Kapitel 8 - großes Warten

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Es war nun zwei Tage her seitdem ich Kevin kennen gelernt hatte. Immer wieder schaute ich auf mein Handy und hoffte auf eine Nachricht. Jedesmal wenn mein Handy ertönte, fing mein Puls an schneller zu schlagen. Doch er war es nie. Es war eine furchtbar lange Zeit. 

Ich hoffte sehr, dass er sich melden würde. Doch als selbst nach einer Woche keine Nachricht kam, schob ich diesen Gedanken in eine hintere Ecke im Kopf. Ich legte mich in mein Bett um zu schlafen, als plötzlich eine WhatsApp-Nachricht rein kam. Unbekannte Nummer. Das würd er doch nicht etwa sein? Ich entriegelte mein Smartphone um die Nachricht lesen zu können: Liebe Marie, entschuldige bitte, dass ich mich jetzt erst melde. In der letzten Woche hatte ich viel um die Ohren und viele Termine. Ich würde mich sehr freuen, wenn wir uns morgen vielleicht treffen könnten?  Ich würde dich morgen gegen 14.00Uhr abholen, ok? Weiß ja wo du wohnst ;) liebe Grüße dein Kevin 

Ich schmunzelte als ich die Nachricht laß. Dein Kevin? Das klang komisch, aber auch irgendwie schön. 14.00Uhr passte perfekt. Da war mein Geheimnis noch gut untergebracht. Ein wichtiges Detail hatte ich ihm verschwiegen, und ich wusste auch nicht wie er darauf reagieren würde....aber alles zu seiner Zeit. Jetzt freute ich mich erstmal auf das Treffen. Ich schlief schnell ein freute mich auf den nächsten Tag.

13.25 Uhr, nächster Tag. Aufgeregt rannte ich durch die Wohnung und überlegte was ich anziehen sollte. Ich griff zu meinem Handy und rief Lisa an. Meine beste Freundin war die einzige zu der ich noch intensiv Kontakt hatte. "Hey Marie, was gibt's denn?" , ertönte es von der anderen Seite. "Hey Lisa, ich weiß einfach nicht weiter? Denkst du es ist richtig, mich jetzt schon wieder zu verabreden? Was ist wenn er sich von mir abwendet, wenn er von meinem Geheimnis erfährt? Und Vor Allem was soll ich anziehen??" Ein Lachen ertönt:" Jetzt bleib erstmal ganz ruhig. So wie du über ihn geredet hast, scheint das ein Netter zu sein. Und wenn er mit deinem so genannten Geheimnis nicht umgehen kann, dann ist er selber schuld. So einen brauchst du dann auch nicht!" Sie hatte recht, wie immer. Ich rollte mit den Augen und ein Lächeln legte sich über mein Gesicht. " Ja, da hast du recht. Aber was soll ich nun anziehen?" , " am besten etwas, was du alltäglich anziehst, was dich und deine Person wieder spiegelt. Damit er gleich weiß mit wem er es zu tun hat" , antworte Lisa entschlossen aber mit einer freundlichen Stimme. "Was würde ich nur ohne dich tun? Danke. Kommst du uns mal wieder besuchen?" , "Klar, ich hab bald zwei Wochen Urlaub, da komm ich zu euch. So meine Süße, nun hab viel Spaß, ich muss weiter.... ach und heute Abend verlange ich eine vollkommene Breichterstattung. Alles klar? Gut na dann tütelü". Und weg war sie. Ich freute mich sehr, dass sie bald mal wieder vorbei kommen würde. Sie bringt immer Neuigkeiten aus meiner alten Heimat mit und meistens auch ein paar Informationen zu meinen Eltern, wie es ihnen geht usw. Ich war immer noch der Meinung, dass es sich irgendwann wieder einpendeln wird zwischen mir und meiner Familie. Aber das wird noch ein steiniger Weg. 

Ich ging in mein Schlafzimmer zum Schrank und öffnete ihn. Mit verschränkten Armen stand ich einfach nur davor und betrachte meine Sachen. Als ich irgenwann mal auf die Uhr schaute sah ich, dass es schon 13.52 Uhr war. Verdammt, nun musste ich mich aber beeilen. Ich zog einfach nur eine Jeans, ein T-Shirt und eine passende Strickjacke dazu heraus. Sah gar nicht so übel aus. Meine Haare trug ich offen. Geschminkt hatte ich mich fast nicht, nur etwas Wimperntusche und Lidschatten, das wars auch schon. Im Flur standen gefühlte 20 Turnschuhe. Ich zog meine Lieblingsschuhe an, schwarze Nikes mit weißer Sohle und einem orangen Nike-Hacken. Schlicht und einfach, so wie ich eben war. Kaum hatte ich meine Schuh an klingelte es auch schon an der Tür. Punkt 14.00Uhr stand Kevin unten vor dem Hauseingang. Bevor ich unten die Tür öffnete, atmete ich nocheinmal tief durch. Ich öffnete sie und vor mir stand er und grinste mich an. Ein kribbeln im Bauch breitete sich aus und ich fing automatisch an zu lächeln. 

"Könne wir los?", fragte er und ich nickte. Er nahm meine Hand und führte mich zu seinem Auto. Er starte den Motor und los ging es. 

Inside Out || Herr CurrywurstWo Geschichten leben. Entdecke jetzt