Als wir an einem Haus im Wald angekommen waren, stockte mir der Atem. Es war das Ebenbild vom Haus der Cullens. Sie stieg aus, ihre Gesicht war gerötet. ,,Wow, das ist ja der Wahnsinn.' ',brachte ich heiser heraus. ,,Naja..'' Sie strich sich eine Haarsträhne hinters Ohr, sie schien sich dafür zu schämen. ,,Ich finde euer Haus sieht genauso aus, wie dass der Cullens.'' ich grinste und sie lachte. ,,Ich sehe das mal als Kompliment, aber das habe ich schon Öfter gehört.'' Sie lächelte, stapfte die steinerne Treppe hinauf und schloss die Tür auf. Als wir in dem Flur standen, stieg mir die Mischung aus Himbeeren und Zimt in die Nase. ,,Tut mir leid, meine Mutter liebt Duftkerzen.'' Ich sah mich um. Gemälde, Statuen und Vasen der verschiedensten Arten. Das Haus war modern eingerichtet, Gina schien hier überhaupt nicht reinzupassen. ,,Kommst du?'' Sie riss mich aus den Gedanken, sie stand da auf der Treppe und schien auf mich zu warten. Langsam und in Gedanken versunken schlurfte ich die Treppen hinauf, studierte jedes Bild, was hier hang, jedes schien seine eigene Geschichte zu schreiben. ,,Die letzte Tür links ist mein Zimmer, ich ziehe mich nur kurz um.'' Sie zog die Tür hinter sich zu, schloss ab. Ich lief zu der letzten Tür links, öffnete sie und wurde mit einem Geruch von Schokolade und Waschmittel überrascht. Ihr Bett stand in der Mitte, ihre Wände waren hellblau gestrichen, verziert mit Lichterketten, Bildern und Bildern von Ländern. Sie wollte verreisen, liebte Abenteuer. Ihr Schreibtisch war geordnet, ihr Schrank war groß, der Spiegel darin zeigte mich, meine dürren Beine, mein blasses und Knochiges Gesicht und meine Augenringe. Man könnte mich für eine Leiche halten. Gina riss die Tür auf, begrüßte mich mit einem Lächeln. ,,Home Sweet Home.'' Sie lächelte, setzte sich auf ihren Schreibtisch. ,,Das Zimmer passt zu dir.'' Gina trug mittlerweile eine kurze, weiße Shorts und eine blaue Bluse. ,,Findest du?'' Ich nickte. ,,Du passt nicht zu dem Modernen Flair, was dieses Haus ausstrahlt, sondern du passt eher zu dem Gemütlichen, verträumten, ein Hauch von Abenteuer.'' Sie nickte und wir lächelten. ,,Meine Familie und meine Schwestern sind ganz anders.'' Sie lachte leicht. ,,Sie sind alle in der Firma meiner Eltern tätig. Ständig haben sie Geschäftstermine und Essen mit irgendwelchen Firmen.'' Ich setzte mich auf ihre Bettkante. ,,Hatten sie früher mehr Zeit für dich?'' Sie schüttelte den Kopf, jedoch ohne mich anzusehen. ,,Aber ich bin es gewohnt.'' Aufeinmal lächelte sie wieder. Sie war stärker, als ich es je sein werde. ,,Hast du Lust auf Ofenpizza, kalte Getränke und einen Film?'' Sie grinste, stand schon startklar an der Tür, als ich nickte.
Als wir die Ofenpizza in den Ofen geschoben hatten, ließen wir uns auf die Couch sinken und schauten einigen Werbespots zu. ,,Kennst du Louis schon lange?'' , traute sich Gina zu fragen und ich nickte. ,,3 Jahre, wir haben uns damals in einer Bar kennengelernt.'' Ich lachte kurz auf. ,,Weißt du denn noch, wie die Bar hieß?'' Ich schüttelte den Kopf. ,,Ich glaube damals war ich zu Betrunken um dir das zu merken.'' Sie begann zu Lachen und es klang so schön und so echt. ,,Ich kenne Louis seit 2 Jahren. Er ist echt ein toller Typ.'' Sie biss sich grinsend auf die Unterlippe. ,,Hattet ihr zwei mal etwas miteinander?'' Sie schüttelte energisch den Kopf, lachte dabei. ,,Oh Gott, nein, seine Freundin würde mich umbringen.'' ,,Du kennst Deborah?'' Sie lächelte und nickte. ,,Durch sie habe ich Louis kennengelernt.''
Wir redeten noch sehr viel, über Gott und die Welt. Es gefiel mir, dass sie bei politischen Themen genauso launisch und laut wurde wie ich. Wir lachten viel, ich ärgerte sie hin und wieder mal. Es war eine der wenigen Abenden, an denen ich mich wohlfühlte unter Obhut von anderen Menschen zu sein. Sie schien keine Vorurteile zu haben, sondern versuchte die Menschen zu verstehen und kennenzulernen bevor sie voreilige Schlüsse zog. Sie machte sich ein ganz eigenes Bild der Welt. Trotzdem beschäftigte sie Etwas. Sie wirkte so lebensfroh, dennoch war das nicht alles, es steckte mehr dahinter, wie eine Fassade.
Nun standen wir hier, peinlich berührt vor ihrer Haustür und starrten uns an. ,,Also dann, wir sehen Uns.'' Sie lächelte, begann die Tür leicht zu schließen. Ich lächelte ebenfalls und drehte mich um.
Es war wirklich ein schöner Abend.
Nach langem Fußweg, ohne über irgendwelche negativen Dinge nachzudenken, war ich froh, endlich an der Pension angekommen zu sein um mich endlich Schlafen zu legen, doch Kyle, machte mir einen Strich durch die Rechnung. Er saß auf der Holzbank vor der Pension, wurde durch eine grelle Straßenlaterne beleuchtet. Seine Haare waren zersaust, seine Jeans zerrissen. ,,Mensch, alter, was machst du denn hier?'' Er sah zu mir auf, er wirkte schwach. ,,Hast du vielleicht eine Zigarette für mich?'' Ich nickte, griff in meine Jackentasche und gab ihm eine. ,,Hast du vielleicht auch Stoff?'' Seine Stimme wurde mit jeder Silbe leiser. ,,Alter, du weißt dass ich seit einem Jahr weg von dem Zeug bin und du eigentlich auch.'' Er schaute auf den Boden. ,,Ich halte es aber nicht mehr aus, meine Alten machen schon wieder Stress.'' Jetzt lagen meine Nerven doch noch blank. ,,Sei froh, dass sie dir Stress machen! Sie sorgen sich um dich und hör endlich auf, dich mit Drogen vollzufressen!'' Ich boxte ihm gegen die Schulter, er jaulte auf. ,,Musst du immer so fest zuschlagen?'' Er packte sich an die Stelle, stöhnte auf. ,,Kyle, ich will dass du dein Leben in den Griff bekommst. Es hat alles so gut angefangen, du lebst wieder bei deinen Eltern, such dir endlich einen Job.'' Meine Stimme wurde mit Ende immer rauer. Ich war der Mensch unserer 'Clique', der sich immer um alle kümmerte, der jeden zurechtwies, wenn er seine Eltern beleidigte. Trotz, dass ich keine elterliche Liebe kannte, fand ich, sollte jeder Mensch seine Eltern lieben und mit Respekt behandeln, die noch welche hatten. ,,Du hast ja Recht, tut mir leid.'' ,,Wie kommst du nachhause?'' Er zuckte mit den Schultern. ,,Ich hab kein Geld.''
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Fates - Harry Styles
FanfictionEr- ein Junge, der seine leiblichen Eltern nicht kannte, sie gaben ihn weg, vollkommen alleingelassen, zurückgeblieben in einer Pension, sein bester Freund - seine einzige Stütze. Sie- ein Mädchen mit wohlhabenden Eltern, wundervolle Schwestern und...