ich eigenständig zu dir reisen und dich von da wegholen."
"Wirst du nicht müssen."
"Sieht dich auch nur ein Mensch zu lange an, schlag ihn und richte ihm meine Grüße aus."
"Du bist so eifersüchtig."
"Nur weil du so gut aussiehst und ich weiß, dass dich jeder haben will.""Ich werde dich vermissen." Flüsterte ich und stärkte meinen Griff.
"Aber auch das wird uns nicht auseinander bringen." Versicherte er mir.
"Was würde das schon."_____________________________
[Danke für's kommentieren und Voten]
Heyy~
Long time no see hehe
Sorry, dass es so spät kommt. Diese Situation ist mir irgendwie schwer gefallen zu schreiben, weil ich im Kopf schon am Ende der Geschichte bin ^^
Ich hoffe trotzdem, dass es nicht zu langweilig ist~
Ich habe jetzt wieder Motivation weiter zu schreiben und werde die freien Tage nutzen, also bis dahinNoch ein schönes Wochenende♡
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「 thantophobia 」 - yoonmin
Fanfiction∞ fortsetzung zu socialphobia ∞ 'Und Idioten bleiben zusammen, ein Leben lang. Wir hatten es uns versprochen, Versprechen bricht man nicht.' -Auszug- "Du verdammter Idiot!" Und zum ersten mal beleidigte er mich mit diesem Wort. Und zum ersten mal b...