In einem Zeitalter von Smartphones, die so groß sind, dass sie nicht mehr in die Hosentasche passen und Reality-Helmen, ist es normal, dass Teenager wie ich nicht mehr draußen ihre Zeit verbringen. Jedoch würde ich mir inzwischen wünschen ich könnte es.
Seit ein paar Wochen kann man sich im Internet bei Amazon diese neuen Reality-Helme kaufen und ich, als ultimativer Computerfreak, habe mir natürlich sofort einen bestellt. Achso ich habe das ja noch gar nicht erklärt. Also der Unterschied zwischen einer Virtual-Reality-Brille und eines Reality-Helms ist, dass es mit einer VR-Brille so aussieht als wärst du in einem Videospiel und mit einem Reality-Helm bist du es. Okay das hört sich vielleicht etwas komisch an für Leute die das jetzt zum ersten mal hören, aber ich glaube ich hätte vor ein paar Wochen auch nicht geglaubt, dass das möglich ist. Angeblich soll es so funktionieren, dass durch den Helm dein Bewusstsein in ein ausgewähltes Videospiel konvertiert wird und du dann je nach Einstellung des gewählten Spiels alles fühlen, sehen, hören, schmecken und riechen kannst, was dort passiert, während du grade in deinem Bett liegst und diesen Helm aufhast. Das ganze ist echt unglaublich, ich meine stell dir mal vor was man alles damit tun kann, ohne jegliche Konsequenzen in der Wirklichkeit auszulösen.
Jedenfalls konnte ich es kaum erwarten das ganze mal auszuprobieren. Ich stürmte die Treppen rauf, und platzte in mein Zimmer. Aufgeregt packte ich das Paket aus, welches bereits in meinem Zimmer stand, als ich einen kleinen Zettel bemerkte, der daneben lag.
Hallo Liebes, dein Paket ist angekommen. Bitte spiel nicht zu lange, ja? Um 19:30 essen wir. Dein Vater bringt Essen vom Chinarestaurant mit. Viel Spaß.
Ich legte den Zettel zur Seite und packte weiter aus. Der Helm wurde ohne irgendwelche Zusatzteile geliefert. Es gab nur ein Kabel - das Stromkabel, sonst nichts. Ich dachte man müsste ihn an einen Computer anschließen aber dafür gab es noch nicht mal einen Anschluss. Der Helm war schwarz, hatte ein abgedunkeltes Visier und einen Einschaltknopf an der rechten Seite. Schnell steckte ich das Kabel in die Steckdose und setzte ihn mir vorsichtig auf. Er war schwer und so langsam verstand ich, warum es empfohlen wird, ihn beim liegen im Bett zu benutzen. Ich hob meine Hand und legte sie auf den Knopf an der Seite. Er war kalt, genauso wie der Rest des Helms. Mein Herz klopfte. Langsam drückte ich ihn herunter und schloss die Augen. Doch nichts passierte. Ich öffnete sie wieder und plötzlich war alles schwarz, ich lag nicht mehr in meinem Zimmer sondern in einer endlosen Dunkelheit, bis plötzlich ein Balken vor mir erschien - es war ein Ladebalken. Er war weiß und blendete mich, weshalb ich die Hände vor mein Gesicht hielt. Als er voll war erschien eine Art Menü vor mir, eine Auswahl an verschieden Spiel-Genres. Von Aktion und Abenteuer über Fantasy zu Horror und Strategie. Ich entschied mich für ein Abenteuerspiel, auf dessen Cover ein langer Gang mit vielen Türen zu sehen war, jede in einer anderen Farbe und Form - eigentlich ganz hübsch - eigentlich. In der Beschreibung stand:
Kein Spiel, ein virtuelles Erlebnis, erkunde zusammen mit deinen Freunden Geheimnisse und werde der beste TMDO-Spieler!
Es hieß "Too Many Doors Online". Klang ziemlich interessant. Okay klang es eigentlich nicht, aber irgendwie hatte mich das Cover neugierig gemacht. Dieser Reiz wissen zu wollen, was hinter jeder dieser Türen steckt, war überwältigend. Also wählte ich es aus und drückte auf "Start".
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Too Many Doors online
FantasiToo Many Doors Online (kurz TMDO) ist ein "reales" Multiplayer-Game, in dem sich Sue das Ziel gesetzt hat die beste Spielerin zu werden. Doch das wird nicht so einfach - das Spiel läuft nämlich nicht ganz fehlerfrei.