Vier Stimmen waren hörbar. Zwei Männer und zwei Frauen, doch ich konnte nicht sehen, wer sie waren. Ich war umgeben von Dunkelheit. Irgendwie war das sehr unheimlich, deshalb wollte ich meine Augen öffnen, doch sie wollten nicht. Ich versuchte mich anzustrengen, doch es fühlte sich so an, als wären meine Augen zusammengenäht. Ein sehr unschönes Gefühl. Mindestens konnte ich wieder meine Finger und Füsse bewegen und zum Glück hatte ich keine Schmerzen. „Hayley?", sagte plötzlich eine bekannte, vertrauliche Stimme. Desto mehr ich nachdachte, wem diese Stimme gehörte, umso mehr brachte ich meine Augen auf. Na endlich! Ich hatte sie ein bisschen geöffnet. Licht schien sofort in sie, was sehr unangenehm war. Ich stöhnte laut und rieb meine Augen. „Hayley, alles okay?", fragte eine andere bekannte Stimme. Mom! Sofort nahm ich die Hände von meinen Augen weg und erkannte Moms Gesicht vor meinen Augen. Sie lächelte und neben ihr grinste Dad mich an. Was war hier los? Verwirrt sah ich die zwei nacheinander an und fragte brummend: „Wo bin ich? Wer hat mich entführt und was ist hier los?" Bevor Dad was sagen konnte, schob ein grosser, starker, gutaussehender Mann ihn auf die Seite.
Er hatte hellbraune kurze Haare und ein Dreitagebart. Seine Augen waren sehr schmal, deshalb konnte ich seine Augenfarbe kaum erkennen, doch ich vermutete grünbraun. Er hatte ein sehr markantes Gesicht und er war etwa 47 Jahre alt. Irgendjemand glich ihm, doch mir kam nicht in den Sinn wer.
In diesem Moment realisierte ich, dass ich auf einem grossen schwarzen Sofa lag und unter meinem Kopf ein Stapel Kissen. Ich musterte den Mann, und er sagte mit einer sehr tiefen, aber ernsten Stimme: „Tut mir leid, dass ich dich gekidnappt habe, aber ich musste es tun. Deine Eltern waren schon hier und da du nicht mit einem fremden Mann mitgegangen wärst, musste ich dich entführen." Ich fand den Mann irgendwie unsympathisch. Als er mir die Hand reichte, lehnte ich sie ab. Meine Mom sah mich knurrend an, doch ich weigerte mich noch, immer dem Mann die Hand zu geben. „Ich heisse Chris. Nett dich kennenzulernen, Hayley", sagte der Mann schlussendlich. Ich gab aber nach und reichte ihm meine Hand.
Hinter Chris erschien eine wunderschöne Frau mit prächtigen, grossen, eisblauen Augen. Sie hatte schwarzes langes Haar und ihre Haut war perfekt gebräunt. Ihr Make-Up war einfach umwerfend genauso wie ihre Figur. Diese Frau war bestimmt ein Model. In der Hand hielt sie ein Glas Wasser. Mit einem breiten Lächeln kam sie auf mich zu. Auch ihr glich irgendjemand, doch wer? Mom und Dad setzten sich auf die Stühle, die gegenüber von mir standen. Die Stühle waren aus echten schwarzen Leder. Die Frau reichte mir das Glas und setzte sich neben meine Mom auf einen anderen Lederstuhl. Chris liess sich neben Dad auf einen Stuhl plumpsen und musterte mich kritisch. Ich sah die Frau an. Sie lächelte noch immer und sagte schlussendlich: „Ich heisse Lauren. Ich bin die Frau von Chris." Unsicher nickte ich und sah die Erwachsenen nacheinander an. Mein Blick blieb aber bei meinen Eltern stecken. Sie grinsten nur. Ich setzte mich langsam auf und trank ein wenig aus dem Glas. „Wo bin ich?", fragte ich und darauf sagte Chris unmotiviert: „Bei Lauren und bei mir zu Hause." Ich nickte schwach und sah mich ein wenig um.
Ich befand mich in einem gigantischen Wohnzimmer. Hinter meinen Eltern war ein grosser Flachbildfernseher. Darunter war eine Kommode mit Bildern drauf. Ich konnte aber nicht erkennen, was für Bilder. Neben dem Fernseher war eine Treppe, die nach oben führte. Hinter mir war ein grosses Fenster und man hatte eine wunderschöne Sicht auf einen grossen Garten. Ich konnte eine Gartenlounge sehen und ein grosser Pool im Boden. Boah! Die hatten es echt schön.
„Du hast wunderschöne Haare, weisst du das?", sagte Lauren. Ich blinzelte sie ein wenig baff an, strich mir aber danach kichernd durchs Haar. Ich bedankte mich für dieses Kompliment und stellte danach die nächste Frage, da ich in diesem Moment nicht über meine Haare reden wollte. „Könnt ihr mir sagen, warum ich hier bin und was hier los ist?" Darauf blickten Chris und Lauren meine Eltern an. „Also Hayley! Chris und Lauren sind auch Agenten wie wir. Aber sie sind ein bisschen ausgebildeter als wir", erklärte Mom. Ich staunte. Dad schnappte nach Luft und fügte hinzu: „Kannst du dich erinnern, dass du dir vor ein paar Tagen ein Partner gewünscht hast?" Meine Augen breiteten sich. Oh mein Gott! Meine Eltern hatten einen Partner für mich gefunden! Vor Freude kreischte ich innerlich. Mein Grinsen wurde breit und nickte wild. Da sagte Dad: „Deine Mom und ich haben gestern Abend einen für dich gefunden..." „Wer ist es?", platzte es aus mir aus. Dad und Mom sahen mich schmunzelnd an und bevor sie was sagen konnten, ging die Haustür auf. Lauren und Chris blickten zur Treppe. „Mom? Dad?", rief eine Stimme, die mir bekannt vorkam. Ich dachte nach und da ging mir ein Licht auf...OH NEIN!! Meine Freude verschwand und ich wusste, dass ich tomatenrot war. Eine Gestalt erschien um die Ecke...
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Bodyguard-Agent
Mystery / ThrillerIn Melbourne herrscht Chaos. Junge Menschen werden in ganz Melbourne entführt oder getötet. Der Grund? Unklar! Der Mörder? Unklar! Wer wird das nächste Opfer sein? Unklar! Hayley Cooper will das aufklären. Sie kann nicht weiter mit ansehen, wie die...