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Sie lagen beide im Bett. Magnus hatte seinen Kopf auf Alec's nackter Brust, während dieser kleine Muster auf seinen Arm malte. Es war eine stressige Woche für die Beiden gewesen. Magnus beschäftigte sich mit der Unterwelt, die auseinander fiel und Alec versuchte seinen rechtmäßigen Platz als Kopf des Instituts wieder zu erlangen, währenddessen er sich um Izzy und ihre Drogensucht kümmerte. Aber langsam, langsam behoben sie die Dinge und es schien besser zu werden.

Alec bewegte seine Hand, um mit Magnus's sanfte schwarze Locken zu spielen. ‚,Magnus?'', wisperte Alec im Falle, dass sein Hexenmeister schon eingeschlafen war. Magnus summte antwortend, zeigend dafür, dass er noch nicht eingeschlafen war. ‚,Du-...Du hast mir noch nicht wirklich etwas darüber erzählt....darüber was passierte nachdem deine Mutter.....sich umgebracht hat.'' Alec verfluchte sich für sein Stottern, aber er war sich nicht sicher, wie er seinen Freund über so ein sensibles Thema befragen sollte und er wollte wirklich wissen was geschehen war. Magnus gefror und er öffnete seine Augen, um die goldenen Katzenaugen zu enthüllen, die Alec angefangen hatte zu lieben. Den Blick auf Magnus's Ausdruck gerichtet, versuchte Alec das Gesagte zurück zunehmen. ‚,Es ist okay, du musst es nicht erzählen! Ich....ich war einfach neugierig.''

Magnus lächelte ein trauriges Lächeln und küsste sanft Alec's Brust. ,,Es ist okay, Alexander. Ich will es dir erzählen.'' Alec drückte Magnus's Schulter ermutigend. ,,Sie war wunderschön, gütig und jeder liebte sie. Ich liebte es, wenn sie mich ins Bett brachte und mich in den Schlaf sang. Ich erinnere mich daran, wie ich sie umklammert und ihren Duft eingeatmet habe, jede Nacht.'' Magnus machte eine Pause und schaute zu Alec hinauf, der pure Liebe in seinem Gesicht zeigte. ,,Sie hört sich toll an.'', wisperte Alec , Magnus Haar erneut streichelnd. Magnus nickte: ,,Ja, sie war....toll.'' Seine Stimme brach beim letzten Wort und er vergrub sich in Alec's Nacken. ,, Ich erinnere mich an die letzte normale Nacht mit ihr. Sie sagte zu mir, dass sie mich immer lieben wird....egal was kommen mag. Ich glaube sie hat nicht geahnt, dass ihre Worte sie in den Hintern beißen würden.'' Magnus kicherte humorlos. Alec drehte sich zu ihm und umarmte ihn mit beiden Händen, um ihn still zu trösten. ‚, Am nächsten Morgen bin ich aufgewacht und ich erinnere mich daran heruntergegangen zu sein, um zu frühstücken. Ich hörte einen Teller, den meine Mutter in den Händen hielt, zu Boden fallen. Sie hat mich angeguckt mit so viel......Abscheu und Hass.'' ,,Deine Katzenaugen?'', fragte Alec. ,,Meine Katzenaugen.'' Magnus Stimme wackelte, als er sprach und er versuchte seine Tränen vor dem Fallen zu bewahren. ,, Magnus, du musst nicht weiterreden.'', sagte Alec, während er Magnus Kopf sanft anhob, so dass sich ihre Gesichter voreinander befanden. ,, Nein, dir will ich es erzählen. Dir, der es von allen Leuten am meisten verdient es zu wissen.'' Alec hatte einen schmerzlichen Ausdruck in seinem Gesicht, aber er nickte.

‚, Ich habe ihren Namen gerufen und sie stand nur da, wie gefroren. Mein Vater,.....oder eher der Mann den ich meinen Vater genannt habe, hat das Geräusch gehört und kam herunter gerannt. Als ich seinen Gesichtsausdruck gesehen habe, da sah er mich an als wäre ich ein.....ein Monster. Ich habe sie beide gerufen, aber sie würden nicht antworten, also bin ich heraus gerannt und habe mich unter meinem Bett versteckt, weil sie mir Angst gemacht haben. Ich blieb dort für einige Stunden, bis ich meinen Vater schreien hörte. Ich bin die Treppe herunter gerannt und sah, dass meine Mutter sich....sich erhängt hatte. Mein Vater hielt ihren Körper, weinend und schreiend dass sie aufwachen soll.'' Alec streichelte Magnus Rücken mit kreisenden Bewegungen und wisperte immer wieder 'Es ist okay' oder 'Ich hab dich'. Magnus hatte nicht einmal bemerkt dass er weinte, aber als er es tat versuchte er alle Tränen weg zu wischen. Er war genervt von sich selbst, da er über etwas weinte, was so lange zurück lag. Alec aber stoppte ihn: ,, Es ist okay zu weinen.'' Und das war alles was Magnus brauchte, um seinen Emotionen freien Lauf zu lassen, die er in Bezug auf seine Eltern all die Jahre zurückgehalten hatte. Er weinte in Alec's Nacken, während dieser ihn fest an sich zog und ihm süße Worte ins Ohr flüsterte.

Nach einer Weile beruhigte sich Magnus, um seine Geschichte fortzusetzen. ,, Nachdem mein Vater mich dort stehen gesehen hatte, kam er auf mich zu und schlug mir ins Gesicht. Es war so hart, dass ich fiel und meinen Kopf auf einem Stein blutig schlug. Er sagte mir, dass es alles meine Schuld sei, dass ich ein Erzeugnis des Teufels bin und nicht existieren sollte.'' Alec fühlte eine Woge Wut aufkommen, küsste Magnus Stirn und streichelte weiter seine süße, weiche Haut. ,, Er zog mich an meinen Haaren hoch und schleppte mich zum nahegelegenen Fluss. Ich erinnere mich daran, um Vergebung gebeten zu haben, obwohl ich nicht verstand, was ich falsch gemacht hatte. Ich hatte meine Augen noch immer nicht gesehen. Er hat meinen Kopf ins Wasser gedrückt und versucht....mich zu töten. Aber...Ich...ich habe ihn stattdessen umgebracht. Mit meiner Magie...Ich wollte es nicht! Es war einfach ein Reflex. Ich dachte 'Was habe ich nur getan', habe in meine Hände geschaut und als ich ins Wasser sah, um meine Spiegelung zu sehen, da habe ich zum ersten Mal meine Augen entdeckt.'' Magnus stoppte und suchte nach Hass und Ekel in Alec's Augen, aber er fand nichts außer Liebe, Schmerz und Sorgen. ,, Ich saß dort den ganzen Tag und die ganze Nacht, neben dem Körper meines Vaters, weinend, ihn bittend zurückzukommen. Bald haben mich die Stillen Brüder gefunden und mitgenommen. Sie haben mir alles erklärt, wer ich bin und über meine Magie und mein Hexenmeister-Zeichen, die Schattenwelt.'' Magnus atmete tief ein und langsam wieder aus. Es tat gut endlich alles zu erzählen.

Alec wusste nicht, was er sagen sollte und er hatte gelernt, dass Taten lauter sprechen konnten als Worte. Somit vergrub er nur sein Gesicht in Magnus Brust und fing an zu weinen. Magnus spürte sein Herz, wie es sich mit Emotionen füllte, weil noch nie jemand für ihn geweint hatte. Er streichelt Alec's Haar. ,, Alec, weine nicht. Es ist lange her.'', sagte er und versuchte den Schattenjäger besser fühlen zu lassen. ‚, Ich kann nicht fassen, dass du durch all das gegangen bist und jetzt so.....fabelhaft bist.'', schluchzte Alec. ‚, Magnus, ich liebe dich. Ich liebe dich so sehr. Du bist so stark! Ich verspreche dir, dass ich immer bei dir sein werde, solange du mich an deiner Seite haben willst! Ich gehe nirgendswo hin, ich liebe dich, alles von dir!'' Er küsste Magnus sanft unter seinen Augen. ‚,Du kannst bei mir du selbst sein. Ich will nicht, dass du deine Augen vor mir versteckst! Wenn wir zusammen sind, sind wir nur Magnus und Alec. Du bist mein Magnus, du bist Alles für mich.''

,, Alexander, du weißt nicht ansatzweise, wie sehr ich dich liebe! Ich liebe dich so sehr und ich verspreche dir, dass wann immer wir zusammen sind, du mein wahres Ich sehen wirst.'' Magnus beugte sich nach vorne und küsste Alec lange und leidenschaftlich, aber auch langsam und innig. Der Kuss leitete sie zum Liebe machen, denn sie beide brauchten die Liebe des jeweils anderen.



I Trust You / Rare Things Must Be Cherished (+ One Shots)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt