Kapitel 2

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Die Schule war um drei Uhr aus. Die drei Boys mussten noch zwei Stunden in der Schule nachsitzen. Irgendwie taten sie mir leid...nein, eigentlich überhaupt nicht!

Grinsend lief ich der Strasse entlang und sah mich ein wenig um. Ich fragte mich, ob mein Dad mir wieder einen Auftrag hatte. Wenn ja, dann wollte ich ihm helfen. Deshalb eilte ich sehr schnell nach Hause. Wir wohnten an einer wunderschönen ruhigen Strasse in einem grossen Haus. Unser Haus war sehr sehr modern und es sah einfach wunderschön aus.

Als ich endlich mein zu Hause sichtete, legte ich einen Spurt hin. Die Haustür riss ich sie mit voller Wucht auf und frohlockte: „Hallo Mom! Hallo Dad! Neuigkeiten!?"

Ich muss zugeben, dass ich ein neugieriges Mädchen war, doch das musste ich auch sein.

Ich schloss die Tür hinter mir, als Dad aus dem Wohnzimmer kam. Gross, stark und muskulös, das war mein Vater, George Cooper. Ich hatte meine Grösse von meinem Dad. Und ich war fast das grösste Mädchen aus meiner Klasse. Dad's hellbraune Haare hatte er frisch rasiert und sein Dreitagebart ebenfalls. Er widmete sich mir zu. Sein Blick war auf sein Handy gerichtet, deshalb konnte ich seine braungoldenen Augen leider nicht sehen.

Ich schmiss meinen Rucksack auf dem Boden und schwang meine Arme um seinen Rücken. Ich liebte ihn überalles und konnte mir keinen besseren Vater vorstellen. Dad lächelte und gab mir einen Kuss auf den Kopf. „Hallo Hayley. Wie war es in der Schule?" „Ich habe dich zuerst was gefragt." „Wie war es in der Schule?", hackte er nach. Sofort liess ich ihn los und brummte: „Die Jungs aus der Parallelklasse müssen wegen mir Nachsitzen. Sie haben von mir erwartet ihre Hausaufgaben zu machen. Doch das können sie vergessen. Da ich sie nicht fertig gemacht habe, müssen sie jetzt bis fünf Uhr in der Schule sitzen. Irgendwie witzig, hab ich recht?" Dad schüttelte nur den Kopf, doch er brach ein leises Lachen aus sich raus. Dann verschwand er in unserem grossen Wohnzimmer. Ich latschte ihm hinterher und erblickte Mom auf dem Sofa. Hannah Cooper. Sie hatte ihre schwarzen Haare zu einem wilden Dutt geflochten und war in den Computer vertieft. Ich hatte eigentlich nicht viel von ihr. Nur ihre Schönheit, ihre vollen Lippen und ihre Augen. Sonst hatte sie eine sehr helle Haut im Gegensatz zu mir und war klein. Doch sie war sehr sportlich. Sie war immer ungeschminkt und hatte wie ich die Augenbrauen gezupft. Kaum zu glauben, dass das meine Mom war. Sie sah aus, als wäre sie 30 Jahre alt, doch eigentlich war sie bereits 47 Jahre alt.

Mit einem breiten Lächeln liess ich mich neben ihr auf das Sofa plumpsen. „Hallo Mom", sagte ich leise und gab ihr einen Kuss auf die Wange. Dabei schmunzelte sie. „Hi Hayley." Dad kam angelaufen und hielt ein Glas Wasser in der Hand. Er stellte es vor mir auf den Glastisch und legte den Arm um meine Schulter. Ich wartete auf seine Neuigkeiten. Mit grossen Augen und viel Hoffnung sah ich Dad an und endlich sagte er was: „Heute Mittag gab es in Melbourne einen Mord. Ein Junge, so um die 20 Jahre, wurde tot in einem Müllcontainer gefunden. Er war erstochen, seine Kehle wurde durchgeschnitten und sein linkes Auge ausgestochen." Die Vorstellung in meinem Kopf war furchtbar. Ich schüttelte mich durch. „Den Mörder hat man leider noch nicht gefunden. Deshalb müssen unsere Agenten ihn jetzt suchen", sagte Mom. „Kann ich ihn suchen?", fragte ich sie hoffnungsvoll. Liebevoll lächelte ich sie an, doch meine Mom schüttelte den Kopf. Knurrend liess ich meine Schulter senken und zog meine Knie an meinen Körper. „Warum nicht, Mom? Ich würde das so gerne tun." Dad legte eine Hand auf meine Schulter und meinte: „Du bist noch nicht volljährig, Hayley." „Ich bin 17! In einem halben Jahr bin ich 18! Komm schon, Dad! Ihr braucht mich." „Dieser Auftrag ist zu anspruchsvoll für dich." Ach Mann! Das enttäuschte mich schon sehr. Mom gab ihm recht, was mich verletzte. Ich hätte zu gerne den Mörder gesucht. Seufzend lehnte ich mich am Sofa ab und sah meinen Dad wütend an. Er blieb aber ernst und setzte sich neben mir auf den Chefsessel. Aufgebracht wollte ich wissen: „Gibt es denn keine andere Möglichkeit an einem Fall zu arbeiten, auch wenn ich noch nicht volljährig bin?" Meine Eltern dachten nach. Ich hoffte natürlich, dass es eine Möglichkeit gab. „Doch", sagte Mom plötzlich. Ich bückte mich zu ihr, grinste sie glücklich an, hielt ihre Hand und drückte sie fest zusammen. „Es gibt eine? Welche?" Mom schnappte nach Luft und sagte kurz und knapp: „Mit einem Partner." Kritisch zog ich die Augenbrauen hoch und musterte Mom. Was wollte sie damit sagen. Ein Partner...ich war noch nicht bereit, eine Beziehung zu haben! „Du brauchst einen Agentenpartner. Jemand der immer an deiner Seite ist, dir hilft und mit dir zusammen den Fall löst", fügte Dad an, als er merkte, dass ich es nicht richtig verstanden hatte. Das klang aber toll! Genau das brauchte ich! Ein Partner.


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