Ich war noch so jung und hatte meine Mutter verloren. Ich saß an ihrem Bett mit ihrer Leiche darauf und weinte, schluchzte und hatte Mühe nicht vor Erschöpfung umzufallen. Immer und immer wieder wurde mir kurz schwarz vor Augen. Wieso kam denn niemand? So laut wie ich geschrien hatte, hätte mich die gesamte Nachbarschaft hören müssen. Doch als ich kurz aufhörte zu heulen, bemerkte ich, dass vollkommene Stille herrschte. Was war passiert? Mit meinen gesamten übrig gebliebenen Kräften richtete ich mich unter Schmerzen auf. Doch diese unglaublichen Qualen kamen nicht von körperlichen Wunden. Nein. Im Gegenteil. Ich war komplett unversehrt. Dieser Schmerz kam von woanders. Er lag tief in meinem Herz verankert und brachte meine dünnen und zarten Beine zum Zittern, meine Arme zum Krampfen und meinen Atem zum Stocken. Ich quälte mich zur Tür und lehnte mich dagegen. Ich spürte wie etwas meine Finger entlanglief und bei den Spitzen gesammelt wurde. Als ich schließlich darauf blickte, erkannte ich, dass dieses Etwas Blut war. Es tropfte von meiner Hand und landete auf dem Parkettboden, auf dem sich bereits eine Lache gebildet hatte. Obwohl es kaum zu vernehmen war, wie der Tropfen auf die Flüssigkeit traf, sich mit ihr verband und nun kleine Wellen hinterließ, so hallte dieser Laut in meinen Ohren wieder. Es war kaum auszuhalten. Ich konnte mir nur denken, wie schlimm ich ausgesehen haben musste. Denn meine Augen, die vor Schreck weit aufgerissen waren und der Schock, der tief in meinen Adern lag, in ihnen wiedergespiegelt wurde, waren von meiner ganzen Weinerei gerötet. Mein gesamter Körper bebte und ich ertrug diesen ungeheuren Schmerz nicht.
In einem Tempo, das man kaum als Gehen hätte bezeichnen können, schritt ich den Flur unseres Hauses entlang. Immer noch an der Wand gelehnt und denselben Ausdruck im Gesicht, der von einem starken, unheilbaren Trauma zeugte. Es war als würde sich nur mein Körper bewegen, ich hatte keinerlei Willenskraft, keine Ahnung was geschehen war. Meine Gedanken waren wirr durcheinander und ich war nicht in der Lage sie zu ordnen. Ich war bei der Treppe angekommen. Meine, immer noch blutigen Hände, die eine lange rote Spur an der Wand hinterlassen hatten, klammerten sich nun an das Geländer, das sich, trotz der hohen Temperatur, unglaublich kalt anfühlte. Generell alles fühlte sich wie vereist an und ich spürte die klaffende Leere, die sich langsam in meinem Herzen ausbreitete. Bei jedem zweiten Schritt, fiel ich fast die Stufen hinunter. Ohne es bemerkt zu haben, rannte ich beinahe an die Tür, doch ich konnte mich noch rechtzeitig abbremsen und blieb unmittelbar davor stehen.
Ein Klopfen. Das Geräusch einer geballten Faust die auf das Holz traf. Dieser plötzliche Störenfried brachte mich aus der Fassung und lies mich zusammenzucken. Normalerweise wäre ich sofort zur Schallquelle gerannt und hätte sie aufgerissen. Voller Neugierde wer das wohl sein mochte. Doch jetzt war nicht mehr normalerweise. Ich hatte keine Mutter mehr und wusste nicht wo mein Vater war. Ich war ein Kind mit Blut beschmiert, völlig verängstigt und nun auch ein Halbwaise. Ich traute mich nicht das, für mich, riesige und schwere Stück massives Holz in Bewegung zu versetzen. Wahrscheinlich sah ich aus wie ein Reh das vom Jäger erwischt worden war. In eine Ecke gedrängt und nur auf den Tod wartend. Die Augen voller Furcht und Hoffnungslosigkeit und am ganzem Körper zitternd. Kurz: Mitleidserregend.
Bevor ich mich verstecken oder auch nur in Deckung gehen konnte, wurde ich mit solcher Wucht zurückgeworfen, dass ich auf meinem Hintern landete. Immer noch mit erhobenem Bein stand da ein Mann. Groß, mit bleichem Gesicht, das mit Narben überseht war und die Haut daher seltsam gespannt aussah. Als hätte man sie hinter der Kapuze die er trug mit einer Wäscheklammer befestigt. Seine Aura lies es mir kalt über den Rücken laufen und seine Augen, die stählern grau waren hefteten an mir. Ich hatte ihn noch nie zuvor gesehen, doch als er mich ansah hatte ich das Gefühl, mein Blut würde gefrieren. Hinter ihm standen zwei weitere Männer. Der eine hatte mattrote Haare und eine lange weiß-grüne Robe an. Sofort wusste ich wer er war. Der Kazekage. Ebenfalls ein furchteinflößender Mann und zu allem Überfluss auch noch Gaaras Vater... ich hätte mich gefragt was er denn hier suche doch dazu kam ich gar nicht. Der Grund war, dass nun der dritte Mann aus dem Schatten trat. Erst als ich sein Gesicht sah wurde mir bewusst wer dieser verachtenswerte und abscheuliche Mensch war. Er hatte dunkelbraunes Haar, zornige Augen die in tiefen dunklen Höhlen lagen. Im Gegensatz zu der ersten Gestalt, die emotionslos schien, konnte ich erkennen, dass der Dritte voller Hass, Abscheu und Genugtuung war. Es war mein Vater.
Ich machte Anstalten wegzurennen, doch dazu kam ich gar nicht. Der Riese packte mich an den Haaren und zog mich, ohne auch nur ein Wort zu sagen, an den Haaren aus dem Vorzimmer weg von meinem Zuhause. Das war das letzte Mal dass ich diesen Ort sah. Der Platz an dem ich aufgewachsen war, war nun nur noch eine Erinnerung, noch dazu eine äußerst schmerzliche.
Ich wurde in eine Kiste gesteckt. Eine Kiste mit wenigen Luftlöchern und ein bisschen Stroh. Wurde ich jetzt wie ein Tier behandelt? Konnten sie das einfach tun? Ich wusste es nicht. Ich schrie einfach nur. Ich schrie und schrie und hörte nicht auf. Ich war ein kleines Kind. Hatte Angst vor der Zukunft und keine Ahnung vom Leben. Ich hörte erst auf als der Deckel der Kiste geöffnet wurde und mir jemand mit einem Ast oder Ähnlichem eines überzog. Das war das letzte an das ich mich erinnern konnte bevor ich damals im Schnee aufwachte und Lupasuna einige Zeit später kennen lernte.
Bis heute weiß ich nicht sicher warum sie das getan haben, doch als mein Schicksal diese dramatische Wendung nahm schwor ich mir, mich an meinem Vater, dem Kazekage und diesem Mann zu rächen, sobald ich stark genug war. Ich würde nicht eher ruhen bevor ich den Mann, den ich „Vater" nannte vor Gnade winselnd, mit demselben Blick, wie ich ihn zu jener Zeit hatte. Und erst wenn ich ihn getötet hatte, konnte ich wieder ruhen...
Hey! Es tut mir Leid, dass ich jetzt SO lange nichts geschrieben habe aber ich wusste weder was noch wie...
Das hier ist einfach nur eine Erinnerung von Sinu, damit ihr mehr über ihre Vergangenheit erfährt. Ich hoffe es gefällt euch auch wenn es keine wirkliche Fortsetzung der Geschichte ist.
bitte hinterlasst Feedback und schreibt Ideen was ich besser machen könnte in die Kommentare. :)
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Korikoro
FantasySinu Samuaijo ist ein Shinobi, der aus Suna stammt. SIe wuchs jedoch in einer Eiswüste mit ihrem treuem Freund un Begleiter Lupasuna auf. Einem weißem Wolf. Viele Menschen haben Angst vor den Zweien die allgemein als Korikoro bekannt sind (übersetzt...