Es vergingen weitere Wochen, in denen ich Hinweisen folgte und die Sorgen meiner Freunde ignorierte. Langsam kam mir der Verdacht, dass sie mich von meiner Aufgabe abhalten wollten … aber warum sollten sie dies tun? Sirius ist doch auch mit ihnen befreundet! Ich kann mir einfach keinen Reim daraus machen.Seufzend legte ich meinen Zauberstab auf den Schreibtisch und wandte mich von diesem ab. Meine Knochen knacksten, als ich mich von dem alten, hölzernen Stuhl erhob und aus meinem Arbeitszimmer schritt. Ich saß den ganzen gestrigen Tag vor einigen Unterlagen und bin dann irgendwann spät Nachts, auf dem harten Stuhl, eingeschlafen. Kein sehr bequemer Ort zum Schlafen und Ausruhen.
Anstatt in meine Küche zu gehen und mir dort einen Kaffee zu machen, beschloss ich erst einmal einen Spaziergang zu machen, da nun auch nicht so viele Menschen unterwegs sein würden und ich somit relativ für mich alleine sein würde. Ich zog mir meinen Mantel und Schuhe an, während ich nachdenklich in eine Ecke meines Hauses starrte.
Nebel hing in der Luft, als ich das Haus, immer noch in Gedanken versunken, verließ, und war wie ein schützender Umhang um die Erde gelegt. Atemwolken bildeten sich vor mir, lösten sich aber nach kurzer Zeit auch schon wieder auf. Dies ließ mich daran erinnern, dass der Herbst bereits vor der Tür stand und nur noch darauf wartete hineingelassen zu werden.
Langsamen Schrittes lief ich, meine Hände wieder in meinen Jackentaschen vergraben, los und blickte mich um. Die Fenster der Nachbarschaft waren noch immer von Jalousien oder Vorhängen verdeckt und das Innenleben somit vor neugierigen Blicken geschützt.
Den Kopf schüttelnd wandte ich mich von den Häusern ab und ging nun mit den Blick gegen den Boden gerichtet weiter. Tatsächlich tat es gut einfach mal einen Spaziergang zu machen, wenn niemand an einem vorbei rannte, der die Ruhe zerstören konnte. Dazu kam noch, dass man seinen Gedanken einfach freien Lauf lassen konnte, ohne dauernd an eher unangenehm Dinge erinnert zu werden.
Sehr lange wurde mein erholsamer Spaziergang allerdings nicht, da es mich bald schon in meinen Fingerspitzen und an meinen Zehen fror, weshalb ich umdrehte und zu meinem Haus zurück wanderte.
Zuhause angekommen wollte ich mir einen Kaffee machen, um mich ein wenig aufzuwärmen, und mich dann eigentlich schon wieder an die Arbeit machen, doch ich wurde etwas … überraschend empfangen.
In meinem Wohnzimmer standen nämlich einige mir nicht ganz so bekannte Personen, zusammen mit Remus und Dumbledore. Verwirrt blieb ich mit einer hochgezogenen Braue im Türrahmen stehen und starrte die Personen, die auf meinem Sofa saßen, an.
“Wa … was geht hier vor?“, fragte ich, während sich in mir ein ungutes Gefühl ausbreitete. Einer der mir fremden Personen stand auf und starrt mich, genau so wie alle anderen, ausdruckslos an. “Miss Antonnett, wir sind hier, da sich ihr … mentaler Zustand seid geraumer Zeit immer mehr … verschlechtert.“, versuchte er die grausame Wahrheit schön zu reden. Entsetzt stolperte ich zurück. Das konnte nicht sein, die glaubten doch nicht wirklich, dass ich … verrückt war, … oder?
Hilfesuchend blickte ich zu Remus und Dumbledore, wobei mich Erstgenannter voller Schuld und Reue ansah. Das konnte er mir doch nicht antun … er … sie dachten es auch …
Ich schnappte lauthals nach Luft, dreht auf den Absatz um und rannte in mein Arbeitszimmer. Dort schloss ich die Tür mit einem Zauber zu, der sie wenigstens für eine kurze Zeit aufhalten konnte … solange würde ich noch einen Brief an Sirius schreiben.
Sirius,
Ich befürchte, dass dies der letzte Brief für einige Zeit sein wird.Remus … Dumbledore … sie alle glauben, dass ich verrückt geworden bin. Sie wollen mich in eine Psychiatrie stecken … ich werde versuchen da wieder raus zukommen … so schnell wie möglich.
Ich muss mich beeilen, mein Zauber wird sie nicht allzu lange aufhalten. Ich liebe dich, Sirius, dass werde ich immer … es tut mir so Leid.
Deine Marabella
Schnell steckte ich den Brief noch in einen Umschlag und zauberte ihn dann weg. Auf das Siegel verzichtete ich dieses Mal, da ich sowieso keine Zeit mehr hatte, denn keine Sekunde später flog meine Tür auf.
Ich wurde gepackt und nach draußen gezerrt. Meinen Zauberstab haben sie mir abgenommen, bevor sie mich in eine Kutsche drückten. Und obwohl ich mich mit Händen und Füßen gewehrt hatte, konnte ich es nicht verhindern. Ich stand an der Tür und blickte aus dem kleinen Fenster. Diese Situation erinnerte mich nur allzu sehr an die Verhaftung von Sirius, … nur aus einer anderen Perspektive.
Remus stand da zusammen mit Dumbledore und beobachteten mich, während langsam die Erkenntnis in meinen Augen aufblitzte … sie beide glaubten ich wäre verrückt geworden! Doch das aller schlimmste war, dass sie … sie beide nie an Sirius' Unschuld geglaubt haben! Niemand hatte das … die ganze Zeit nicht … niemals.
Ich blickte sie traurig und entsetzt an. Tränen stiegen mir in die Augen, doch ich blinzelte sie weg. “Wie könnt ihr mir das nur antun!? Er zählt auf mich! Wie könnt ihr ihm dies nur antun?! Er war euer Freund! … Ich hasse euch!“, schrie ich zornig und schlug mit meiner Hand gegen die Gitter.
Wie konnten sie nur? Verzweifelt wendete ich mich von dem Fenster ab, als die Kutsche losfuhr und kauerte mich in einer Ecke zusammen. Sie haben mich verraten! Mich und Sirius. Und nun kann ich mir von Psychologen anhören, dass ich den Verstand verloren habe!
Warum haben sie mir das angetan? Schluchzend lehnte ich mich gegen die Holzwand und vergrub mein Gesicht in meinen Knien. Nun kann ich Sirius nicht befreien, dabei habe ich gerade eine heiße Spur gefunden, die ziemlich vielversprechend aussah, doch damit wird wohl nichts mehr …
~
Es war ein Tag wie jeder andere in Askaban … trostlos, kalt und einsam. Nur der Gedanke, dass es wenigsten eine Person auf der Erde gab, die zu hundert Prozent an seine Unschuld glaubte, gab ihm die Kraft weiter zu leben. Es war nun schon so lange her seitdem er sie gesehen hatte. Fünf Jahre.Eine lange Zeit, die er jetzt schon in einer kleinen Zelle verbrachte. Ihre Briefe musste er zwar jedes Mal zerreißen und aus dem winzigen Fenster werfen, damit sie nicht entdeckt wurden, doch die Tatsache, dass sie ihm jeden Monat einen weiteren schrieb machte ihn … glücklich.
Auf seiner alten, harten Matratze liegend starrte er an die Decke und dachte nach. Auch wenn sie ihm zwar jedes Mal schrieb, dass sie Hinweise verfolgte, verlor er langsam den Glauben daran jemals wieder hier raus zukommen.
Die See unter ihm tobte und meterhohe Wellen klatschten gegen die Klippen. Am Anfang konnte er dadurch nie wirklich schlafen, doch inzwischen hatte er sich daran gewöhnt.
Es erklang ein leiser Knall und anschließend flog ein Brief auf seine Brust. Erstaunt blickte er darauf und nahm ihn vorsichtig in seine Hand. Sein Zeitgefühl war zwar nicht mehr wirklich intakt, aber ein Monat war seid ihrem letzten Brief sicher noch nicht vergangen, da war er sich ganz sicher.
Zögernd öffnete er den Brief und laß sich die wenigen Zeilen durch. Immer und immer wieder laß er sie sich durch, konnte dennoch nicht glauben, dass es die Wahrheit sein sollte, die hier schwarz auf weiß stand.
Sie, seine Marabella, wurde in eine Psychiatrie gesteckt … wegen ihm … weil sie ihn hier rausholen wollte. Wütend ballte er seine Hände zu Fäusten und zerknüllte damit ihren Brief, ihren letzten … wie er sich denken konnte.
Aufgebracht setzte er sich auf die Bettkante und legte sein Gesicht in seine Hände. Das konnte doch nicht wahr sein … es ist alles seine Schuld. Zornig schmiss er den Brief in eine Ecke seiner Zelle und schlug mit seiner Faust gegen die kalte Steinmauer. Seine … Schuld … alles seine …
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Soooooo .... xD
Ich wünsche fröhliche Weihnachten und .... einen guten Rutsch ins Neue Jahr ... mal schauen, ob ich noch ein Kapitel dieses Jahr hochlade, sind ja Ferien, aber ich schätzte eher nicht
Naja mal schauen.
Ich hoffe euch gefällt das Kapitel ... ich hab versucht etwas “Unerwartetes“ zu schreiben ... oder halt spannend ... ich glaub ... es is ganz gut :D. ... hoff ich mal
Mal schauen was mit Mara passiert und wie es Sirius jetzt ergeht, wenn er keine Briefe mehr bekommt D:
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†Ich war's nicht† - [Sirius Black FF]
Fanfiction"Ich war's nicht." Ich öffnete ruckartig meine, von Tränen verklebten, Augen und starrte ihn mit offenem Mund an. "Wa ... was?", meine Stimme brach. "Ich war's nicht." 'Ich war's nicht', seine Worte halten in meinem Kopf nach. Immer und immer wieder...