Unerwartetes Wiedersehen ...

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Ich freute mich unheimlich auf diesen Abend. Nachdem ich die letzten zwei Wochen mit Rückenschmerzen im Bett verbracht hatte und mich nicht einmal richtig bewegen konnte, hatte ich mich heute Nachmittag zum Arzt geschleppt, der mir nach der Untersuchung ein Schmerzmittel in den Rücken spritzte. Nach dem widerlichen Gefühl von der Spritze ging es mir aber dann augenblicklich besser. Als ich die Arztpraxis gerade verlassen hatte, klingelte mein Handy und an dem anderen Ende der Leitung hörte ich einen besorgten Michael. Nachdem er sich nach meinem Wohlbefinden erkundigt und ich ihm von meinem Arztbesuch berichtet hatte, schlug er vor, heute Abend in ein schickes Restaurant essen zu gehen. Voller guter Laune rief ich mir ein Taxi und machte mich auf den Weg nach Hause.
Ich ging duschen, schminkte mich etwas und machte mir meine Haare zu einem Dutt zusammen, bevor ich mir mein schönes rotes Kleid anzog, das Michael so sehr mochte. In diesem Moment schoss mir der Gedanke an Stefan durch den Kopf... 'Würde ihm das Kleid wohl auch gefallen?' Schnell zwang ich mich dazu diesen Gedanken wieder zu verdrängen, denn immerhin war heute der letzte Tag bevor Michael auf Dienstreise nach San Francisco musste, und diesen Abend wollten wir noch einmal so richtig genießen. Und da war er schon wieder - der Gedanke an Stefan 'Was würde wohl passieren, wenn Michael für einige Wochen nicht bei mir war?' Bisher hatte ich mich immer an ihn gehangen, wenn meine Sehnsucht nach Stefan zu groß wurde und ich ihn vermisste. Mit Michael konnte ich mich zum mindestens ein bisschen ablenken und kurzzeitig Stefan aus meinem Kopf verdrängen ...
Als es klingelte, schnappte ich mir noch schnell meine Tasche und zog meinen Mantel über, bevor ich die Wohnungstüre hinter mir schloss und zu Michael ins Auto kletterte. Ich war so glücklich mich seit langem mal wieder ohne Schmerzen bewegen zu können und fühlte mich dadurch wirklich befreit. Michael gab mir keinen kurzen Kuss zur Begrüßung und wenige Minuten später standen wir auch schon im Eingang eines französischen Restaurants. Ich war immer noch begeistert von Michaels Auswahl und sah mich etwas überwältigt um, als ich hinter mir plötzlich eine mir sehr bekannte Stimme vernahm...

"Das hier ist eine Falle für Angeber, Idioten und..." Ich drehte mich um und sah Stefan mit einer Frau direkt hinter Michael und mir stehen, bevor dieser "Na dann bist du ja genau richtig hier!" auf Stefans Anmerkung antwortete. Es fühlte sich schon komisch an, Stefan jetzt an der Seite einer anderen Frau zu sehen und tief im Inneren verursachte das einen unfassbaren Schmerz in mir. "... und Nucki und Karin im Abendkleid." ergänzte Stefan nun. "Und Stefan in Klamotten" konterte ich jetzt, obwohl ich immer noch verwundert war, Stefan hier anzutreffen. "Sag mal, hattest du nicht eigentlich Rücken?" fragte er jetzt und schaute mich etwas auffordernd aber zugleich verwundert an. "Michael muss auf Geschäftsreise - und da wollte er mir noch was gutes tun.." Ich wusste, dass es gemein gegenüber Stefan war, vor ihm raushängen zu lassen, wie viel Mühe sich Michael mit mir gab, aber es musste einfach sein! 'Wie sollte ich ihn denn sonst vergessen?' "Arbeitsrechtlich ist ja eh alles erlaubt, was der Genesung dient!" verkündete Michael jetzt stolz und grinste mich an. Ich antworte nur "Und deshalb hat der Arzt auch alles, was erlaubt ist in meinen Rücken gespritzt!" "Oh Painkillers? Fun!" beteiligte sich jetzt noch diese... Freundin? Von Stefan an unserem Gespräch. Sie war mir ja irgendwo unsympathisch, was wahrscheinlich einzig und alleine daran lag, dass sie jetzt wohl meinen Platz bei Stefan einnahm. "Warte, das ist Amerika?" entfuhr es mir plötzlich. Stefan antwortete nur mit einem "Hm" und nickte kurz. "Schönen guten Abend die Herrschaften! Zwei Tische?" unterbrach uns nun der Mann am Empfang. Während ich ihm meinen Mantel reichte, sagte Michael "Du wir können natürlich auch zum Italiener gehen... " ich merkte wie unangenehm ihm Stefans Anwesenheit war, aber erstens konnte ich ihn schlecht mit dieser Frau alleine lassen - immerhin hatten die beiden ja schonmal - geschweige denn wollte ich weg von Stefan. Diese Spannung und Anziehung zwischen uns spürte ich immer noch so deutlich, obwohl wir ja schon lange getrennt waren. "Ja, bevor ihr euch wieder in die Haare kriegt... " Er schaute zwischen Stefan und mir hin und her. "Ach komm, das ist kein Problem! Oder? " wollte ich die Situation etwas besänftigen. "Also für mich nicht und ähm, dir haben sie ja die gute Laune quasi in den Rücken gespritzt!" verteidigte sich Stefan nun. "Siehste, wir sind alle Freunde" lachte ich etwas verlegen in die Runde. "Wir haben leider nur noch einen Tisch frei!" unterbrach der Mann uns erneut. "Perfect, we are all friends!" rettete jetzt die Frau, die sich mir als Sherona vorstellte, die Situation. Ob ich jetzt froh darüber sein sollte mir ihr, Stefan und Michael an einem Tisch in einem noblen Restaurant zu sitzen, wusste ich zwar noch nicht, aber egal - ich hatte furchtbaren Hunger und war froh dem, sich anbahnenden, Streit entkommen zu sein. Wir setzten uns an den Tisch und jetzt mussten wir der etwas überforderten Sherona erstmal unsere Situation erklären. "Dann seit ihr nicht nur Freunde, sondern auch Collegs!?" fragte sie. "Soll ich oder willst du?" Michael zeigte nun auf Stefan "Wir sind zwei alten Freunde..." und zeigte dann auf Stefan und mich und schaute zwischen uns hin und her "... und die zwei sind Kollegen und waren früher mal zusammen." Jetzt zeigte Stefan auf mich und ergänzte mit "Jetzt sind wir zwei wieder nur noch Kollegen und die zwei sind zusammen..." ich merkte - auch wenn es nach außen nicht auffiel - dass es Stefan nicht ganz leicht fiel darüber zu reden. "Your Europeans are so...liberal! I'm feeling like I'm in a fucking French Movie... So unverkrampft!" antwortete Sherona immer noch verwirrt. "Oh ja, unverkrampft - das ist ihr zweiter Vorname ..." 'Das Stefan mich immer so bloß stellen musste ...' dafür kassierte er auch direkt einen Tritt gegens Schienbein. Das wollte ich nicht auf mir sitzen lassen! Er fasste nun mit gespielt schmerzverzehrtem Gesicht an dieses und sah mich an, während Michael versuchte das Verhältnis zwischen Stefan und Sherona zu erfragen "Und sie sind Stefans neue Freundin?" "Oh god no - we just fuck!" ich nahm gerade einen Schluck aus dem Weinglas und konnte es mir nicht verkneifen das Gesicht zu verziehen. "Und das ist sein zweiter Vorname!" setzte ich noch einen drauf, aber er hat es nicht anders verdient, außerdem kann er ja sehr wohl damit umgehen. Gerade hatte ich einen Funken Hoffnung, dass die Diskussion jetzt beendet war. Diese wurde allerdings durch das Handyklingeln von Stefan unterbrochen und obwohl ich merkte, dass die anderen beiden schon leicht genervt von unseren Streitereien waren, konnte ich das nicht unkommentiert lassen. "In Restaurants wie diesem schaltet man sein Handy lieber ab ..." "Sievers" sagte er trocken zu mir und hielt mir das Display vor die Nase. Jetzt lehnte er den Anruf ab und legte sein Handy beiseite ... ' War das sein ernst?!' "Du weißt doch gar nicht was er will..." bemerkte ich deshalb. "Ne aber in Restaurants wie diesem, da.... " wie ich diese Situationen hasste. Stefan schaffte es immer wieder mich mit seinen Kommentaren und seinem Verhalten zur Weißglut zu treiben! " ... außerdem erfahre ich ja gleich von dir" er hatte seinen Satz kaum ausgesprochen, als mein Handy auch schon anfing sich bemerkbar zu machen. Das war mir jetzt richtig peinlich! "Wer sagt, dass ich ran gehe?" grinste ich ihm entgehen und versuchte meine aufkommende Wut zu unterdrücken. "Dein Pflichtbewusstsein" lachte er nun zurück. Er kannte mich einfach viel zu gut und zog mich immer damit auf! "Pflichtbewusstsein...?" "Die Dinge richtig zu Ende bringen" beantwortete Michael nun kühl und angenervt Sheronas Frage. "Ja das macht Stefan sich immer!" 'Das war zu viel... Das hatte sie nicht ernsthaft gerade gesagt? Ist ja nicht so, dass es mir schon schwer genug fällt ihn loszulassen - und jetzt musste ich wirklich keine Details aus dem Sexleben mit einer anderen Frau auf die Nase gebunden bekommen!' "Verdammte Axt! Jetzt werden wir doch nie erfahren, was auf der Oberstufenparty passiert ist - Schüler verletzt, Rose Rückfall, Schule brennt!?" provozierte er mich. Mit einem "Verdammt!" gab ich den Widerstand auf und holte mein Handy aus der Tasche. Karl rief völlig verzweifelt an und schilderte die Ereignisse von der Oberstufenparty, die doch etwas aus dem Ruder gelaufen war. Zu alledem mischte sich jetzt auch noch Stefan ein und gab ihm seine neunmal klugen Ratschläge 'Als wenn ich das nicht alleine geschafft hätte!' "Warum muss ich eigentlich immer deine Probleme lösen?" fragte mich Stefan und grinste mich frech an. Er wusste genau, wie sehr mich das auf die Palme brachte und er genoss es so richtig mich damit aufzuziehen. Ich schob meinen Stuhl nach hinten und stand selbstbewusst auf "Jetzt pass mal gut auf!" "Jetzt willst du also doch streiten?" "Will ich nicht... " sagte ich und versuchte mich so der Situation zu entziehen. Nachdem ich wieder auf meinem Stuhl saß fing ich den Streit allerdings erneut an... "Will ich doch! Stefan warum kannst du dich nicht einmal raushalten? Verdammt!" fluchte ich jetzt völlig außer mir. "Wenn du dich eh einmischt, dann hättest du auch gleich rangehen können!" "So macht es einfach viel mehr Spaß!" "Ja klar, bei dir geht's immer nur um Spaß - Du denkst nie an die Konsequenzen! Hauptsache ne schnelle Lösung!" "Chemiker halt... Gut ich hatte auch eine Liste machen können mit Plus und Minuspunkten!" "Brauchst du nicht, hab ich längst gemacht - und rate mal auf welcher Seite du stehst?" "Seite 12?" "vergiss es..." versuchte ich erneut das Thema zu beenden, aber anscheinend war die Stimmung zwischen uns einfach zu hochgekocht. "Stefan warum kannst du nie was ernst nehmen" fragte ich nun zurecht. "Karin wieso musst du immer das letzte Wort haben?" "Will ich überhaupt nicht!" jetzt schloss er mit einer bedeutenden Geste seinen Mund und stand einfach vom Tisch auf. 'Einerseits konnte er mich so sehr aus der Fassung bringen, aber andererseits fühlte ich mich gerade so sehr von ihm angezogen, wie schon lange nicht mehr.' Mit einem "Will ich doch!" machte ich mich jetzt auf dem Weg, um Stefan zu folgen - es war mir auch echt egal, dass ich jetzt gerade in die Männertoilette ging... Ich musste das jetzt klären! Ein für alle Mal!
Stefan drehte sich zu mir um. "In Bio nicht aufgepasst? Du bist hier falsch!" provozierte er mich erneut und wendete sich wieder dem Wasserhahn zu. Ich fasste an seine Schulter und drehte ihn unsanft wieder zu mir um. "Was bildest du dir eigentlich ein!?" "Das du vielleicht ein bisschen leiser sein könntest!" sagte er cool und drehte sich schon wieder von mir weg. Wieder drehte ich ihn um und schrie ihn dieses Mal förmlich an ... "Ich lass mir von dir doch nicht vorschreiben, wie laut ich bin!" ich war so wütend, bis sich unsere Blicke trafen. Ich umfasste fest seine Hand und starrte auf seine Lippen. In diesem Moment war das das einzige was ich wollte - und ihm ging es nicht anders, das wusste ich! Viel zu lange hatte ich meine Gefühle, die seit unserer Trennung noch viel, viel stärker geworden waren, unterdrückt! Ich - nein wir - konnten uns nicht mehr zurückhalten und "Karin!?" war das Einzige was Stefan noch hervorbrachte, bevor ich den letzten Abstand zwischen uns nahm und meine Lippen auf seine presste. Die ganze Anspannung, die in der letzten Zeit zwischen uns geherrscht hatte, entwickelte sich in pure Leidenschaft! Seine eine Hand umfasste meinen Körper und die andere lag an meinem Schulterblatt. Ich fasste an seinen Hinterkopf und fuhr durch seine Haare, um ihn noch näher an mich zu ziehen. Der Kuss wurde unglaublich leidenschaftlich und es war so ein unbeschreibliches Gefühl, als sich unsere Zungen fanden und miteinander spielten. Stefan fasste mir nun an meinen Hintern und hob mich hoch. Sofort schlang ich meine Beine um seine Hüften - so gut es mit dem langen Kleid eben möglich war. Er setzte mich aufs Waschbecken und begann gierig meinen Hals zu küssen und an ihm zu saugen. "Ich will dich!" raunte er mir verführerisch ins Ohr und ich merkte, dass eine seiner Hände schon langsam unter mein Kleid fuhr. Ich konnte mir nichts schöneres vorstellen, als seine Berührungen. Ich stöhnte einmal kurz auf und zog ihm dann auch sein T-Shirt aus. Er verschloss meinen Mund wieder mit einem leidenschaftlich Kuss und hauchte mir danach "Wir wollen hier doch nicht allzu viel Aufsehen erregen oder?" in meinen Mund. Er grinste mich frech an und fuhr mit seiner Hand immer wieder an der Innenseite meiner Oberschenkel entlang und näherte sich dabei immer weiter meiner Mitte. Ich wollte ihm in nichts nachstehen und fing nun an seinen Gürtel zu öffnen und mit seiner Hilfe zog ich ihm seine Hose ganz aus. Er schob mein langes Kleid nun ganz weit nach oben und zog mir vorsichtig meinen Slip aus. Während wir uns am ganzen Körper gegenseitig küssten und liebkosten, wurde ich immer ungeduldiger und nervöser. 'Ich will ihn spüren - und zwar sofort!' aber auch er war immer erregter und begann schwerer zu atmen, vor allem, als ich die Beule bemerkte, die mittlerweile in seiner Boxershorts gebildet hatte, und immer wieder langsam darüber strich. Als auch er jetzt aufstöhnte, grinste ich ihn an "Wir wollen doch nicht zu fiel Aufmerksamkeit erregen - oder?" "Dann hör auf mich zu ärgern! Du machst mich noch verrückt!" Nach ein paar Sekunden, entschied ich mich doch, ihn zu erlösen und befreite ihn von seiner Boxershorts. Er kam noch einen Schritt näher zu mir und ich spürte, wie er langsam in mich hinein glitt. Es war so ein unbeschreibliches Gefühl ihn zu spüren. Ich hatte es so sehr vermisst, so eine Sehnsucht nach ihm gehabt. Ich genoss jede einzelne Sekunde unserer Zweisamkeit und konnte mich seit langem richtig fallen lassen. Ich blendete alles um mich herum aus und vergaß völlig, dass wir gerade auf einer Restauranttoilette waren - offiziell um einen Streit zu klären - und dass draußen Michael und Sherona saßen. Mit der Zeit konnten wir unser Stöhnen nicht mehr unterdrücken. Es dauerte nicht mehr lange bis wir beiden gleichzeitig zum Höhepunkt kamen. Er küsste mich noch einmal leidenschaftlich bevor er von mir abließ. Wir waren beide völlig außer Atem und ich hatte noch ganz zittrige Beine. Stefan sammelte seine Shorts, die Hose und das T-Shirt von Boden auf und begann sich wieder anzuziehen. Jetzt reichte er mir meinen Slip und half mir diesen wieder anzuziehen, als er merkte, dass ich wegen meinem Kleid damit ziemlich überfordert war. Stefan streckte mir jetzt seine Hand entgegen und half mir vom Waschbecken zu klettern. Ich drehte mich zum Spiegel und begann meine, doch recht zerzausten, Haare wieder zu richten und mich ein bisschen aufzufrischen. Stefan umarmte mich von hinten und küsste meinen Nacken. Zuerst versuchte ich das zu ignorieren, als ich meine Frisur jedoch für einigermaßen ordentlich befand, drehte ich mich zu ihm. "Was war denn das gerade?" fragte er mich leise. "Ähm... Äh..." ich blickte verlegen zu Boden. Er fuhr mit seiner Hand unter mein Kinn und hob meinen Blick dadurch an. Er sah mir in die Augen. "Das muss dir doch absolut nicht peinlich sein. Das war einfach unglaublich! Und ich glaube, das war das, was wir beiden unbedingt mal wieder gebraucht haben" "Ja das fand ich auch" sagte ich verlegen. Er strich noch einmal zärtlich über meine Wangen und nahm meinen Kopf in seine Hände. Er drückte mir noch einen Kuss auf die Stirn, bevor er sich langsam in Richtung Tür bewegte und wieder in den Saal ging. Ich folgte ihm und war in diesem Moment sehr froh, dass unser Tisch auf der genau gegenüberliegenden Seite des Restaurants lag, als die Toilette. Ich hoffte einfach, dass dieser kleine Rückfall unbemerkt blieb und ging mit gesenktem blick hinter Stefan her zurück zu unseren Platz ...

Du lässt mich einfach nicht mehr los... Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt