Bäckerei

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Während der stillen Auto fahrt hänge ich wie so oft meinen Gedanken nach. Diesmal aber nicht, wie in letzter Zeit immer öfter, an Dad und Jimi sondern an Logan und die Entscheidung von Königin Os. Mittlerweile ist mir auch klar warum mein Vater mir nicht gesagt hat, das Logan für mich vor her bestimmt wurde. Wie kann man es ihm auch verübeln? Seine Frau wurde von einem Werwolf getötet und seine einzigste Tochter wird einem Werwolf versprochen. Logan ist in zweiter hin Sicht, auch kein schlechter Fang. Er ist liebevoll und hilfsbereit wie ich es auch mitbekommen habe...besonders zu seiner Mutter und Nick. Auch wenn Emily etwas hatte, kam er sofort zu ihr und half seiner Großmutter. Selbst wenn Max keine Kraft mehr aufbringen konnte, übernahm er das. Gegenüber seinem zukünftigen Rudel, benahm er sich korrekt. Die einzigste Frage die sich mir stellt ist, was wäre wenn? Was wäre wenn ich mich für ihn entscheide? Müsste ich dann auch ein Werwolf werden? Wenn dies so wäre könnte ich es nicht überleben! Ich liebe meine Floße und sie ist auch die einzigste die mich mit meiner Mutter verbindet! Was wäre wenn ich mich gegen ihn entscheide? Er würde durch drehen...das hat man schon gesehen, als ich ihm das erste mal gesagt habe ich möchte nicht seine Mate werden! Er würde komplett ausrasten, um sich schlagen und am Ende....am Ende jemanden umbringen! Bei diesem Gedanken gefriert mir mein Blut in den Adern. Das ist das letzte was ich will! So wie ich feststelle sitze ich in einer Zwickmühle. Schon oft habe ich mir vorgestellt wenn Logan kein Werwolf wäre. Dann würden wir uns entweder nie getroffen haben oder es wäre wunderschön gewesen. Ich streite nicht ab, das ich mich in den letzten Tagen noch mehr in ihn verliebt habe, als ich es eh schon war. Ich brauche von irgendjemanden Hilfe! Mom wüsste was zu tun ist! Warum ist sie nicht bei mir?! Warum! "Worüber denkst du nach?" fragt Logan mich plötzlich und schaut mich kurz an, um dann wieder auf die Straße vor sich zu blicken. Stumm schlucke ich und verflechte meine Finger in einander. "Über meine Mom" flüster ich leise und verfolge die vorbei ziehenden Gebäude an der Straße. "Erzähl mir von ihr...wie war sie?" fragt er nach kurzen zögern und biegt in eine kleinere Straße ein. "Du willst wirklich das ich dir von meiner Mutter erzähle?" frage ich verblüfft und schaue ihn an. Doch er konzentriert sich weiter auf die Straße, auf den der schwarze Jeep lang fährt. Stumm nickt er und leckt sich einmal über die Lippen. Seufzend schließe ich meine Augen und fülle mich plötzlich wohl...nicht nur 'ich kenne ihn'- wohl, sondern sauwohl. Also beschließe ich ihm von meiner Mutter zu erzählen. "Sie...sie war wie jede Mutter die beste für uns. So liebevoll und streng zu gleich" fange ich an und schwärme in den höchsten Tönen von ihr. Logan hört mir aufmerksam zu und drängt mich nicht, wenn ich mal kurz stocke. Wenn es mir mein kleines Herz zerreißt, als mir klar wird das ich so etwas nie wieder spüren werde. Nie wieder! Als er den Wagen abstellt und sich im Sitzt entspannt zurück lehnt, spüre ich eine einzelne Träne über meine Wange laufen. "Ich vermisse sie" hauche ich und schaue ihn an. Meine Hände zittern, während ich eine Strähne hinter mein Ohr schiebe. Plötzlich reißt er die Tür auf und steht im nächsten Moment neben mir. Die Tür weit offen, auf dem Parkplatz vor dem Einkaufsmarkt. "So sehr" schluchze ich leise und vergrabe mein Gesicht in meinen Händen. Dann merke ich seine Arme um meinen Körper. Wie er mich zu sich dreht und fest an seine Brust drückt. Leise lasse ich meinen Tränen freien Lauf. So was ist mir noch nie passiert! Ich habe noch nie vor jemand anderen Geweint wegen meiner Mutter! "Ich bin ein emotional beladendes Frack" sage ich entschuldigen und richte mich wieder auf. Seine Hände lässt er auf meinen Rücken und streicht weiter beruhigen meinen Rücken. Aufmunternd lächelt er mir ins Gesicht. "Lass uns Einkaufen gehen...da kommst du auf andere Gedanken" sagt er leise und richtet mir mein Gerades Pony, das mir wild in die Augen hängt. Leicht lächelnd hüpfe ich aus dem großen Wagen und folge Logan ins Gebäude. Womit habe ich ihn bloß verdient? Königin Os hätte auch einen ganz anderen auswählen können! Ob ich eine gute Mate wäre?, schießt es mir plötzlich durch den Kopf. Mit dieser Frage fängt mein Herz an schneller zu klopfen. Während Dad und Jimi eingesperrt sind, habe ich keine anderen Probleme, als mir darüber den Kopf zu zerbrechen?! Aber irgendwo ist die Sache auch wichtig! Schweigend gehen wir durch die Gänge und sammeln alles ein was Anna aufgeschrieben hat. Hauptsächlich Fleisch versteht sich. Logan hat mir die Liste in meine Hand gedrückt, als er sich gerade in eine Tiefkühlkiste bückt. Mein Blick fällt umgewühlt auf sein Hinterteil und ich muss leider Gottes zu geben, das selbst Jungs einen geilen Arsch haben können. Mit Roten Wangen schaue ich schnell weg und überfliege den Zettel. Ganz unten steht in krakeliger Schrift 'Knaberzeug' geschrieben und ich kicher leise. Nicki! "Was ist?" fragt Logan und zieht sich sein Shirt wieder zurecht, da es etwas hoch gerutscht ist. Bei den Gedanken wir er heut früh vor mir lag, wird mir noch wärmer und ich räusper mich kurz. "Nick hat noch was auf den Zettel geschrieben" sage ich und zeige ihm grinsend das Wort. Amüsiert verdreht er die Augen und zuckt mit den Schultern. "Gehst du das holen was er will? Ich hol das Brot für meine Mutter" sagt er und zeigt hinter sich auf die Bäckerei. Ich nicke kurz und verschwinde dann in den Gängen. Wo war das gleich noch mal? Wir mussten ja auch unbedingt in den größten Fahren! Seufzend drehe und wende ich mich, bis ich den Gang gefunden habe, wo die vielen Tüten mit den Knabbereien stehen. Innerlich jubelnd gehe ich auf und ab. Greife da zu und nehme noch die Tüte mit, bis mir ein leeres Fach auffällt. Was dort wohl stand? Neugierig gehe ich darauf zu und schaue auf das Schild. Schokobohnen! Ich liebe Schokobohnen! Die muss ich haben! Mein Blick schnellt nach oben, wo die ganzen Kisten stehen. Die Lila Box mit der Gelben Aufschrift fällt mir sofort ins Auge. Schnell flitzte ich zurück zum Korb und schmeiße alles rein, was ich bis jetzt auf den Arm hatte. "Logan?" rufe ich und gehe auf ihn zu. Die Blonde Verkäuferin redet auf ihn ein, doch man sieht ihm an wie unangenehm es ihm ist. "Und Süßer? Woher kommst du?" schnurrt sie gerade, als ich hinter ihn trete.

Werwölfe in TexasWo Geschichten leben. Entdecke jetzt