Ich schleife meinen erschöpften Körper ins Sekretariat. Der gewohnte dunkelbraune Teppichboden und die schneeweißen sowohl auch die beiden beigen Wänden lösen in mir ein heimliches Gefühl aus. Praktisch könnte man dieser Raum unsere Lobby nennen, da sich hier die meisten Leute von verschiedenen Abteilungen treffen. Auch heute haben sich wieder einige Agenten auf den schwarzen Couches niedergelassen oder um den runden Tisch auf der anderen Seite des Raumes versammelt. Wortfetzen verheddern sich unverständlich in meinem Gehör, hängen in einem Wirrwarr in der Luft. Ich schnappe das ein oder andere interessante Sprachthema dabei auf, finde allerdings keine Zeit mich an diesen zu beteiligen. Mein Weg führt mich direkt zum Tresen. Taeil hat die Arme auf dessen hellhölzernen Platte abgestützt, hat irgendwelche Papiere vorliegen und starrt nachdenklich am Kugelschreiber kauend vor sich hin.
„Hyung", hole ich ihn aus seiner Versunkenheit. Meine Stimme klingt schwach, wie ein leises Hauchen, wodurch mir umso mehr meine Müdigkeit bewusstwird. Er sieht erschrocken zu mir auf.
„Yuta, du bist schon zurück?" Neugierig lehnt er sich zu mir vor. „Habt ihr sie geschnappt?"
Niedergeschlagen seufzend, muss ich gezwungenermaßen den Kopf schütteln. „Entschuldige, Taeil-Hyung." Da er ebenfalls 127u angehört – alle die im Sekretariat arbeiten tun dies nur teilweise, da sie ebenfalls ausgebildete Agenten sind und oft auf Missionen gebraucht werden – ist er auch an diesem Fall beteiligt und hat Jaehyun und mir viel Arbeit abgenommen.
„Taeyong schickt mich, wegen eines Gesundheitschecks", murre ich wenig begeistert auf seinen erwartungsvollen Blick hin. Irritiert zieht er die Brauen zusammen.
„Sie haben mich in eine Falle gelockt und ich habe wahrscheinlich Gift eingeatmet", schildere ich ihm beschämt, senke dabei verlegen den Kopf. Einem Agenten sollte nicht in eine billige Falle tappen, die Verbrecher entfliehen lassen und dabei beinahe draufgehen.
„Eine gute Abwechslung zu diesen ganzen widerlichen Dokumenten." Taeil wirft energisch den Stift auf den Tresen, ehe er um diesen herum an mir vorbeigeht. Erleichtert darüber, dass er in Bezug auf den Misslang schweigt, atme ich aus.
Stumm trotten wir nebeneinander her auf dem Weg zu unserer Abteilung, in Taeils Büro, wo sich vielerlei Arztmaterialien befinden. Taeil ist keinesfalls im Außendienst tätig, da er in erster Linie für die medizinische Versorgung zuständig ist. Er hat seinen Medizinabschluss mit überragenden Leistungen geschafft, sodass ihm NCT nicht wiederstehen konnte und ihn eine Arbeitsstelle anbot. NCT besitzt nicht viele Mediziner, da man im Falle einer Schusswunde meist gleich ins Krankenhaus fährt. Deswegen haben diese oft keine Aufträge zu erfüllen. Einer der Gründe weswegen Taeil im Sekretariat arbeitet oder uns bei der Recherche hilft.
In meinem inneren belanglosen Monolog gefangen, bemerke ich kaum, wie wir die Treppen bis zum dritten Stockwerk erklimmen. Lediglich bemerke ich meine schweren Schritte und wie schlaff meine Glieder geworden sind.
Ich schleife meinen Körper praktisch durch den Flur bis zu der weißen Tür, die einem in großen, schwarzen Buchstaben den Namen unserer Abteilung förmlich entgegenruft.
Gerade will Taeil seine Schlüsselkarte einsetzen, da wir die Tür schwungvoll von innen geöffnet. Synchron schrecken Taeil und ich zurück, als auf einmal Doyoung vor uns steht.
„Entschuldigt, ich wollte euch nicht erschrecken." Ein amüsiertes Grinsen umspielt seine Lippen, wodurch seine Aussage weniger glaubwürdig erscheint.
„Wo gehst du denn hin?", erkundigt sich Taeil mit tadelndem Blick, die Arme fest verschränkt. „Solltest du nicht eigentlich Mark im Auge behalten." Doyoung zieht eine Schnute.
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Blue Smoke
Фанфик"Tick, Tack, Tick, Tack - der Zeiger wandert schnell über das Ziffernblatt. Die silberne Kette der kleinen Uhr klimpert melodisch, als sie auf der dunkelhölzernen Tischplatte auftrifft. Tick, Tack, Tick, Tack - Der Laut, wie eine Stimme in meinem O...