Kapitel 1

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Um 09.10 Uhr klingelte mein Wecker. Ja ich weiß, ich kann lange schlafen. Ich geh nicht mehr zur Schule und richtige Arbeit hab ich auch nicht. Zu meinen Eltern habe ich keinen Kontakt mehr und viele Freunde hab ich auch nicht. Ich teile mir mit meiner besten Freundin Jade eine kleine WG im Ghetto-Viertel von London. Hier sind Schlägereien, Drogenhandel und illegale Autorennen Alltag. Das Geld ist sehr knapp, wir können uns gerade mal Essen und Trinken leisten, und wenn wir etwas mehr haben als sonst, leisten wir uns noch ein neues Paar Schuhe oder Shampoo. Unsere Wohnung hat genau vier Zimmer. Jade und ich teilen uns ein Zimmer zum schlafen, ein kleines Bad, ein schmaler Flur und eine Küche die kaum benutzt wird. Wir essen in der Woche mindestens zweimal Makkaroni mit Käsesauce, da die Zutaten billig sind.

Ich schlüpfte aus meinem Bett und zog die Gardinen zur Seite. Ich hörte Jade knurren, sie zog die Decke über ihren Kopf. Ich verdrehte die Augen und verschonte sie noch für eine halbe Stunde. Ich schnappte mir Klamotten aus der Kommode und ging ins Bad. Wir hatten kühles bis warmes Wasser. Man konnte es gerade noch so vertragen. Ich putzte mir die Zähne und stieg in die Dusche. Brr...heute hatten wir kaltes Wasser. Ich wusch meine Haare zügig und stieg so schnell ich konnte aus der Dusche. Dann zog ich mir meine Klamotten an und föhnte mir die Haare. Ja. Föhnen. Wir haben uns vor einem Jahr einen Föhn gegönnt, da wir mit nassen Haaren nicht in die Kälte gehen könnten. Als ich fertig war, zog ich mir eine Kappe über den Kopf und ging wieder in mein bzw. unser Zimmer. "Jade, wach auf." flüsterte ich. "Hm." knurrte sie. "Komm schon man." sagte ich. Keine Antwort. Okay, dann muss ich es eben mit der härteren Variante versuchen. Ich zog ihr die Decke runter und schmiss sie in die Decke. "Man Cara!" schrie sie. "Steh auf" murmelte ich und ich verschwand in die Küche um mir mein Frühstück zu holen. Wenn man das überhaupt so nennen kann. Es bestand aus einer Banane und einem Glas Wasser. Jade frühstückte meistens im Kiosk, wo sie auch arbeitete. Ihr Frühstück war ein Coffee to Go oder Kakao, oder ein Croissant. Ich hörte das Wasser plätschern, also ist Jade duschen. Ich packte meine Tasche für meinen "Job". Ich kellner in einem kleinen Cafe wo eigentlich nie was los ist. Wir beide waren eigentlich den ganzen Tag über weg um zu arbeiten. Am Wochenende hatten wir zum Glück frei. Ich schmiss in meine Tasche einen Apfel, Kaugummis und einen kleinen Notizblock wo ich rein kritzelte wenn mir langweilig wurde. Ein Handy hatte ich leider nicht, wir hattn nur ein kleines Telefon zuhause, für Notfälle. Jade kam mit einem Handtuch um sich gewickelt ins Schlafzimmer. "Hast du gestern Abend das schreien und so gehört?" fragte sie. "Nee zum Glück nicht. War ne Schlägerei?" antwortete ich. "Jep" sagte sie. Wir wohnten in einer typischen Gasse. Die Straße war sehr schmal und die Häuser sehr abgedroschen, alt und kaputt. Hier waren eingeschlagene Fenster, quietschende Türen und Geschäfte die nie auf hatten. Jade und ich waren hier die einzigst "normalen". Wir sind normal aufgewachsen und leben hier in diesem Ghetto erst seit 2 Jahren. Wir sind in dieses Loch gefallen weil Jade's Eltern tot sind, und meine Eltern sind hochnäsige reiche Schnösel, die mich mit einem typen verheirateten wollten, den ich garnicht kannte. Dadurch kam es, das Jade und ich uns zusammengetan haben und hierher gezogen sind. Ich lebe lieber hier in dem Viertel als in der Villa meiner Eltern. Ich habe den Kontakt zu ihnen abgebrochen. Jade ist wie meine Schwester. Wir vertrauen wenigen und wir kennen uns in und auswendig. "Was soll ich nur anziehen?" fragte sie verzweifelt und fuhr sich durch ihre bereits getrockneten Haare. "Wir haben ja auch so viel Auswahl" lachte ich. "Haha witzig. Sag bitte." sagte sie. "Okay, wir wär's mit schwarzer Hose und weißes Top? Darauf noch deine blaue Jacke" beriet ich sie. Sie nickte zufrieden und zog es an. Mittlerweile war es 10:30 Uhr. Ich muss jetzt losgehen, um 11:00 Uhr muss ich da sein. Ich verabschiedete mich von Jade, schnappte meine Tasche und ging in Richtung Tür. Ich schloss die Tür leise, da unsere Nachbarn bis Mittags schlafen und wenn jemand sie weckt, werden sie leicht aggressiv. Und mich mit Harry Styles oder Liam Payne anzulegen, wäre sehr mutig. Ich lief die Treppen runter und guckte schnell ich unseren kaputten Briefkasten. Keine Post, von wem denn auch? Ich öffnete die mit Graffiti bemalte Tür und ging in Richtung Café. 

Ich ging an alten Läden, Obdachlosen, Mülltonnen und Dreck vorbei. Trotz Sonnenschein, ist die Gegend hier einfach nur grau. Angekommen am Cafe drückte ich die schwere Tür auf und mich empfing die staubige Luft. Ich drehte das Schild auf OPEN und zog die Rolläden hoch. Danach stellte ich meine Tasche in fast zerfallendem Spind und schaltete die Kaffee-Maschine ein. Ich machte alle Lichter an und somit war der Laden besuchbar. "Auch schon hier?" fragte mich eine Stimme von hinten. Ich zuckte kurz zusammen und drehte mich um. Mein Chef stand angelehnt im Türrahmen. "Oh, hallo." begrüßte ich ihn. Er hatte wie immer ein dreckiges Grinsen auf den Lippen. "Ich wollte nur mal nach dem rechten sehen." sagte er. Ich nickte. "Man sieht sich" verabschiedete er sich und er zwinkerte mir nochmal zu bevor er den Laden verließ. "Tschüß" murmelte ich. Wie ich ihn hasse! Er ist so...so pedohaft. Aber ich brauche das Geld. In meinen Gedanken versunken wischte ich die Tische. Ein alte, verschrumpelte Frau humpelte in den Laden rein. Ich stellte mich hinter die Theke und lächelte sie an. Sie setzte sich hin und guckte mich erwartungsvoll an. Ich ging zu ihr. "Bitteschön, was darfs denn sein?" fragte ich sie mit meinem gefakten, süßem Lächeln. "Ein Stück Käsekuchen" murmelte sie. Ich nickte und ging in Richtung Theke. Oh Nein. Der Kuchen hatte auch schon seine besten Tage hinter sich. Er war schon leicht gelblich. Shit, was soll ich denn jetzt machen?! Ich nahm einen gelben Teller, damit es nicht so auffällt. Die Alte ist doch eh bestimmt blind...

Ich packte den Kuchen auf den Teller und fügte noch eine Gabel und Serviette dazu. "Soo bitteschön" sagte ich zu ihr und lächelte noch immer wie ein Honigkuchenpferd. Sie nickte grimmig und riss mir den Teller aus der Hand. Und da sagen noch Leute, die Jugend ist respektlos. Soll sie doch den vergammelten Kuchen essen. Ich grinste noch einmal frech und ging wieder hinter die Theke. Ich kramte meinen Notizblock raus und kritzelte irgendetwas hinein. Meistens waren es Tanzposen, die ich mir ausdenke. Ich liebe das Tanzen, habe aber nur wenig Zeit und Platz dafür. Ich beobachtete die Dame, die noch immer auf dem Kuchen kaute. Endlich war sie fertig. Sie richtete sich auf und kam in Richtung Kasse. "zahlen." murmelte sie. Ich stöhnte leicht und ging zur Kasse. "Das macht dann 1,80." sagte ich und öffnete die Kasse. Sie zückte ihr Portemonnaie und rich mir das Geld. Ich nickte und sie verschwand. Noch 5 Stunden. Dann kann ich endlich nachhause.

Heey Cutiies ;*

Ich bins HazzaFreaky. Das Kapitel war jetzt aus Cara's Sicht und von mir geschrieben. Das nächste wir von ZebraCokkie geschrieben mit Jade's Sicht.

Ich hoffe euch hat es gefalln und ihr lasst nen Vote, Kommi oder Follow da <33

Love ya,

xxx HazzaFreaky

Midnight Memories - H.S & L.PWo Geschichten leben. Entdecke jetzt