Das Leben hier in der Psychiatrie war der reinste Horror...
Gerade saß ich wieder in einem … Behandlungszimmer und durfte mir das Gerede meines Psychologen anhören.
“Wie geht es ihnen heute?“
“Haben sie eine bestimmte Sorge, über die sie reden möchten?“, … und so weiter.
Meine Antworten waren immer die selben. Überhaupt keine oder nein.Frustriert strich sich der Psychologe, dessen Namen ich mir nicht gemerkt habe, durch sein schütteres Haar und entließ mich daraufhin, was hieß, dass ich zurück in mein Zimmer, oder wie ich es nannte, in meine weiße Hölle, welche genauso weiß wie alles andere auch war, gebracht wurde.
Ich saß in meinem Zimmer immer auf dem Bett, was neben einer kleinen Kommode und eines Tisches das einzige Möbelstück im Raum war, an eine Wand gelehnt und starrte Löcher in die Luft … denn wirklich viel machen konnte man hier nicht …
Am liebsten hätte ich einfach meine Augen geschlossen und wäre in das Reich der Träume abgedriftet, doch meine letzte erholsame Stunde Schlaf war schon Ewigkeiten her …
Albträume plagten mich seid geraumer Zeit und zerstörten jede Aussicht auf Erholung …Es war zum Haare raufen! Ich konnte nichts machen! Das einzige was mich hier einigermaßen beschäftigt hielt war Denken. Es half mir nicht komplett den Verstand verlieren … wenn das nicht schon lange der Fall war. In meinen Gedanken konnte ich nämlich Zuflucht finden … in meinen Gedanken, oder meinen Erinnerungen …
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“Mara, Schatz, komm doch endlich wir müssen los, sonst kommst du zu spät zur Schule! Dein Bruder ist schon fertig!“, rief mich meine Mutter. Wir waren vor einigen Tagen erst von Amerika nach England, um genau zu sein nach London, gezogen. Es war schön hier, auch wenn ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht fiel hier gesehen hatte, aber die Stadt gefiel mir von Anfang an.
Damals, als mein Vater meinem Bruder Emilio und mir erzählte, dass wir umziehen würden hatte ich ihn gehasst. Ich wollte nicht von meiner vertrauten Umgebung weg und vorallen wollte ich meine Freunde nicht verlassen, da es mir ziemlich schwer gefallen hat Freundschaften zu schließen. Damals sowie heute.
Hastig rannte ich nun also die steile Treppe hinab und zog meine Schuhe, sowie Jacke an. Schnell schnappte ich mir noch meinen Koffer, der gar nicht so schwer war, wie ich gedacht hätte und verließ unser kleines Haus mitten im Herzen Londons. Davor wartete bereits meine Familie auf mich, da wir zum Hauptbahnhof von London und von dort über das Gleis 9 3/4 nach Hogwarts mussten.
Ich hatte viel von Hogwarts gehört. Meine Freunde und ich haben immer davon geschwärmt dort hinzugehen, da es die beste Schule für Zauberei und Hexerei sein sollte. Auch wenn die meisten meiner Freunde sich damals für mich gefreut hatten, hatte ich dennoch Neid und Spannungen bei ihnen gespürt. Wir redeten stundenlang, dass wir auf alle Fälle Kontakt halten würden, doch innerlich wusste ich, dass sich unsere Weg für eine sehr lange Zeit trennen würden, wenn nicht sogar für immer.
Zum Glück wussten mein Bruder und ich damals schon, wie das mit den Gleisen funktioniert, da in Amerika wir über das Gleis 7 1/2 an unsere alte Schule gelangt waren...
Ächzend hiefte ich meinen Koffer in unser kleines Auto, dass Papa unbedingt haben wollte, und setzte mich dann auf meinen Platz. Keine Sekunde später startete Papa den Motor und wir fuhren los.
Nach gut 20 Minuten waren wir dann endlich da. Wir, dass heißt mein Bruder und ich, verabschiedeten uns von unseren Eltern und liefen dann durch die Mauer zum Gleis, auf dem unser Zug bereist wartete. Anders als bei unserer Schule war der Zug hier nicht komplett schwarz sondern rot. Mit großen Augen sah ich mich um, bis mein Bruder an meinem Arm zog, um mir zu signalisieren, dass wir in den Zug gehen sollten. Glücklicherweise fanden wir ein leeres Abteil, indem wir unsere Sachen verstauten und uns anschließend am Fenster niederließen.
Es würde noch eine Weile dauern, bis der Zug losfuhr … gespannt starrte ich die Leute außerhalb des Zuges an. Ich konnte Eltern sehen, die ihre Kinder noch ein weiteres Mal umarmten, ehe sie in den Bus stiegen, oder wie sie ihnen noch das, was sie vergessen hatten, gaben. Ich setzte mich gerade hin, als der Zug einen hohen Pfeifton von sich gab und anschließend losfuhr …
Nach einiger Zeit schielte ich zu meinem Bruder, der aufgeregt mit dem Gesicht am Fenster klebte und die Landschaft draußen betrachtete. Ich lächelte leicht und schloss meine Augen, genoss die Geräusche der anderen Kinder vor und hinter uns, … konzentrierte mich auf das Ruckeln des Zuges.
“Mara?“, flüsterte mein Bruder leise und brach somit unser Schweigen. Ich blickte auf:“Ja?“ Er spielte nervös an seinem Shirt herum und mied meinen Blick. “Wa-was ist, wenn wir nicht ins selbe Haus kommen? Was ist, wenn sie mich nicht mögen?“, fragte er und lugte zu mir hoch. Ich seufzte auf und setzte mich neben ihn. “Keine Sorge. Sie werden uns schon mögen … wenn auch nicht alle, … aber du wirst Freunde finden, dass versprech ich dir … auch wenn wir nicht ins selbe Haus kommen sollten...“, ich versuchte optimistisch zu klingen. Bei ihm würde es nicht so ein großes Problem werden Freunde zu finden, bei mir wär ich da nicht so sicher …
Er nickte und blickte wieder aus dem Fenster, weshalb ich es mir wieder gegenüber von ihm bequem machte. Die Fahrt verlief doch angespannter als ich gedacht hätte, aber wem konnte ich es schon verübeln? Meinem Bruder sicher nicht … er war einfach zu nervös und das konnte ich ihm nicht übel nehmen. Doch die ganze Zeit schweigend im Abteil sitzen konnte ich auch nicht …
“Hey Milo, ist es okay, wenn ich mich ein bisschen umsehe? Es wird nicht allzu lange dauern.“, fragte ich ihn und verließ, nachdem er weiterhin schweigend nickte, den kleinen Bereich. Die Tür hinter mir schließend sah ich mich ihm Gang um. Durfte ich mich überhaupt während der Fahrt hier aufhalten? Ich zuckte mit meinen Schultern und schlich an den anderen Abteilen vorbei. Es drangen immer wieder Gesprächsfetzten zu mir durch und mache waren auch ziemlich interessant …
Als ich mich wieder auf den Weg zu meinem Abteil machte wusste ich wenigstens schonmal was die Gerüchte zu den jeweiligen Häusern und ihren Schülern sind. Ich schätze ich wäre ein guter Hufflepuff, die sollen nämlich einfühlsam und nett sein, aber ich glaube dafür bin ich manchmal zu aufbrausend und schlagfertig … aber Slytherin wollte ich auch nicht so gerne werden … und Ravenclaw? Dort sollen die ganzen Nachdenker sein … ich würde eher meinen Bruder als solch einen einschätzen … er war für seine 12 Jahre schon ein richtiger Philosoph manchmal, was ich mit meinen fast 14 Jahren nicht behaupten konnte … aber ob ich so mutig war, wie es den Gryffindors nachgesagt wurde, wusste ich auch nicht … außerdem soll es in Gryffindor eine Gruppe geben, die immer wieder Unruhe stiftet … ich glaube sie hießen Rumtreiber … aber wer da alles drinnen war und wie viele konnte ich nur erahnen.
Ich schüttelte meinen Kopf um meine Gedanken zu klären und betrat nun wieder das Abteil von meinem Bruder und mir. Ich hätte erwartet, dass alles so war wie ich es verlassen hatte, doch da hatte ich mich wohl geirrt. Mein Bruder saß nämlich nun mit allerlei Süßigkeiten auf dem Schoß und neben sich da und sah mich aus großen Augen und mit Schokolade im Mund an. Bei dem Anblick musste ich lachen und setzte mich neben ihn.
“Wo hast du das denn alles her?“, fragte ich verwundert. Er schluckte den Rest seiner Schokolade runter und räusperte sich kurz. “Kurz nachdem du gegangen bist kam eine Frau und die hat Süßkram verkauft … und ich konnte nicht widerstehen …“, den letzten Teil murmelte er nur noch schuldbewusst, was mich erneut lachen ließ. “Ist ja nicht schlimm, Milo … solange du mir was abgibst.“, er nickte und reichte mir die Hälfte seiner Süßigkeiten, die ich mit auf meinem Platz nahm.
Wir saßen jetzt also mit einer riesigen Menge an Süßigkeiten in unserem Abteil, welches nun nicht mehr in Schweigen gehüllt war. Immer wieder erzählten wir uns gegenseitig irgendwelche Witze, oder brusteten los, wenn wir versuchte die Schokofrösche in unsere Münder springen zu lassen. Einmal habe ich es auch geschafft, habe mich dabei allerdings an der Schokolade verschluckt, weshalb ich die nächsten fünf Minuten damit verbracht wie eine verrückte zu husten, was mein Bruder mehr als amüsant fand. Als ich mich schließlich wieder beruhigt hatte blickte ich ihn böse an, was ihn sofort zum verstummen brachte, doch dass Lächeln wich nicht mehr aus seinem Gesicht ...
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†Ich war's nicht† - [Sirius Black FF]
Fanfic"Ich war's nicht." Ich öffnete ruckartig meine, von Tränen verklebten, Augen und starrte ihn mit offenem Mund an. "Wa ... was?", meine Stimme brach. "Ich war's nicht." 'Ich war's nicht', seine Worte halten in meinem Kopf nach. Immer und immer wieder...