Kapitel 16

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Jessica POV:
Ich zog die Tür hinter mir zu und wappnete mich schon gegen Vorwürfe und Bestrafungen, als mein Vater sagte: "Willst du deine Schuhe nicht ausziehen?" Erstaunt blickte ich auf und nickte. Ich zog meine Schuhe aus und folgte dann meinem Vater ins Wohnzimmer.
"Wer war der Junge? Ist er dein Freund?", wütend sah mich mein Vater an. Zu allem Übel waren auch noch meine großen Brüder dabei. Sie sind zwar böse, naja bis auf Link, aber haben einen ausgeprägten Beschützer Instinkt. Nur so nebenbei, falls es nicht aufgefallen ist...
Logan wollte gerade etwas trinken, als mein Vater mich das fragte, doch er zerbrach das Glas in seiner Hand. Mike verschluckte sich fast an seinem Wasser und Link zerbrach seinen Bleistift (er machte gerade Geometrie Hausaufgaben). Nun sahen mich alle an. Mein Mund war trocken und ich wusste nicht was ich sagen sollte. Ich saß einfach nur da und alles was ich rausbrachte war: "Ähh... Ähhh.."
Du musst es ihnen sagen! Nein muss sie nicht! Früher oder später kommt es so oder so raus! Dann sind wenigstens nicht alle da. Woher willst du das wissen?
Ich konnte diese Diskussion zwischen meinen Gedanken nicht mehr aushalten. "I-ich muss aufs Klo.", stotterte ich und sprintete los. Im Klo/Badezimmer angekommen, schloss ich die Tür ab und sank langsam auf den Boden. "Was soll ich nur tun? Sie werden mich sowas von umbringen! Und was werden sie erst mit Max machen?" Ich wusste nicht wieso, aber ich fing an langsam zu weinen! Auf einmal fuhr ich, wie vom Blitz getroffen, auf. Ich hatte wirklich keine Ahnung was in mich gefahren war, aber ich stand auf, ging zum Spiegel und sah mein Spiegelbild an. Meine roten Augen, meine rote Nase und auch meine roten Wangen waren nicht zu übersehen.
Eine Weile starrte ich mich so an. "Verdammt noch mal, Jessica! Du bist eine Superheldin! Was kann Dad schon tun? Dir Hausarrest geben? Dir den Kontakt mit Max verbieten? Er weiß doch, dass so etwas dich nicht aufhalten wird, dich mit ihm zu treffen! Das hat mit deinen Freundinnen doch auch nicht geklappt! Also wieso sollte es jetzt klappen?" Mit dieser Rede gewann ich den Mut runterzugehen, doch davor hielt mich meine Gedankenstimme ab: Du willst da echt SO runter gehen? Sieh dich doch mal im Spiegel an! Wasch zu erst dein Gesicht!
"Ach halt deine Klappe!", murmelte ich beleidigt, doch ich musste zugeben, meine Gedankenstimme hatte Recht. Also wusch ich mein Gesicht und ging runter. Meine Familie erwartete mich schon. "Sieh an wer vom Klo auch mal zurückgefunden hat.", scherzte Logan. "Ach halt deine Klappe!", darauf hatte ich nun wirklich keine Lust. "Hast du uns was zu sagen, Freulein?", fragte mein Vater ernst. Wirklich? Freulein? Sagt man das heute überhaupt noch?
Ich nickte. "Ja." Ich seufzte und nahm meinen ganzen Mut zusammen. "Also... Aber nicht ausrasten! Ich habe einen Freund." Eine Weile starrten sie mich nur an. "Was?", fragte ich nachdem mir das Geschweige zu lange dauerte. Mein Vater sprang auf und hielt mich an den Handgelenken fest. "Wer ist dieser Junge? Wie heißt er? Wo wohnt er?" "Ich bringe ihn um.", letzteres war Link. "Er ist mega nett und süß! Lasst ihn in Ruhe! Außerdem kennen wir uns schon seitdem wir hier sind! Also kenne ich ihn sehr gut! Und wehe ihr tut ihm etwas an, dann werdet ihr euch wünschen Mum hätte euch nie die Strampler ausgezogen und du wist dir wünschen, dass Grandma dir auch nie deinen Strampler ausgezogen hat!" Damit war meine Drohung erledigt und meine Familie starrte mich entgeistert an. Ich drehte mich um und stolzierte in mein Zimmer. "Wo ist die Rose?!", erschrocken sah ich mich um. "Stimmt! Ich habe sie bei meiner Tasche gelassen. Ich stolzierte runter, an meiner Familie vorbei, nahm die Rose und stolzierte wieder in mein Zimmer. "Warst du das heute im Pausenhof mit dem Jungen?" Ich erschrak.
Wie ist Dad in mein Zimmer gekommen?
"Wie bist du hier reingekommen? Du warst doch unten?", fragte ich anstatt zu antworten. "Ja, aber als du zu deiner Rose gegangen bist, bin ich hochgekommen. Und jetzt meine Frage!"; sagte mein Vater ernst. "Ja, das war ich. Dad, er ist wirklich nett und charmant. Er hat mich gefragt, warum ich losgerannt bin! Dad! Er macht sich Sorgen um mich und ich bin doch kein kleines Kind mehr! Wenn du willst lade ich ihn einmal ein, damit ihr euch kennenlernen könnt! Er ist wirklich toll!", sprudelte es aus mir heraus. "Darf ich wissen wie ER heißt?" "Max." "Ist er auf deiner Schule in deiner Klasse? Hatte dieser Max was mit einer anderen? Hat er dich angefasst?", es sprudelte ebenfalls aus meinem Vater heraus. "Dad, ihm wurde übel das Herz gebrochen! So etwas wünscht er keinem! Und jetzt will ich ins Bett!", ich machte eine ausladende Geste. Mein Vater ging raus und machte die Tür hinter ihm zu. Ich seufzte und lies mich aufs Bett fallen. "Was für ein Tag!", murmelte ich. Und schließlich schlief ich langsam ein.

The Thundermans Do you love me? -PAUSIERT-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt