Kapitel 7

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Lupasuna heulte auf. Ich hatte die Kontrolle über mich verloren und etwas zu fest auf ihre Wunde gedrückt. Erst jetzt viel mir auf, dass ihr sonst so weißes Fell, getränkt von Blut war. Doch es war nicht nur ihr eigenes. Ich sah in ihre treuen Augen. Sie waren so voller Liebe, Vertrauen und Loyalität. Ich dachte an ihre Vergangenheit. Wir hatten beide nur uns. Niemand anderer, außer uns beiden, war hier in dieser trostlosen Landschaft. Meine hübsche Wölfin war damals Mitglied eines großen Rudels gewesen. Sie war  noch ein Welpe und wurde immer von allen Mitgliedern beschützt. Doch eines Tages griffen fremde Ninjas ihr Versteck an und schlachteten diese wunderschönen und gefährlichen Tiere, einen nach den anderen ab. Als letztendlich noch wenige übriggeblieben waren, auch ihre Mutter, reiten sie sich um den Nachwuchs, von dem nur noch Lupasuna übrig geblieben war. Sie waren dabei zu verlieren. Ich war zu dieser Zeit selbst noch ein kleines Mädchen, alleine, ängstlich und vollkommen verwirrt. Ich konnte meine Kraft nicht kontrollieren und war unberechenbar. Jedes noch so kleine Gefühl konnte diese Macht entfesseln. Und als ich auf den Kampf zwischen den Menschen und Wölfen traf und somit all die toten Tiere sah, konnte ich mich nicht mehr zurückhalten. Mit meinem Wutausbruch rettete ich das Rudel doch die Männer hatten Verstärkung. Sie töteten den Rest der Tiere. Ich konnte sie nicht alle retten. Nur meine treue Gefährtin und ich hatten überlebt. Seitdem passen wir immer aufeinander auf. Geht es einem schlecht, so fühlt sich auch der andere unwohl. In all dieser Zeit hatte ich die Sprache der Wölfe kennengelernt. Ich spürte einen Stich im Herzen. So oft hatte ich mir vorgeworfen, nicht alles gegeben zu haben. Dass ich mehr hätte retten können. Doch es nutzte nichts. Unter meinen Händen spürte ich, dass sich Lupasunas Atmung wieder stabilisierte. Ich holte etwas Schnee und band es um ihre Wunde. Dann legte ich ihren Kopf auf meinen Schoß und streichelte sanft darüber. Solange bis sie ihre, im Mondlicht funkelnden, Augen schloss und einschlief. All die Ereignisse, die in den letzten Tagen passiert waren. Die Erinnerungen, die zurückgekehrt waren. Die Shinobis aus Suna. Was wollten sie hier? Warum hatte ich meine Choku-Form angenommen? Zuerst war es mir nicht aufgefallen, doch jetzt bemerkte ich, dass all diese Momente, an die ich mich erinnerte, mit meiner Zeit in Suna zu tu  hatten.

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