Ich duschte mich kurz. Meine Schulter war tomatenrot und sie schmerzte stark. Dieses Gefühl war unerträglich. Inzwischen war ich die Einzige in der Mädchenkabine. Meine nassen Haare band ich ganz schnell zu einem Dutt, und ich zog meine Klamotten an. Der Gedanke, dass Ethan mich jeden Moment auslachen würde, weil mir was Peinliches passiert war, war nicht so toll. Oh Gott, Ethan würde mich wahrscheinlich den ganzen Tag wegen diesem Missgeschick runter machen. Leise stiess ich die Tür auf und lief den Gang entlang. Vor dem Schulhauseingang stand Ethan, und er hatte natürlich ein freches Grinsen im Gesicht. Ich sank meinen Kopf. In jedem Moment würde er laut los lachen. Ich schluckte leer und öffnete die Tür auf. „Du Opfer!" Das waren diese ersten Wörter, die Ethan von sich gab, als ich vor ihm stand. Ich knurrte leise und Ethan fing wieder an zu lachen. Ich fühlte mich irgendwie beleidigt, schlussendlich war er schuld, dass ich mich nicht mehr konzentrieren konnte.
Schnell schenkte ich dem lachenden Ethan einen bösen Blick zu und schlug ihm auf den Oberarm. Dabei verstummte kurz sein Lachen, doch bald grinste er mich an. „Das ist nicht witzig", protestierte ich. „Oh doch, Cooper! Das ist sowas von witzig. Ich sage dir, dass war der peinlichste Sturz aller Zeiten." Wieder brach Ethan in Gelächter aus. Mit glühendem Kopf drehte ich Ethan eingeschnappt den Kopf zu. Er war so gemein. Leise fluchte ich vor mich hin und rieb mir dabei die schmerzende Schulter. Es verging eine kurze Zeit, bis Ethan wieder zu sich kam. „Kopf hoch, Cooper. Ich werde meinen Kumpels nicht von deinem Sturz erzählen." Puh! Zum Glück! Ich sah ihn unsicher an, denn irgendwie traute ich ihm nicht. Doch Ethan sah mich mit einem eiskalten Blick an, deshalb musste ich ihm irgendwie glauben. Ich nickte nur und lief los. Ich wollte so schnell wie möglich diesen Tag vorüber haben. Mit schnellen Schritten latschte ich zur Strasse, bis ich merkte, dass Ethan mir nicht folgte. Merkwürdig blieb ich stehen und schaute Ethan an. Er stand noch immer am gleichen Ort und sah mich verwirrt an. Seufzend schwang ich meine Arme in die Luft und schrie: „Komm! Ich will jetzt gehen!" Ich konnte von Weitem sehen, wie er seine Augen verdrehte. Wie unfreundlich. „Dumme Nuss! Ich bin nicht zu Fuss hier!", brüllte Ethan zurück. Er war nicht zu Fuss hier, aber wie war er dann hierher gekommen...Moment Mal. Ich hielt die Luft an. Aus der Hosentasche zog Ethan einen Autoschlüssel und lief in Richtung Parkplatz, der sich hinter dem Schulhaus befand. Hatte Ethan ein Auto? Ich dachte, man durfte erst ab 21 in Australien ein Auto fahren. So schnell wie ich konnte, eilte ich zu ihm. Da stand er vor einem wunderschönen, teuren, schwarzen Lamborghini.
Wollte Ethan mich verarschen? Besass er eines der teuersten Autos der Welt? Ich war echt sprachlos, denn ich liebe diese Automarke. Schnell, teuer und vor allem war das Auto noch schwarz! Ich liebe dunkle Autos. Am liebsten hätte ich wie ein kleines Kind los gekreischt, doch ich hielt die Luft an.
Ethan sah mich kurz mit einem ernsten Blick an. Gleichzeitig öffnete er die Tür bei seinem Auto und deutete auf den Nebenfahrplatz. „Du darfst vorne sitzen." Jetzt konnte ich nicht anders und hüpfte wild auf und ab. „Oh mein Gott! Oh mein Gott! Oh mein Gott!", kreischte ich und hoppelte auf das Auto zu. Ethan sah mich sprachlos an, man merkte, dass er sich schämte, weil ich so kindisch tat. Doch mal ehrlich, wer möchte nicht in einem wunderschönen Lamborghini vorne sitzen? Ich öffnete die Tür. Ein frischender Duft kam mir entgegen. Ein Traum! Ethan sass schon drin, und ich nahm neben ihm Platz. „Gehört dieses Auto nur dir?", fragte ich happy. Darauf nickte er und schaltete den Motor an. „Und du hast schon einen Fahrausweis?" Erneut nickte er. „Durftest du schon die Autoprüfung machen?" Und zum dritten Mal nickte er. Ich rieb mir meine Hände und bevor ich ihn erneut was fragen konnte, meinte er brummend: „Ich durfte aber nur die Autoprüfung machen, weil ich ein Bodyguard-Agent bin. Ich hatte die Erlaubnis mit 17 Jahren die Prüfung zu machen." „Und ich?" „Ich weiss nicht. Wahrscheinlich darfst du das auch, weil du eine Agentin bist." Ich lächelte breit und klatschte in die Hände. Ethan sah in den Rückspiegel und fuhr sorgfältig aus dem Parkplatz. Boah, hatte ich Freude in einem Lamborghini zu sitzen. Ich schaute mich im Auto um und es gefiel mir sehr. Was mich überraschte, war, dass es sauber war.
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Bodyguard-Agent
Mystery / ThrillerIn Melbourne herrscht Chaos. Junge Menschen werden in ganz Melbourne entführt oder getötet. Der Grund? Unklar! Der Mörder? Unklar! Wer wird das nächste Opfer sein? Unklar! Hayley Cooper will das aufklären. Sie kann nicht weiter mit ansehen, wie die...